01.07.2019 | 20:51 Uhr Erntestart in Sachsen - Bauern sorgen sich um Getreide

Sachsens Bauern blicken mit Sorge auf die anhaltende Trockenheit. Ihr Verbandspräsident Wolfgang Vogel sagte bei der Vorstellung des Agrarberichts am Montag in Grimma, auf sandigen Böden wie in Nordsachsen werde der Ertrag beim Getreide voraussichtlich bis zu zehn Prozent unter dem fünfjährigen Durchschnitt liegen. Grund sei der fehlende Regen in den vergangenen Wochen.

Der Preis steigt

Der sächsische Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt zeigte sich dagegen zum offiziellen Ernteauftakt im Freistaat optimistischer. Zwar hätten die vergangenen Hitzetage die Hoffnung auf eine gute Ernte gedämpft. Dennoch sei er zufrieden mit Qualität und Ertrag der Wintergerste. Zudem haben sich die Preise sich zugunsten der Landwirte entwickelt. Nach Angaben des Landesbauernverbandes kosten 100 Kilogramm Wintergerste derzeit 145 Euro - 15 Euro mehr als im Vorjahr.

Existenz durch Dürrehilfen gerettet

2018 waren wegen der extremen Trockenheit zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe auf staatliche Hilfen angewiesen, um wirtschaftlich überleben zu können. In Sachsen erhielten 248 Betriebe insgesamt 20 Millionen Euro vom Bund. Minister Schmidt plädierte dafür, die Bauern durch "politisch unabhängige Instrumente" besser abzusichern, zum Beispiel mit einer steuerermäßigten Versicherung. Aber die Landwirtschaft müsse sich auch zwingend an den Klimawandel anpassen, mahnte der CDU-Politiker. Etwa die Hälfte der Fläche Sachsens wird von landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet.

Quelle: MDR/stt/dpa

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 01.07.2019 | 19:00 Uhr

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