Corona-Beschränkungen Kretschmer will Beherbergungsverbot in Sachsen aussetzen

15. Oktober 2020, 06:59 Uhr

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer will das Beherbergungsverbot für Menschen aus innerdeutschen Corona-Risikogebieten in Sachsen aussetzen. Der CDU-Politiker sagte MDR SACHSEN, das Thema stehe heute auf der Tagesordnung eines Spitzengesprächs in der Staatskanzlei, bei dem es um die Umsetzung der gestern Abend beschlossenen Schutzmaßnahmen auf Bundesebene gehe.

Ein Verbot treffe viele Menschen, die nichts mit der Krankheit zu tun hätten, so Kretschmer. Sie sollten nach Sachsen kommen und Urlaub machen können. Zudem gehe es auch darum, dass etwa Menschen aus dem Erzgebirge nach Dresden reisen können.

Diskussionsbedarf auch bei Teilnehmerzahl privater Feiern

Auch bei der Begrenzung von Teilnehmern bei privaten Feiern wolle der Freistaat die Zahlen nicht so weit heruntersetzen wie gestern in Berlin beschlossen, sagte Kretschmer. Da gebe es zu große Unterschiede.

Familienfeiern mit 500, 600 Personen, sowas kennen wir bei uns nicht. Und deswegen sind bei uns auch die Auswirkungen ganz andere.

Michael Kretschmer, Sachsens Regierungschef
Ein Mann und zwei Kleinkinder an einem Geburtstagstisch
Auch über Teilnehmerzahlen bei Privatfeiern will Kretschmer in Sachsen gesondert entscheiden. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Westend61

Er wolle heute mit dem Kabinett, den Bürgermeistern und den Landräten über eine entsprechende Obergrenze reden. Es gelte, die gesamte Bevölkerung mitzunehmen. Menschen ohne Corona und außerhalb von sogenannten Hotspots hätten eine andere Sicht auf die Dinge, sagte Kretschmer.

Dennoch seien Beschränkungen unumgänglich. Kretschmer verwies unter anderem auf das Nachbarland Tschechien. Dort sei die Situation außer Kontrolle geraten. Und dies soll in Deutschland verhindert werden.

Das ganze Interview zum Nachhören

RKI meldet Rekordzahl für Deutschland

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, gab es innerhalb eines Tages mehr als 6.600 Fälle. Der bisherige Höchstwert stammte von Anfang April mit rund 6.500 Neuinfektionen. In Sachsen wurden gestern 299 Neuinfektionen gemeldet. Bund und Länder verschärften inzwischen die Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie.

Demnach wird unter anderem die Maskenpflicht in Gebieten mit besonders vielen Ansteckungen auf den öffentlichen Raum ausgedehnt. Die Teilnehmerzahl bei Feiern in geschlossenen Räumen wird dann auf 15 begrenzt. Eine Entscheidung über ein bundeseinheitliches Beherbergungsverbot für Menschen aus Riskogebieten wurde vertagt.

Quelle: MDR/lam

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 15.10.2020 | 07:10 Uhr im Frühprogramm

23 Kommentare

GEWY am 16.10.2020

Wenn Sie das nichts selbst merken tut es mir leid. Da hilft auch keine Erklärung mehr. Mit 51 sollten Sie weiter sein. Ich versuche es. Vielleicht vergisst ihre 18 jährige Tochter auch einmal, dass sie Eltern und Großeltern hat, was diese geleistet haben und blickt dann interesselos und vergesslich (vielleicht berechtigt?) zurück oder vorbei. Ach ja und Sie gehören nicht zur Gesellschaft und haben diese "Schulden" ja nicht verursacht. Wissen Sie überhaupt wie sich "Schulden" in einem Staat definieren? Und ihre Rente die auch ihre Tochter einmal für Sie erarbeiten muss? Geschenkt. Darauf verzichten Sie? Und langt überhaupt was ein Kind erarbeitet, um 2 Renten abzudecken? Für die Differenz müssen auch einmal "Schulden" (ihre Definition) gemacht werden. Und die die bis ins hohe Alter turnen die kosten erfahrungsgemäß der Gesellschaft und auch ihrer Tochter dann am wenigsten. Weil sie eben länger fit sind. Genügt das als Beweis für ihre bescheidenen Übung. .

DER Beobachter am 16.10.2020

Aber SIE können die Zahlen interpretieren oder wie? Auch wenn man dfas in Ihrer Blase so kolportiert, den von Ihnen genannten ist bekannt, dass nicht jeder Infizierte krank ist. Aber es ist eine altbekannte simple Tatsache, dass jeder Infizierte andere infizieren kann, und es ist eine simple bekannte Tatsache, dass das Risiko zu erkranken und schwer zu erkranken, deutlich höher ist. Übrigens geht es hier nicht ums Behandeln, das bleibt Sache der Ärzte, sondern um das Verhindern der weiteren Verbreitung, und das ist Sache nun mal der Politik. MannMannMann.

nasowasaberauch am 16.10.2020

Wer macht denn nun die Musik in Deutschland? Ist es die Politik oder doch die Gerichte, die alles auf den Weg gebrachte wieder kippen können und ihre Entscheidungen im Endeffekt nicht verantworten müssen. Diesen HIckhack kenne ich aus keinem anderen Land. Dieser Wirrwarr aus Bundbeschlüssen, Ländereigenbrötelei und Gerichtsentscheidungen, die mitunter nicht nachvollziehbar sind, begünstigt die Bedingungen für den nächsten Lockdown.

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