Nicht alle Stellen besetzt Wachpolizei in Sachsen sucht nach Bewerbern

24. September 2018, 17:47 Uhr

Zahlreiche Bewerber wollten 2015 Wachpolizist werden und die Polizei bei ihrer Arbeit unterstützen. Zweieinhalb Jahre später sind noch nicht alle Stellen besetzt.

Bei der Wachpolizei in Sachsen sind nach wie vor nicht alle zur Verfügung stehenden Stellen besetzt. Zweieinhalb Jahre nach der Wiedereinführung waren nach Angaben des Innenministeriums Anfang September 460 Frauen und Männer im Einsatz. Die meisten davon in Leipzig, Dresden und Chemnitz. Das 2016 begonnene Projekt sieht allerdings 550 Stellen vor.

"Es gibt immer einen gewissen Schwund"

Bisher wurden den Angaben zufolge 740 Wachpolizisten im Freistaat in einem dreimonatigen Kurs ausgebildet. 706 davon machten den Abschluss. Aber nicht alle traten den Dienst an. "Es gibt immer einen gewissen Schwund", erklärte ein Ministeriumssprecher. So erfüllten sich Vorstellungen nicht, Bewerber erwiesen sich im Nachhinein als ungeeignet oder fänden doch einen besser passenden Job. 2017 nutzten 182 Absolventen die erstmalige Chance, nach mindestens einem Dienstjahr in die verkürzte Polizistenausbildung zu wechseln.

Rückgang der Bewerberzahlen

Zu Beginn schien die Euphorie groß zu sein. 1.700 Anwärter bewarben sich 2016 für den ersten Kurs mit 50 Plätzen. Dann ebbte der Ansturm ab. 2017 waren es nur noch 985. Im Mai 2018 war der Tiefpunkt mit 327 Bewerbern erreicht. Für den letzten Kurs stieg die Zahl im August wieder auf 535. Ende 2019 soll Bilanz gezogen werden. Wie lange es die Wachpolizei geben wird, ist offen, sagt Innenminister Wöller. Das hänge auch davon ab, wann die geplante Aufstockung der Polizei gelingt.

Wachpolizei - was ist das eigentlich?

Eingeführt wurde die Wachpolizei erstmals nach den Terroranschlägen auf das New Yorker World Trade Center im Jahr 2001. 2006 trat das Gesetz außer Kraft und wurde 2015 wieder eingeführt. Damals wegen der Belastungen der Beamten durch Demonstrationen, Auseinandersetzungen bei Fußballspielen und Einsätze rund um Asylunterkünfte.

Wachpolizisten helfen beim Schutz von Flüchtlingsunterkünften oder jüdischer sowie muslimischer Einrichtungen, sichern Festnahmen oder Gefangenentransporte mit ab oder bewachen Wohnorte gefährdeter Personen. Sie sind für zwei Jahre beschäftigt. Das hat laut Ministerium arbeitsrechtliche Gründe.

Quelle: MDR/mar/dpa

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 23.09.2018 | 19:00 Uhr

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