
12.10.2019 | 12:50 Uhr Sachsens Landesbischof verschwieg rechtsextreme Texte
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Gegen Sachsens Landesbischof Carsten Rentzing sind weitere Vorwürfe aufgetaucht. Nach Recherchen der Tagesschau und des Evangelischen Pressedienstes hat er von 1989 bis 1992 als Redakteur der extrem rechten Zeitschrift "Fragmente - das konservative Kulturmagazin" zahlreiche Texte verfasst. Darin soll er seine Verachtung für die liberale Demokratie ausdrücken und ein autoritär-elitäres und völkisches Staatsverständnis vertreten.
Landeskirche bestätigt Existenz der Texte
Die Zeitschrift habe sich an ein sogenanntes "rechtsintellektuelles Publikum" gerichtet, sagte der Leipzig Pfarrer Frank Martin, der einer der Initiatoren einer Petition gegen den Landesbischof war. Sachsens Landeskirche bestätigte auf Anfrages des Evangelischen Pressedienstes die Existenz der Texte. Der Bischof, der sich derzeit im Urlaub befindet, hat sich bisher dazu nicht offiziell erklärt.
Keine Segnung von Homosexuellen
Nach Kritik an Verbindungen zu der rechtsextremen politischen Strömung "Neue Rechte" hatte Rentzing am Freitag seinen Rücktritt als Landesbischof angekündigt. Er ist bis heute Mitglied der pflichtschlagenden Verbindung "Alte Prager Landsmannschaft Hercynia". Bei seiner Bewerbung um das Amt des Landesbischofs hatte er das verschwiegen. Der aus West-Berlin stammende 52 Jahre alte Theologe gilt als sehr konservativ. Unter anderem lehnt er die Segnung homosexueller Paare ab. Rentzing stand vier Jahre an der Spitze der sächsischen Landeskirche.
Die vollständigen Hintergründe finden Sie bei der Tagesschau.
Quelle: MDR/sth/epd
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL| 12.10.2019 | 19:00 Uhr