
Nach hartem Wahlkampf Olaf Raschke gewinnt Oberbürgermeisterwahl in Meißen denkbar knapp
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Olaf Raschke bleibt für eine dritte Amtszeit Rathauschef in Meißen. Der 55-Jährige setzte sich im zweiten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl gegen seine beiden Mitbewerber Frank Richter und Martin Bahrmann durch. Raschke kam nach vorläufigem amtlichen Endergebnis auf 43,5 Prozent der Stimmen, Richter auf 42,6 Prozent und Bahrmann auf 13,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,1 Prozent.
Die Wahl hat Meißen verändert
Raschke sagte im Gespräch mit MDR SACHSEN, der knappe Wahlausgang habe gezeigt, dass es viele Baustellen in der Stadt gibt. Er werde in Zukunft offener kommunizieren und seine Entscheidungen transparenter machen. "Das Signal aus den Wahlen habe ich verstanden."
Der unterlegene Frank Richter zeigte sich enttäuscht, so knapp gescheitert zu sein. Die Wahl habe aber Meißen auf jeden Fall positiv verändert, denn es habe eine lebendige Demokratie stattgefunden. Richter kritisierte jedoch, dass Raschke mit den Stimmen der AfD gewählt wurde. "Hier bahnt sich meiner Meinung nach auf eine ganz negative Art und Weise ein Liaison zwischen dem Amtsinhaber und der AfD an."
Die CDU Sachsen gratulierte dem Wahlsieger bei Twitter: "Herzlichen Glückwunsch zum Wahlsieg an Oberbürgermeister Olaf #Raschke. Die erfolgreiche Politik für #Meißen kann fortgesetzt werden."
Grüne und Linke zweifeln Abgrenzung der CDU von der AfD an
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Katja Meier twitterte dagegen: "#Meißen hat nun für weitere 7 Jahre einen #OB, der keine klare #Haltung gegen #Rechtspopulisten einnimmt, wenig von #Transparenz, #Mitbestimmung und der #Zivilgesellschaft hält. Schade." Und der Landesvorsitzende der Grünen, Wolfram Günther, erklärt: "Die kaum verhohlene Kooperation von CDU und AfD zur OB-Wahl in Meißen wirft Zweifel auf: Will sich die CDU Sachsen tatsächlich von der AfD klar abgrenzen?"
Ähnlich sieht es auch der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Landtag, Rico Gebhardt. Er schrieb auf Twitter: "Der OB von #meissen muss sich gefallen lassen, dass er sich nicht klar gegen die Annäherung der #AfD positioniert hat. @CDUMeissen mit #Kuge und @geertmackenroth habe das auch billigend in Kauf genommen. So wird schwarz-blau 2019 vorbereitet, egal was der @MPKretschmer sagt."
Raschke seit 2004 Oberbürgermeister
Die Neuwahl war notwendig, nachdem bei der ersten Abstimmung am 9. September keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hatte. Richter lag damals mit 36,7 Prozent vorn. Raschke kam auf 32,5 Prozent. Zwei der ursprünglich fünf Kandidaten waren zum zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten.
Raschke ist seit 2004 Oberbürgermeister in Meißen. Er ist parteilos, wurde aber von der CDU unterstützt. Sein schärfster Konkurrent, der Theologe und Bürgerrechtler Frank Richter, war ebenfalls als Parteiloser angetreten, wurde von der Bürgerinitiative, SPD, Grünen und Linken unterstützt.
In den letzten Tagen vor der entscheidenden Abstimmung hatte sich der Ton in Meißen deutlich verschärft. So warf das Lager um den Amtsinhaber Richter populistische Versprechen vor. Andere blickten weit zurück und sprachen ihm einen Teil seiner Biografie als Bürgerrechtler im Oktober 1989 ab.
Quelle: MDR/dk
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 23.09.2018 | 19:00 Uhr
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