Corona-Pandemie Stiller Protest der Kulturbranche in Leipzig
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Bei vielen Kulturschaffenden geht es gerade ums Überleben. Wegen der aktuellen Corona-Einschränkungen sind Kulturbetriebe geschlossen, bleiben Veranstaltungen untersagt. Für viele der Beschäftigten in dieser Branche kommt das einem Berufsverbot gleich und lässt Existenzängste wachsen. Ohne Aufträge oder Auftritte, gibt es keine Honorare und nicht jeder hat Anspruch auf Überbrückungshilfen.

In Leipzig haben am Sonnabend soloselbständige Kulturschaffende auf ihre aktuelle Situation aufmerksam gemacht. Auf dem Augustusplatz versammelten sich am Nachmittag gut 50 Teilnehmer, darunter Tänzerinnen und Tänzer, Betreiber von Museen sowie Musikerinnen und Musiker.
Maßnahmen überprüfen
"Wir möchten es nicht mehr weiter hinnehmen, dass im Zuge der Pandemie unser Sektor unverhältnismäßig stark betroffen ist", sagte Organisatorin Theresa Ivanovic MDR SACHSEN. Das erneute vorübergehende und zeitlich nicht absehbare Berufsverbot bringe kulturschaffende Soloselbständige wiederholt in eine existentielle Notlage.
Halb volle Kurse, aber trotzdem gleichbleibende Mietkosten. Plus Zusatzausgaben, weil ich während des ersten Lockdowns investiert habe, wie zum Beispiel in Technik für Online-Tanzkurse.
Ivanovic' Wunsch: Im Detail zu schauen, wen die Corona-Maßnahmen betreffen und dann individuell zu prüfen, in welchem Rahmen gearbeitet werden könnte.
Wenn die Kultur einfriert
Fagottist Georg Eckert ist extra aus Dessau nach Leipzig gekommen, um die freie Kunstszene zu unterstützen. Zwar bekommt er als Mitglied der Anhaltinischen Philharmonie Kurzarbeitergeld, doch Eckert befürchtet, dass die finanziellen Hilfen von Bund und Ländern irgendwann knapp werden. Damit wären seiner Ansicht nach Kultureinrichtungen von Schließungen bedroht. Der Musiker wünscht sich, dass dort, wo es mit Hygienekonzept möglich ist, Kultur und Kunst stattfinden kann.
Auch Katrin Rudloff würde sich individuell angepasste Maßnahmen für Soloselbständige wünschen. Sie arbeitet nebenberuflich als Tanzpädagogin und betreibt ein kleines Tanzstudio. Überbrückungshilfen greifen bei ihr nicht, da sie weniger als die Hälfte ihres Einkommens durch die freiberufliche Tätigkeit erwirtschaftet. Die Miete ihres Studios und andere laufende Kosten bleiben ihr aber weiterhin. Dass sie ihren Betrieb seit Anfang November trotz Investition in ein Hygienekonzept einstellen musste, stößt bei ihr auf Unverständnis.
Im Unterschied zum Einzelhandel können wir die Kontakte nachvollziehen.
Wie auf dieser Kundgebung. So leer bleibt diesmal der Augustusplatz - im Unterschied zu den letzten Querdenker-Demos. Immerhin ein paar Passanten zeigten sich mit den freischaffenden Soloselbständigen solidarisch.
Quelle: MDR/bb
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 30.11.2020 | ab 20:00 Uhr
MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT vor 7 Wochen
Mein Beitrag zur Friedhofskultur im mitteldeutschen Raum:
" Ich bin dann mal auch tot ! " --- eine Petition zum neuen
Friedhofsgesetz im Freistaat Sachsen auf Vorschlag des
sächsischen Sozialministeriums.
...weil ich meine Theaterberufung nicht mehr ausüben darf !
Freiheit vor 7 Wochen
"Es gibt noch keine Kommentare. Schreiben Sie doch einen..."
Nun, wie oft denn noch, einfach freischalten!
Freiheit vor 7 Wochen
Ich hoffe, daß die Kulturschaffenden wohlbehalten ihren Heimweg durch Leipzig geschafft haben.