23.04.2020 | 13:15 Uhr Linke-Sozialpolitikerin Zimmermann fordert Nachbesserung bei Kurzarbeitergeld

23. April 2020, 13:15 Uhr

Die Linken haben die von der Koalition auf Bundesebende beschlossene Neuregelung beim Kurzarbeitergeld als ungenügend kritisiert. Die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann sagte, die gestaffelte Erhöhung erst ab dem vierten Monat des Bezugs sei zu spät und falle zu gering aus, um die Situation Betroffener entscheidend zu verbessern. "Unterm Strich ist diese Neuregelung eine Alibipolitik der Bundesregierung, die offensichtlich davon ablenken soll, dass sie für große Unternehmen mehr übrig hat als für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer", so die Sozialexpertin.

Die Bundesregierung muss verhindern, dass Millionen Beschäftigte in dieser Krise zum Sozialfall werden.

Sabine Zimmermann, Die Linke

Laut Zimmermann gibt es Millionen Beschäftigte mit Niedriglöhnen oder in Teilzeit, für die ein Leben nur mit Kurzarbeitergeld kaum möglich ist. Allein in Sachsen habe mehr als ein Drittel der Leute mit einem Vollzeitjob nur einen Verdienst unter der bundeseinheitlichen Niedriglohnschwelle von 2.203 Euro brutto. Das Kurzarbeitergeld müsse auf 90 Prozent des Nettoentgeltes erhöht werden, forderte Zimmermann. Für Beschäftigte, die nur den gesetzlichen Mindestlohn bekommen, sollten es 100 Prozent sein.

Wirtschaftsminister mahnt ebenfalls Nachbesserungen an

Zuvor hatte bereits Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig bei MDR SACHSEN Nachbesserungen vom Bund gefordert. Der SPD-Politiker verwie darauf, dass in Sachsen viele Betrieb nicht tarifgebunden seien und die Mitarbeiter häufig besonders niedrige Löhne erhielten.

Quelle: MDR/dpa/lam

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 23.04.2020 | 14:00 Uhr in den Nachrichten

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