Bundestagswahl 2017 | Direktkandidaten aus Sachsen Frauke Petry (AfD)

30. August 2017, 18:20 Uhr

Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (158)

Allgemein

Alter: 42
Schulausbildung: Abitur
Beruf: promovierte Diplom-Chemikerin, BSc (Hons)
Familienstand: verheiratet, 5 Kinder
Wohnort: Leipzig

Politischer Werdegang:

  • 04/2013 bis heute – Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland
  • 04/2013 bis heute – Landesvorsitzende der Alternative für Deutschland

Privat

Was ist Ihre größte Stärke?

  • Analyse und Konsequenz

Was ist Ihre größte Schwäche?

  • meine Ungeduld

Welchem sächsischen und welchem nicht-sächsischen Sportverein drücken Sie die Daumen?

  • Borussia Dortmund (meinen Söhnen zuliebe)

Wo erholen Sie sich in Sachsen am liebsten?

  • am Wasser und im Garten

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

  • meine Familie (kein Ding), Bücher und ein Klavier

Politisch

Warum haben Sie sich als Direktkandidat Ihrer Partei zur Verfügung gestellt?
Der Vorstand im Kreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge wollte unbedingt, dass ich dort kandidiere - im vollen Bewusstsein, dass wir im Hinblick auf die Ausrichtung der Partei nicht immer einer Meinung waren. Hinzu kommt, dass es sich um den ältesten AfD-Kreisverband Sachsens handelt, zu dem es von jeher eine starke Bindung gab. Außerdem kommen die Ideen der AfD in der Region gut an. Schon im Bundestagswahlkampf 2013 kamen die Menschen sehr unerschrocken auf uns zu.

Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Mit Blick auf unsere Zeit? Da muss ich sagen, das Wort ist durch die vielen gescheiterten politischen Experimente der jüngeren Vergangenheit gründlich 'verbrannt', wie man im Marketing sagen würde. Deshalb kann ich auch keinen dieser misslungenen Versuche 'bewundern'. In die Vergangenheit blickend – die Reformation.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel (für die kommende Legislaturperiode)?
Der Deutsche Bundestag muss wieder zu einem Parlament werden, in dem eine echte, spürbare, vor allem auch unbequeme Opposition die Kontrolle der Regierenden übernimmt. Politisch weitreichende Entscheidungen an großen Teilen des Volkes vorbei sollen in Zukunft verhindert, zumindest deutlich schwieriger getroffen werden können. Die Unkultur des Abnickens von Entscheidungen des Kanzleramtes muss der Vergangenheit angehören. Inhaltlicher Streit und harte Auseinandersetzungen um die Sache gehören zu einer parlamentarischen Demokratie dazu. Konkrete inhaltliche Ziele sind für mich die weitere Vergemeinschaftung von Schulden im Euro-Raum zu stoppen, wirksame Grenzkontrollen an deutschen Grenzen zur Erhöhung der Sicherheit der Bürger wieder einzurichten und das Familiensplitting einzuführen.

Was wollen Sie für Sachsen erreichen … 

… im Bereich Bildung
Bildung ist in unserer föderalen Bundesrepublik Ländersache. Dabei soll es aus guten Gründen auch bleiben. Salopp könnte man sagen, Vereinheitlichung orientiert sich nie an den Besten, Konkurrenz dagegen belebt das Geschäft. Und in diesem Wettbewerb steht Sachsen wahrlich nicht schlecht da. Dennoch gibt es auch hier noch jede Menge Reserven, die durch kluge Bildungspolitik im Freistaat selbst ausgeschöpft werden müssen. Dafür habe ich mich zusammen mit meiner Fraktion im Landtag bisher schon eingesetzt und das werden meine Kollegen in Dresden auch weiterhin tun.

