Nach Kretschmer-Diskussion Adenauer-Stiftung in Sachsen will Online-Foren fortsetzen

30. Januar 2021, 15:47 Uhr

Nach der großen Resonanz auf ein Online-Forum mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer plant die Konrad-Adenauer-Stiftung in Sachsen weitere Ausgaben dieses Formats. Wie Referentin Ulrike Büchel auf Anfrage mitteilte, soll es dann vor allem um Wirtschaftsfragen gehen. Auf diesem Gebiet hätten aus  Zeitgründen nicht alle Fragen abschließend behandelt werden können. Ein Termin für eine solche Diskussion im Netz stehe jedoch noch nicht fest, so Büchel.

800 Teilnehmer verfolgen die Diskussion

Am Freitag hatten sich zeitweilig rund 800 Teilnehmer über Zoom, Facebook und YouTube zugeschaltet, um mit dem Ministerpräsidenten sowie Experten aus den Bereichen Medizin, Pflege und Kommunalpolitik über die Corona-Krise zu sprechen. Ulrike Büchel zog ein positives Fazit: Die Teilnehmer hätten in den Chats untereinander ihr Interesse an einer sachlichen Diskussion deutlich gemacht. Die wenigen Trolle hätten sich bald zurückgezogen.

Kritik an Diskussion mit Corona-Leugnern

Im Vorfeld war Kretschmer von Vertretern verschiedener Parteien kritisiert worden, sich mit Corona-Leugnern und anderen Kritikern der Schutzmaßnahmen auf ein Gespräch einzulassen. Der Ministerpräsident hatte das am Freitag erneut verteidigt. Die Veranstaltung der Adenauer-Stiftung unter dem Motto "Fakten statt Fake News" habe sich an einen viel größeren Personenkreis gerichtet, betonte Büchel.

Pallas: Müssen uns um die Mehrheit der Gesellschaft kümmern

Der SPD-Landtagsabgeordnete Albrecht Pallas blieb kritisch. Es seien explizit auch Leute eingeladen worden, die Kretschmer am 10. Januar vor seinem Grundstück in Waltersdorf (Gemeinde Großschönau) bedrängt und damit eindeutig eine Grenze überschritten hätten, schrieb Pallas in einem Post: "Ja, wir brauchen in diesen schweren Zeiten Dialog und Information. Vor allem aber müssen wir uns um die große Mehrheit der Gesellschaft kümmern, die sich solidarisch an die Regeln hält, aber leiser ist als diese radikale Minderheit."

Quelle: MDR/sth/dpa

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 29.01.2021 | 21:00 Uhr in den Nachrichten

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