10.06.2019 | 19:50 Uhr Sachsen ist jetzt in der Stahl-Allianz

Sachsen gehört künftig zur Allianz der Stahl-Länder in Deutschland. "Ziel der vom Saarland und von Nordrhein-Westfalen geführten Allianz ist es, die heimische Stahlindustrie durch gemeinsame Aktivitäten zu unterstützen und sie vor zusätzlichen Belastungen zu schützen", teilte das Wirtschaftsministerium in Dresden am Pfingstmontag mit.

Neben den genannten Ländern gehören auch Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg dem Bündnis an. "Mit unseren Stahlwerken und den dort Beschäftigten tragen wir Sachsen zur hochwertigen und innovativen Stahlproduktion in Deutschland bei", erklärte Wirtschaftsminister Martin Dulig. Sie sei eine wichtige Voraussetzung dafür, dass etwa die auch in Sachsen starke Automobilindustrie sowie der Maschinen- und Anlagenbau hochwertige und innovative Produkte herstellen und sich damit im globalen Wettbewerb behaupten können.

Ziel: Zollkontingente lockern

Zusammen mit seinen Amtskollegen hat sich Dulig mit einem Schreiben jetzt an die Bundesregierung gewandt. Die Stahlländer setzen sich hier für eine "marktadäquate Anpassung" der Quotenmengen bei den Stahl-Zollkontingenten der EU ein.

Im Kern geht es darum, dass die in Folge der US-Stahlzölle eingeführten Zollkontingente der EU zur Vermeidung sprunghafter Handelsumlenkungen aus Drittstaaten automatisch mit pauschalen jährlichen Erhöhungsraten von fünf Prozent gelockert werden. Angesichts der sich eintrübenden Stahlkonjunktur stellt diese Regelung die Wirkung des Instruments in Frage.

Sächsisches Wirtschaftsministerium

Die deutsche Stahlindustrie hatte in der vergangenen Woche mehr Schutz vor den Folgen der in den USA verhängten Strafzölle auf Stahlimporte gefordert. Die bisherigen Maßnahmen der EU hätten nicht gereicht, um Ausweichlieferungen nach Europa zu verhindern, kritisierte die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag. "Bereits im vergangenen Jahr sind die Stahlimporte in die EU um 11 Prozent auf ein neues Rekordniveau von 45 Millionen Tonnen gestiegen, während sie in den USA um 13 Prozent gesunken sind", sagte der Präsident des Branchenverbands, Hans Jürgen Kerkhoff, laut Mitteilung.

Quelle: MDR/dk

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 10.06.2019 | 14:00 Uhr in den Nachrichten

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