Fördermittel für den Straßenbau "Baut!": Sachsens Verkehrsminister Dulig appelliert an Kommunen

28. März 2019, 11:37 Uhr

Für Kommunen gibt es Fördergelder, aber die rufen sie nur zögerlich ab. Das will Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig ändern.

Straßenbaustelle
Bis Kommunen in Sachsen Baustellenschilder aufstellen können und Bauarbeiter anrücken, vergehen oft Monate der Vorplanung. Bildrechte: Colourbox.de

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) will die Kommunen dazu bewegen, dass sie Fördergelder für den Straßenbau schneller abrufen. Dafür gilt seit diesem Jahr eine Viermonats-Frist. "Wir haben einen wachsenden Berg von Bewilligungen, aber zu wenig Bautätigkeit", sagte Dulig am Mittwoch in Dresden.

Es gibt keinen Wettbewerb, wer die meisten Baumaßnahmen beantragt. Es geht darum, dass die Gelder auch tatsächlich verbaut werden.

Martin Dulig Verkehrsminister Sachsen

Das Problem: Die Gelder seien gebunden und könnten nicht für andere Straßen- und Brückenbauprojekte verwendet werden. Darum soll es künftig auf bewilligten Förderbescheiden eine Frist geben. Beginnt die Kommune nicht innerhalb von vier Monaten mit der Ausschreibung von Bauleistungen, wird der Bescheid zurückgezogen. Deshalb appellierte Dulig an die Kommunen: "Baut!" In diesem Jahr stehen insgesamt 360 Millionen Euro für den kommunalen Straßenbau im Freistaat zur Verfügung.

Städte und Gemeinden: Mehr Tempo beim Wirtschaftsministerium

Der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) hingegen verlangte vom Ministerium, Bescheide zügiger zu erlassen. "Das Wirtschaftsministerium mit seinem Landesamt für Straßenbau und Verkehr müssen einfach schneller werden", sagte SSG-Geschäftsführer Mischa Woitscheck am Mittwoch.

Viele Gründe für Zögern der Kommunen

Stephan Brand von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kennt viele Gründe, warum Kommunen Fördergelder langsam abrufen. "Der Planungsvorlauf ist oft lang und umfasst komplexe Arbeitsschritte wie die Vorbereitung der politischen Beschlussfassung, das Vergabeverfahren, die verwaltungsinterne Abstimmung oder die Beteiligung der Öffentlichkeit", erklärte Brand Ende 2018. Auch Klagen führten zu Verzögerungen. Und gerade in Ballungszentren ein großes Problem: "Auch die gute konjunkturelle Lage sorgt dafür, dass viele Projekte später oder gar nicht begonnen werden können, weil die Kapazitätsgrenzen bei nahezu allen Dienstleistungen und Unternehmen für Planung und Bau erreicht werden."

Quelle: MDR/kk/dpa

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 27.03.2019 | 19:00 Uhr

Mehr aus der Landespolitik

Mehr aus Sachsen

Das Karl-Marx-Denkmal des russischen Bildhauers Lew Kerbel, aufgenommen in Chemnitz 2 min
Bildrechte: imago/epd
2 min 19.04.2024 | 16:30 Uhr

Chemnitz erwartet im Kulturhaupstadt-Jahr bis zu zwei Millionen Besucher aus aller Welt. Um sie optimal betreuen zu können, haben die Gästeführer über Wochen an der Volkshochschule Englisch gepaukt, weiß Jacqueline Hene.

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Fr 19.04.2024 16:30Uhr 02:04 min

https://www.mdr.de/sachsenradio/audio-kulturhauptstadt-chemnitz-geastefuehrer-englisch-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio