Doping | "Operation Aderlass" Nach Doping-Freispruch - Nada zieht vor den CAS
Hauptinhalt
Der Freispruch für Robert Lehmann-Dolle vor dem Deutschen Sportschiedsgericht wird ein Fall für den Internationalen Sportgerichtshof CAS. Die Nationale-Anti-Doping-Agentur will das Urteil prüfen lassen. Der Ex-Eisschnellläufer war vom Erfurter Arzt Mark S. belastet worden.

Die Nationale Anti-Doping-Agentur zieht wegen des Doping-Freispruchs für den ehemaligen Eisschnellläufer Robert Lehmann-Dolle vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas. Die Nada wolle die Entscheidung des Deutschen Sportschiedsgerichts überprüfen lassen und werde dabei auch von der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada unterstützt, sagte Nada-Vorstand Lars Mortsiefer am Dienstag.
Freispruch wegen nicht ausreichender Beweise
Der frühere Olympia-Teilnehmer Lehmann-Dolle war Mitte August vom Vorwurf des Eigenblut-Dopings freigesprochen worden, weil die Nada aus Sicht des Sportschiedsgerichts nicht ausreichend Beweise vorlegen konnte. Der 36 Jahre Ex-Eisschnellläufer aus Erfurt lebt seit Jahren in Berlin und arbeitete zuletzt als Nachwuchstrainer am Olympiastützpunkt Berlin. Dort war er wegen der Doping-Vorwürfe von seiner Tätigkeit entbunden worden und führt seitdem einen Arbeitsgerichtsprozess. "Natürlich habe ich nun die Hoffnung, dass ich meinen Trainer-Job wieder aufnehmen kann", hatte Lehmann-Dolle nach der Entscheidung der Sportrichter gesagt.
Mark S. belastete Lehmann-Dolle
Der dreimalige Olympia-Teilnehmer war im vergangenen Frühjahr vom Erfurter Arzt Mark S. belastet worden. Dieser steht ab dem 16. September in München vor Gericht. Ihm werden Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und Antidopinggesetz vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er seit Ende 2011 regelmäßig und in einer unbekannten Anzahl von Fällen weltweit Blutdoping betrieben hat.
dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 18. August 2020 | 19:30 Uhr