Donnerstag, 02.09.2021: Gesagt, getan

Manches ist so sicher mit dem christlichen Glauben verbunden wie das Amen in der Kirche. Neben dem Läuten der Kirchenglocken oder den meisten Feiertagen gehören auch Attribute wie „helfen“, „nett sein“ und „sich um Schwache kümmern“ dazu. Durch Begriffe wie „Gnade“, „Fürsorge“ und „Barmherzigkeit“ kommt das mitunter etwas altertümlich daher, ist aber immer aktuell und charakteristisch für den christlichen Glauben. Denn „diakonia“, der aus dem Glauben an den lebendigen Gott begründete Liebesdienst an den Menschen, ist neben Glaubenszeugnis, Gottesdienst und Gemeinschaft seit jeher ein Grundvollzug geistlichen Lebens.

Für viele sind soziale Angebote oft die einzigen Verbindungen mit kirchlicher Arbeit. Dabei besteht häufig ein besonderer Anspruch im Blick auf die Qualität der Beratungs- und Betreuungsangebote für Kinder oder Kranke, Beeinträchtigte oder Betagte. Fachkräftemangel und Kostendruck gibt es dabei auch in der kirchlichen Sozialarbeit und der Diakonie. Dennoch möge sich um Gottes Willen die Würde des Menschen besonders in der Herzenshaltung der Mitarbeitenden für ihren Dienst spiegeln und nicht nur ein gutklingender Satz im Leitbild sein. Johann Hinrich Wichern gilt als Gründer der organisierten Diakonie und sagte bereits 1848: Jede Arbeit soll zuerst mit dem Herzen, dann mit den Händen oder mit der Zunge geschehen.

Im Geist von Wichern gibt es überall in Deutschland christlich motivierte Hilfs-, Heilungs- und Beheimatungsangebote. Auch sein Schüler Emil Höhne gründete 1872 in Dresden-Obergorbitz eine „Diakonenbildungsanstalt mit Rettungshaus“. Daraus ging später das Diakonenhaus Moritzburg hervor, auch heute ein wichtiger Akteur sozialer Arbeit und christlicher Bildungsarbeit. So werden in Moritzburg Menschen aus- und weitergebildet, die die Liebe zu Gott und den Menschen in der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie leben und verkünden sollen, wenn nötig auch mit Worten.

Weil Wort und Werk im christlichen Glauben untrennbar zusammengehören, sagt Jesus selbst: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Denn ob gläubig oder nicht - Menschen schauen genau hin, ob auf fromme Worte auch tätiges Handeln folgt.

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