Wintersport | Nordische Kombination Tränen zum Abschluss - Rekord-Kombinierer Frenzel verabschiedet sich

Einer der größten Wintersportler beendet seine herausragende Karriere: Rekord-Kombinierer Eric Frenzel absolvierte am Sonntag nach 16 Jahren seinen letzten Wettkampf – und hatte mit den Tränen zu kämpfen.

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Eric Frenzel hat zum emotionalen Finale seiner Erfolgskarriere als Nordischer Kombinierer sportlich nicht noch einmal glänzen können. Grund zum Feiern gab es beim Weltcup in Lahti aber dennoch genug.

MDR aktuell So 26.03.2023 18:00Uhr 01:05 min

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Nach 16 Jahren im Weltcupzirkus ist Eric Frenzels großartige nordische Skikarriere in Lahti zu Ende gegangen. Der langjährige König der Kombinierer belegte beim Saisonfinale in Finnland zum Abschluss am Wochenende die Plätze 27 und 40.

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Tränen bei Frenzel

Beim Doppelsieg des Norwegers Jarl Magnus Riiber, als Dominator im Weltcup Frenzels legitimer Nachfolger, drehte der dreimalige Olympiasieger aus Oberwiesenthal emotionale Ehrenrunden. Mit der Spitze konnte Frenzel nicht mehr mithalten, die letzten Meter absolvierte er im rot-gelben Ehrentrikot. Schon nach dem letzten Sprung seiner Karriere auf 105 Meter war Frenzel sichtlich gerührt und hatte mit dem Tränen zu kämpfen.

Eric Frenzel
Nach dem letzten Sprung seiner Karriere konnte Frenzel die Tränen nicht mehr zurückhalten. Bildrechte: IMAGO / Lehtikuva

Riiber feierte seine Saisonsiege Nummer sieben und acht. Beste Deutsche waren am Samstag Manuel Faißt (Baiersbronn) als Sechster und Johannes Rydzek (Oberstdorf) am Sonntag als Fünfter. Julian Schmid (Oberstdorf) landete in der Gesamtwertung auf Platz drei, die große Kristallkugel, die Frenzel insgesamt fünfmal gewonnen hatte, sicherte sich der Österreicher Johannes Lamparter.

Auch Frenzels Förderer Weinbuch verabschiedet sich

Neben Frenzel verabschiedete sich in Lahti auch Bundestrainer Hermann Weinbuch aus dem Weltcup. Der 63-Jährige stand dem deutschen Team 27 Jahre als Chefcoach vor, Frenzel begleitete er bei allen Triumphen, darunter bei 43 Siegen im Weltcup, drei olympischen Goldmedaillen und sieben WM-Titeln. Zuletzt reichte es im Team 2022 in Peking und 2023 in Planica noch zu Olympia- und WM-Silber. 2018 hatte Frenzel die deutsche Mannschaft bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Pyeongchang mit der Fahne in der Hand ins Stadion geführt.

Im Einzel reichte es in diesem Winter nicht mehr für das Podium, in Lahti lag er schon nach den Springen jeweils weit zurück und war dennoch "ganz zufrieden". Von den Schanzen hat er sich nun lange genug gestürzt. "Ich glaube nicht, dass ich nach Sonntag noch einmal einen Skisprung machen werde", hatte Frenzel vor dem Wettkampf gesagt: "Ich bin stolz auf meine Karriere - und dankbar."

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MDR FERNSEHEN Fr 10.03.2023 17:55Uhr 02:31 min

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Frenzel bald als Trainer aktiv?

Der Nordischen Kombination will Frenzel auch nach seiner aktiven Karriere treu bleiben - im Idealfall als Trainer. "Ich denke, dass die Athleten davon profitieren würden - ob im Nachwuchs oder weiter oben. Ich hätte kein Problem damit, das auszuprobieren", hatte Frenzel vor seinem letzten Wettkampf gesagt. Gespräche in die Richtung wurden aber noch nicht geführt.

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red/sid

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 26. März 2023 | 19:30 Uhr

2 Kommentare

Robert R vor 10 Wochen

Im englisch-sprachigen Eurosport-Stream (online und TV) nannte ihn der Kommentator immer und immer wieder "the legend". Egal, wie oft Frenzel in einem Wettkampf eingeblendet wurde: immer "Eric Frenzel, the legend" oder "the legend, Eric Frenzel".

Das zeigt, was für einen Stellenwert er auch international bei Fachleuten hatte und hat. Ein ganz Großer, phasenweise der Allergrößte.

Dass er nie Sportler des Jahres in Deutschland wurde, Johannes Rydzek hingegen schon, sagt mehr über die darüber entscheidenden Personen aus als über die Sportler.

Ich wünsche "the legend" eine grandiose Trainer-Karriere oder gerne auch einfach nur viel Spaß im Leben nach dem Leistungssport.

ZP-HB64 vor 10 Wochen

Eric Frenzel war ein großartiger, fairer und immer bescheidener Sportler, was man von seinem eventuellen Nachfolger Riiber, diesem Unsympath, überhaupt nicht sagen kann