… im Bereich Forschung und Entwicklung
Sachsen ist mit seinen Universitäten, Fachhochschulen, den unzähligen Forschungseinrichtungen und Instituten bereits heute ein angesehener Wissenschaftsstandort. Ein Vorteil, den auch viele Unternehmen zu schätzen wissen. Wir profitieren dabei von vielen klugen Köpfen in Sachsen aber auch von vielen, die den Weg zu uns gefunden haben. Die vielfältige Attraktivität dieses Standortes weiter zu stärken und international hervorzuheben, muss Ziel sein. Wenn von Sachsen als 'Wiege der Industrialisierung' gesprochen wird, dann ist das ein Ruf, an den es sich anzuknüpfen lohnt, auf den wir stolz sein können.

… im Bereich Wirtschaft und Verkehr
Man kann es in einem Satz fassen: Es gibt auch noch viel zu tun. Gerade beim Thema Verkehr fallen mir ganz allgemein die oft kritisierten Bahnanbindungen ein, natürlich auch ganz konkrete Probleme, wie die Lärmbelastung im Elbtal zwischen Pirna und Bad Schandau. Auch kühn anmutenden Projekten, wie der Neubaustrecke Dresden-Prag, sollte man sich deshalb nicht verschließen. Schließlich wird gerade im Süden Pirnas mit der Realisierung eines Verkehrsprojektes begonnen, von dem man noch vor gar nicht langer Zeit annahm, es würde nie umgesetzt.

Hinsichtlich der Wirtschaft habe ich besonders die mittelständischen Unternehmen und Handwerker im Blick. Sie sind entscheidender Bestandteil der deutschen Wirtschaft. Das gilt auch für Sachsen. Für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge als Tourismushochburg haben darüber hinaus Gastronomen und Hoteliers eine ganz besondere Bedeutung. All diese Unternehmen müssen florieren und dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Einfache Verwaltungsvorgänge, geringe Bürokratieaufwendungen, ein transparentes Steuersystem, qualifizierte Mitarbeiter und Nachwuchs bis hin zu verlässlicher und preiswerter Energieversorgung sind da einige Stichpunkte, die höchste Aufmerksamkeit verdienen und denen ich mich widmen werde.

… im Bereich Innere Sicherheit
Idealerweise einen Zustand herbeizuführen, der es einem Ferienwohnungsvermieter in der Sächsischen Schweiz oder im Osterzgebirge ermöglicht, seinen Urlaubern zur Übergabe zu schreiben: Schlüssel liegt unter dem Fußabstreicher. Oder, wie es in Skandinavien mancherorts den Schulkindern möglich ist, ihr Fahrrad früh an der Bushaltestelle unverschlossen abzustellen und es dennoch am Nachmittag wieder vorzufinden. Auch ich weiß natürlich, dass das bis auf weiteres eine schöne Wunschvorstellung bleiben wird. Aber etliche, in der Vergangenheit schwer vernachlässigte Bereiche müssen dringend korrigiert werden. Dazu gehört, die vollständige Kontrolle darüber zu erhalten, wer in dieses Land zu welchem Zweck einreist - zumindest solange, wie dieser Zustand nicht an den europäischen Außengrenzen hergestellt werden kann. Hinzu kommt, dass die Polizei und auch Justiz personell und technisch so ausgestattet werden muss, dass sie ihren Aufgaben umfänglich gerecht werden kann. Dies ist heute trotz anderslautender Beteuerung aus den Regierungsetagen in Bund und Freistaat mitnichten der Fall.

Was ist die wichtigste Aufgabe beim Thema Zuwanderung?
Die nach wie vor stattfindende illegale Migration in unser Land zu stoppen und die bereits auf diesem Weg eingereisten Personen in ihre Herkunftsländer zurückzubringen.

Mit welcher Partei können Sie sich eine Koalition vorstellen?

  • augenblicklich mit keiner

Vervollständigen Sie bitte den Satz: 2019 sollte es in Sachsen ...

... keine Regierung an der AfD vorbei geben können.

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