Schwierige Löscharbeiten Waldbrand in Nordsachsen - Bahnstrecke weiter gesperrt
Hauptinhalt
Im Landkreis Nordsachsen hält ein Waldbrand seit Sonnabendmittag Feuerwehr und Bundespolizei in Atem. Beidseits der Gleise unweit der Landesgrenze kämpften mehrere Feuerwehren der Region und insgesamt rund 200 Einsatzkräfte gegen die Flammen, wie Eckhard Rexroth, der Umweltdezernent des Landkreises, am Sonntag sagte. Auch die Bundespolizei ist mit Löschhubschrauber beteiligt.
Torfreicher Boden kaum zu kühlen
Nach Angaben Rexroths wurden 30 Hektar des rund 50 Hektar großen Waldgebietes in Mitleidenschaft gezogen. Das Feuer war am späten Abend gelöscht, seitdem werde Brandwache gehalten. "Wir hoffen, dass Glutnester nicht neu entfachen." Einem Reporter zufolge gibt es aktuell noch drei Einsatzabschnitte. Je nach Lage versuchten die Kameraden, mit 100 Meter langen Schlauchleitungen, Löschhubschrauber oder Einsatzfahrzeugen den torfreichen Boden zu kühlen. "Von den Löschhubschraubern kommt kaum was unten an", so der Reporter. Aktuell gebe es Überlegungen, Löschpanzer anzufordern.
Betreten der Wälder verboten
In ganz Nordsachsen gilt wegen anhaltender Hitze und Trockenheit die höchste Warnstufe 5. "Das Betreten der Wälder ist damit verboten." Laut Rexroth ist es der erste Waldbrand des Jahres im Landkreis. Was das Feuer verursacht habe, sei noch unklar. "Wir haben sehr viel Wald und relativ trockene Böden, da reicht ein Funkenflug." Zum entstandenen Schaden gibt es keine Angaben.
Wie ein Sprecher der Feuerwehr Leipzig auf Anfrage von MDR SACHSEN sagte, gestalten sich die Löscharbeiten aufgrund der Trockenheit extrem schwierig. Angebrannte Bäume drohten umzuknicken. Wie der Feuerwehrsprecher weiter mitteilte, wurden mehrere Brandstellen entdeckt. Zur möglichen Brandursache wollte er sich noch nicht äußern.
Busnotverkehr eingerichtet
Reporterangaben zufolge könnte Funkenflug eines Zuges das Feuer ausgelöst haben. Durch das Waldstück verläuft eine Bahnstrecke. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Strecke zwischen Torgau und Falkenberg/Elster weiterhin gesperrt. Betroffen sind die Linien S4 Hoyerswerda - Gaschwitz und der RE10 Leipzig-Cottbus. Die Deutsche Bahn hat einen Busnotverkehr eingerichtet. Wie lange er noch aufrecht gehalten werden muss, ist derzeit noch unklar.
Waldbrandgefahr in Sachsen
Mit anhaltender Hitze und Trockenheit nimmt die Gefahr von Waldbränden in Sachsen weiter zu. Am Sonntag galt auch im Landkreis Meißen die höchste Warnstufe 5, wie seit Sonnabend im Landkreis Nordsachsen sowie dem Südwesten des Landkreises Leipzig.
Im Rest davon, dem Großteil der Landkreise Bautzen, Görlitz, Mittelsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und vom Vogtlandkreis sowie der Landkreis Zwickau gilt nach der Gefahrenkarte des Staatsbetriebs Sachsenforst die zweithöchste Alarmstufe.
Und auch im Bergland sowie dem äußersten Süden des Freistaates hat sich die Situation verschärft. Die Experten rechnen erst am Montag mit leichter Entspannung - bis auf die Regionen im Nordwesten.
Quelle: MDR/dk/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN
MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 09.08.2020 | 12:00 Uhr in den Nachrichten
MDR SACHSENSPIEGEL | 09.08.2020 | 19:00 Uhr