26.02.2020 | 19:06 Uhr Was sagt die Sachsen-CDU zu den Kandidaten für den Bundesvorsitz?

26. Februar 2020, 19:06 Uhr

Drei Männer wollen gerne der neue Vorsitzende der Bundes-CDU werden. Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen haben erklärt, kandidieren zu wollen. Gewählt werden soll der Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer auf einem Parteitag Ende April. Die Diskussion darüber, wer die CDU in Zukunft am besten führen soll, hat auch in der sächsischen CDU begonnen.

Tendenz zu Merz

Bisher hat sich allerdings nur ein prominentes Mitglied der Sachsen- CDU dazu hinreißen lassen, eindeutig Position für einen der Kandidaten um den Bundesvorsitz zu beziehen: Landtagspräsident Matthias Rößler. Er sagte der Freien Presse, dass sein Favorit Friedrich Merz bleibe. Die Union brauche jemanden, der die Partei wieder konservativer ausrichte, so Rößler.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer möchte nicht Position beziehen. Jeder Delegierte auf dem Parteitag solle frei entscheiden. Er sagte aber MDR SACHSEN: "Es ist kein Geheimnis, dass Friedrich Merz eine große Wertschätzung in Sachsen und in der sächsischen CDU genießt."

Das bestätigt auch Geert Mackenroth, CDU-Landtagsabgeordneter aus Riesa, der der Werteunion nahe steht. Mackenroth hält ein zumindest ein indirektes Plädoyer für Friedrich Merz: "Wir müssen uns inhaltlich überlegen, wo wir hinwollen. Merz steht für Wirtschaftskompetenz und eine gewissen Tradition. Laschet leitet das wunderbare Bundesland Nordrhein-Westfalen. […] Mir liegt aber auch daran, dass wir die neuen Länder mehr in den Blick nehmen. Die sind in der letzten Zeit von unserer großen Mutterpartei sträflich vernachlässigt worden."

Einigkeit statt Grabenkämpfe

Die stellvertretende Landesvorsitzende der sächsischen CDU, Barbara Klepsch, findet es nicht problematisch, dass unter den drei Kandidaten um den Bundesvorsitz der CDU kein Ostdeutscher ist. Auch dass diesmal nur Männer zur Wahl stehen, findet die stellvertretende Landesvorsitzende der sächsischen Union in Ordnung: "Wir haben Angela Merkel gehabt als Frau, aus dem Osten kommend, und Annegret Kramp-Karrenbauer als Frau. Das Thema würde ich jetzt nicht in den Vordergrund rücken."

Der Generalsekretär der Sachsen-CDU, Alexander Dierks, sorgt sich allerdings schon ein wenig, dass die Kandidatenkür zu einer Zerreißprobe für seine Partei werden könnte. Er richtet deshalb schon den Blick auf die Zeit nach der Wahl: "Es muss im Vordergrund stehen, dass sich nach der Vorsitzenden-Wahl die gesamte Partei hinter dieser Person vereinigt."

Kein CDU-Kanzlerkandidat?

Das mit der Geschlossenheit könnte allerdings schwierig werden. Denn CDU und CSU müssen sich bis Ende des Jahres auch noch auf die Kanzlerkandidatur verständigen. Und Marco Wanderwitz aus dem Erzgebirgskreis, der neue Ostbeauftragte der Bundesregierung, brachte diesbezüglich einen weiteren Namen ins Spiel: "Als Sachse sage ich ganz klar: Markus Söder macht eine super Arbeit. Er ist für die Kanzlerkandidatur ganz klar mit im Rennen - unabhängig von der Personalentscheidung der CDU."

Quelle: MDR/dka

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 26.02.2020 | 17:00 Uhr in den Nachrichten

2 Kommentare

zenkimaus am 27.02.2020

Die Sachsen Union wird wohl für einen rückständigen Mann stimmen. Den Friedrich. Ich hoffe das die Bundes CDU eine Übernahme durch Black Rock verhindert. Ein Mann der gegen die unter Strafstellung der Vergewaltigung in der Ehe stimmt, der nicht öffentlich zeigen möchte was er wo verdient, der am liebsten den Kündigungsschutz streichen will, der sich mit 2flugzeugen nur der Mittelschicht angehörig fühlt ( dann sind alle anderen untere Schicht) kann nicht gut sein für das Land.

Sharis am 27.02.2020

"Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer möchte nicht Position beziehen."

So kennt man unseren MP-immer schön wegducken!

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