Tarifverhandlungen Einigung im Tarifstreit in Sachsens öffentlichem Nahverkehr
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Nach mehreren Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr in Sachsen beendet. Wie Gerd Doepelhauer, der Verhandlungsführer für die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, mitteilte, habe es in der Nacht zu Mittwoch eine Einigung geben. Seinen Angaben zufolge gibt es für angestellte Busfahrer und Lokführer mehr Geld und mehr Urlaub. Gleichzeitig werde die wöchentliche Arbeitszeit reduziert.
Lohn, Urlaub, Sonderzahlungen
Die rund 6.500 Beschäftigten erhalten demnach eine Corona-Prämie in Höhe von 600 Euro. Außerdem habe die Gewerkschaft eine gestaffelt Lohnerhöhungen erreicht, die ab April 2021 starten soll. Die Jahressonderzahlung für die Beschäftigten soll um rund 200 Euro steigen. Ab April 2023 werde die wöchentliche Arbeitszeit der Beschäftigten auf 38 Stunden reduziert - bei vollem Lohnausgleich. Zusätzlich gebe es vom kommenden Jahr an einen Tag mehr Urlaub. Bei den Auszubildenden werde künftig die dreijährige Lehrzeit in der Gehaltstabelle angerechnet. Dadurch könnten sie schneller in höhere Entgeltstufen gelangen.
Tarifvertrag bis 2023
Verdis Verhandlungsführer Gerd Doepelhauer bezeichnete die Verhandlungen im Gespräch mit MDR SACHSEN als "sehr zäh". Die Gewerkschaft sei mit viel höheren Forderungen angetreten, um an die Bundesrahmenbedingungen auch für Sachsen heranzukommen. In der bundesweiten Lohntabelle stehe Sachsen noch immer am untersten Ende. Der neue Tarifvertrag gilt Doepelhauer zufolge bis Ende 2023: "Die Arbeitgeber haben durch die Pandemie lange Laufzeiten gebraucht, um planen zu können. Und wir wollte für unsere Kollegen und Kolleginnen, dass hier Ruhe reinkommt. Wir haben Bauchschmerzen, was die Dauer des Tarifvertrags angeht. Aber das ist der Kompromiss, den wir machen mussten."
Quelle: MDR/kp/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN
MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 28.10.2020 | 18:00 Uhr in den Nachrichten