Der Raps in volle Blüte, im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen
Jetzt im Mai steht der Raps in voller Blüte und bringt Farbe in die Landschaft. Wie sieht es mit den Temperaturen aus? Was sagt der Wetterbauer? Bildrechte: Sven Krumsdorf

Wettervorhersage Wie wird der Mai, Wetterbauer Uebel?

01. Mai 2023, 11:10 Uhr

Wettbauer Rolf-Eckart Uebel winkt beim Blick auf die erste Maihälfte ab. Es scheint wechselhaft und insgesamt kühl zu bleiben. Wie geht es dann weiter? Schlagen die Eisheiligen zu?

Wetterbauer Rolf-Eckart Uebel winkt ab: "Ich würde den Leuten gern was Positives sagen, aber wir sind mit dem Wetter bescheiden dran. Man traut es sich gar nicht zu sagen."

Der Wetterbauer glaubt, dass der Mai seinen Vormonaten folgt. Die erste Monatshälfte sei wieder bescheiden, die zweite wird wohl ein wenig milder. Er sagt: "Wir sollten uns nicht einbilden, weil die Sonne höher steigt, jetzt wird es warm. Das ist immer unter Vorbehalt.“

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Vorsicht vor den Eisheiligen

Der 81-Jährige nimmt für seine Erkenntnisse nicht nur seine Wettertabellen zu Hilfe. Er beobachtet auch die Natur. Bis jetzt haben es weder die Schwalben noch die Mauersegler aus dem Süden hierher geschafft. Daher sieht es noch nach kalten Tagen aus.

Wir müssen uns wohl auf die Eisheiligen vom 11. bis zum 13. Mai oder auch auf die kalte Sophie am 15. Mai einstellen. "Die Kaltluft kommt einfach nicht zur Ruhe", sagt der Wetterbeobachter. Selbst die Meteorologen wissen nicht genau, woher die Kältelöcher in der Atmosphäre kommen und warum die so stabil und lang sind, so der Wetterbauer. Er geht davon aus, dass wir dieses Jahr die Eisheiligen bekommen und auch die Schafskälte.

Die Kaltluft kommt einfach nicht zur Ruhe.

Rolf-Eckart Uebel Wetterbauer

Rauchschwalbe im Flug
Die Schwalben sind noch nicht aus dem Süden zurück. Ein Zeichen dafür, dass es noch eine ganze Weile kalt bleibt. Bildrechte: imago/blickwinkel

Wann ist die Schafskälte im Jahr 2023?

Die Schafskälte kann zwischen dem 4. und 20. Juni 2023 auftreten. In dieser Zeit strömt immer mal wieder kalte Polarluft aus Nordeuropa nach Deutschland. Dann spricht man von der "Schafskälte". Während dieser zwei Wochen im Juni kann es kalt und feucht werden. Im Alpenraum droht dann sogar Schnee. Statistisch liegt die Wahrscheinlichkeit für kaltes und wechselhaftes Wetter im Juni bei 61 Prozent. Wegen des Klimawandels nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Kaltperiode im Frühsommer allerdings immer mehr ab.

Bis zu des Maien Mitte, hat der Frust immer noch eine Hütte.

500 Jahre alte Wetterbeobachtung

Kalte Nächte in Sicht

Der Wetterbauer rät: "Ich bitte alle Kleingärtner und auch Bauern, immer ein bisschen Vlies oder alte Bettlaken zum Abdecken der Kartoffeln bereitzulegen. Es ist besser, man geht dann abends um acht noch mal in den Garten und deckt ab." Das rät der Wetterbauer vor allem dann, wenn die Nacht klar ist.

Der Wetterbauer bezieht sich dabei auf eine Faustregel: Bei klarer Nacht und Hochdruckeinfluss sinkt mit jeder Nachtstunde die Temperatur um ein Grad. Er erklärt das näher: "Also, wenn es von abends um acht bis früh um sechs klar ist und es sind abends nur acht Grad, dann sind es am nächsten Morgen zwei Grad Minus." Damit müsse man rechnen, jetzt im eigentlichen Wonnemonat Mai.

Junge Kartoffelpflanzen wachsen in einem Laubbeet
Der Rat des Wetterbauern für den Mai: Kartoffelpflanzen in klaren Nächten abdecken. Bildrechte: MDR/Nadine Witt

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Regenbogen
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Dicke Wolken ziehen über einen Berg hinweg und kündigen ein Gewitter an am 2.6.2019
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MDR (Manja Kraus/ino)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Guten Morgen Sachsen | 01. Mai 2023 | 12:20 Uhr