Die Elbe in Dresden
Das Dresdner Elbufer zeigt sich hier im Sommer 2022 bereits im Juli verdorrt. Die Elbe hatte sich mit Niedrigwasser weit in das Flussbett zurückgezogen. Bildrechte: MDR/KatrinTominski

Dienstags direkt | 18.04.2023 | 20 - 23 Uhr Lebensader Wasser: Wie sicher ist die Versorgung in Sachsen?

18. April 2023, 23:38 Uhr

Heiße Sommer – wenig Regen! Die vergangenen Jahre waren von Dürren geprägt. Gleichzeitig beobachten wir die stärkste Grundwasserdürre seit 100 Jahren. Hinzu kommt: Durch große Industrieansiedlungen wird neben der Trockenheit der Wasserbedarf weiter steigen. Welche Folgen hat der Wassermangel für die Bevölkerung? Klar ist: Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser hat Priorität.

Unsere Gäste:

  • Andrea Bindel, Arche Nova, Entwicklungshilfeorganisation und Expertin im Bereich Wasser
  • Professor Niels Schütze, Professur für Hydrologie, TU Dresden, Preisträger für verbesserte Wassernutzung in der Landwirtschaft
  • Diana Hüttner, Projektentwicklerin im Bereich Wasser, SachsenEnergie
  • Dr. Uwe Müller, Abteilungsleiter Wasser, Boden, Kreislaufwirtschaft beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Interviews:

  • Axel Klein, Hauptgeschäftsführer DEHOGA Sachsen
  • Julia Borutta, ARD-Korrespondentin aus Frankreich 
  • Jörg Seiselberg, ARD-Korrespondent Italien   

Die Elbe in Dresden 114 min
Das Dresdner Elbufer zeigt sich hier im Sommer 2022 bereits im Juli verdorrt. Die Elbe hatte sich mit Niedrigwasser weit in das Flussbett zurückgezogen. Bildrechte: MDR/KatrinTominski
114 min

Dürren haben die vergangenen zehn Jahre in Sachsen geprägt. Gleichzeitig beobachten wir die stärkste Grundwasserdürre seit 100 Jahren. Wie sicher ist die Wasserversorgung in Sachsen?

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Di 18.04.2023 20:00Uhr 114:04 min

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Sauberes Wasser aus dem Hahn ist in Deutschland zumeist Normalität. In Sachsen bekommen 40 Prozent der Bevölkerung ihr Trinkwasser aus den Trinkwasser-Talsperren. Doch, wie sieht es aus, wenn diese nicht mehr ausreichend gefüllt sind? In den letzten Jahren sind die Niederschläge deutlich zurückgegangen. Wasserkrisen, Dürren und Extremwetterereignisse beeinflussen das Leben.

Frankreich setzt mit einem Wasserplan auf Einsparungen als Reaktion auf Wasserknappheit. Deutschland zieht mit der Nationalen Wasserstrategie nach. In dieser sind Maßnahmen enthalten, um das Wassermanagement moderner zu gestalten. Ein sensibler Umgang mit dem Wasser soll den Menschen bewusst gemacht werden. Das natürliche Wasserangebot ist regional nicht gleich verteilt, weil der Niederschlag unterschiedlich stark ausfällt. Im Osten und Nordosten fällt im Durchschnitt weniger Regen als im Westen und Süden des Landes. Wie sicher ist also die Wasserversorgung in Sachsen? Was bedeutet Wassermangel für die Bevölkerung? Welche Auswirkungen sind zu befürchten?

Diese und viele weitere Fragen klären wir bei "Dienstags direkt" mit unseren Gesprächspartnern.

Diana Hüttner, Projektentwicklerin im Bereich Wasser, SachsenEnergie

Diana Hüttner, Projektentwicklerin im Bereich Wasser, SachenEnergie
Bildrechte: Diana Hüttner

"Der Klimawandel und die damit verbundene Verknappung stellt die Wasserversorgungsunternehmen in Sachsen vor große Herausforderungen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Ressource Wasser ist deshalb entscheidend. Die Daseinsvorsorge der Bevölkerung hat die höchste Priorität. Der Ausbau einer separaten Industriewasserversorgung, welche die Trinkwasserversorgung entlastet, Nutzungskonflikte vermeidet und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Dresden stärkt, stellt dabei eine notwendige, zukunftsorientierte Maßnahme dar."

Professor Niels Schütze, Professur für Hydrologie, TU Dresden, Preisträger für verbesserte Wassernutzung in der Landwirtschaft

Niels Schütze
Bildrechte: Niels Schütze

"In der Vergangenheit konnten wir Systeme zur Wasserverteilung und Wasserspeicherung für lange Zeit vorausplanen. Jetzt ändert sich das mit dem Klimawandel. Dafür ist die nationale Wasserstrategie ein gutes Instrument."

Dr. Uwe Müller, Abteilungsleiter Wasser, Boden, Kreislaufwirtschaft beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Dr. Uwe Müller, Abteilungsleiter Wasser, Boden, Kreislaufwirtschaft beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Bildrechte: Dr. Uwe Müller

"Klimaangepasstes Wassermanagement ist essenziell für Sachsens Zukunft. Wir müssen uns rechtzeitig um Strategien und Maßnahmen kümmern, die gewährleisten, dass die momentan sichere Wasserversorgung trotz abnehmender Dargebote auch in Zukunft sicher bleibt. Mit der im März verkündeten nationalen Wasserstrategie ist der erste Schritt auf Bundesebene getan. Die Wasserbranche stellt sich der Herausforderung.“

Andrea Bindel, Arche Nova, Entwicklungshilfeorganisation und Expertin im Bereich Wasser

Andrea Bindel, Arche Nova, Entwicklungshilfeorganisation und Expertin im Bereich Wasser.
Bildrechte: Andrea Bindel

"Wasser ist einer der Schlüssel zur Lösung zentraler globaler Fragen und für nachhaltige Entwicklung weltweit. Ohne Zugang zu sicherem Wasser gibt es keine Gesundheit, keine Gleichberechtigung, keinen Frieden. Nur wenn wir es gemeinsam schaffen, diesen Zugang für alle Menschen zu sichern und Wasserressourcen nachhaltig zu bewirtschaften, ist eine bessere Zukunft möglich."

Moderation: Sina Peschke
Redaktion: Katrin Tominski, Eric Teifke
Redaktionsleitung: Ines Meinhardt

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Dienstags direkt | 18. April 2023 | 20:00 Uhr