Biathlon | WM in Oberhof Biathlon-Festspiele in Oberhof: Goldhoffnungen ruhen auf Olympiasiegerin Herrmann-Wick
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Im Wintersport-Mekka Oberhof steht den Biathlon-Festspielen nichts mehr im Wege. Am Mittwoch beginnt die WM. Deutschlands größte Medaillenhoffnungen ruhen auf Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick.
Erstmals seit elf Jahren findet wieder eine Biathlon-Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Nach zwei Corona-Wintern ohne Fans platzt die Arena am Rennsteig endlich wieder aus allen Nähten. Von Mittwoch (8. Januar) an werden in Oberhof insgesamt 160.000 Biathlon-Freunde erwartet. An neun Wettkampftagen geht es um zwölf Titel.
Oberhof zum zweiten Mal WM-Ausrichter
Das Wintersport-Mekka Oberhof ist zum zweiten Mal Ausrichter der Weltmeisterschaft der Skijäger. 2004 hatte es Festspiele gegeben, Deutschland gewann sieben Medaillen, darunter die WM-Titel für Ricco Groß in der Verfolgung und die Männer-Staffel. Millionen-Summen wurden nun in die Modernisierung der Arena am Rennsteig gesteckt.
Herrmann-Wick sieht sich nicht als Alleinunterhalterin
Die größten Medaillenhoffnungen aus deutscher Sicht ruhen auf Denise Herrmann-Wick vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. "Bisher verlief die Saison ganz gut – eigentlich besser, als ich dachte. Ich habe in einen guten Flow gefunden und hoffe, dass ich den mit Beginn der Heim-WM weiterführen kann", sagte die 34-Jährige. Dass die Blicke Tausender enthusiastischer Fans bei der Heim-WM hauptsächlich auf sie gerichtet sein werden, sieht die Olympiasiegerin eher als Ansporn als Belastung an: "Ich möchte einfach die Atmosphäre positiv aufsaugen und mich davon pushen lassen."
Als Alleinunterhalterin möchte Herrmann-Wick nicht in die Rennen gehen. "Ich glaube, dass alles drin ist, sowohl im Einzel als auch mit der Staffel. Wir sind ein schlagkräftiges Team", betonte Herrmann-Wick und meinte damit ihre Mitstreiterinnen Janina Hettich-Walz, Hanna Kebinger, Sophia Schneider, Vanessa Voigt und Anna Weidel.
Voigt mit Glücksbringer in die Wettkämpfe
Auch bei der Thüringerin Voigt ist die Vorfreude groß. "Ich bin stolz darauf, in meiner Karriere eine Heim-WM laufen zu dürfen", meinte die Sportlerin vom WSV Rotterode und ergänzte: "Mein Ziel ist es, zufrieden aus den Rennen zu gehen, alles bis zur Ziellinie zu geben und nirgends eine Sekunde liegen zu lassen. Ich möchte konsequent und fokussiert arbeiten."
Ein bisschen Aberglaube ist auch dabei. "Als Glücksbringer habe ich an meinem Rucksack das Maskottchen von den Olympischen Spielen in Peking, eine Glocke von meiner Heimatgemeinde Floh-Seligenthal und eine Thüringer Bratwurst hängen", sagte die 25-Jährige mit einem Schmunzeln.
Mehringer hofft auf die "eine oder andere Überraschung"
Für Kristian Mehringer, Cheftrainer der deutschen Biathlon-Frauen, ist es wichtig ist, "dass wir mit zu hundert Prozent aufgeladenen Akkus nach Oberhof kommen und dort voll motiviert an den Start gehen". Der 41-jährige frühere Biathlet denkt positiv und hofft auf die "eine oder andere Überraschung" seiner Schützlinge. "Ich wünsche mir einen guten Einstieg für unser Team – dann läuft alles gleich ein bisschen leichter."
Kirchner ohne Medaillenvorgabe: "Wir wollen aus der Jägerposition kommen"
Wahrlich kein Neuland ist der WM-Standort am Rennweg für Männer-Chefcoach Mark Kirchner. Bei den letzten Welttitelkämpfen 2004 war der heute 52-Jährige, der in seiner aktiven Zeit drei olympische Goldmedaillen einheimste, Stützpunktleiter in Oberhof. Nun leitet er die Geschicke der ganz Großen.
"Wir haben keine Medaillenvorgabe ausgegeben. Die Teamevents sind immer ein Highlight, bei denen wir immer um die Medaillen mitkämpfen wollen. Das ist unser Anspruch", betonte Kirchner. "Bei dem Einzelkonkurrenzen sind wir nicht in der Favoritenrolle – das sind im Männerbereich eindeutig die Norweger. Wir wollen aus der Jägerposition kommen und um die Medaillen mitkämpfen."
Doll: "Die Strecken in Oberhof gehören zu meinen Lieblingsstrecken"
Bei den Männern gelten die Norweger als fast unschlagbar, das DSV-Team hofft dennoch auf Überraschungen. Die besten Chancen im Kampf um Topplätze werden Benedikt Doll eingeräumt. Für den Schwarzwälder läuft es in der Saison nach eigener Aussage bisher "sehr gut". "Am Schießstand könnte es noch ein bisschen besser sein, aber ich habe mich im Vergleich zum letzten Jahr steigern können", ergab seine Analyse.
Der 32-Jährige will die WM in Oberhof einfach nur genießen, das aber mit einer klaren Ansage: "Die Strecken in Oberhof mag ich sehr gern, sie gehören zu meinen Lieblingsstrecken." Möglichkeiten auf ordentliche Ergebnisse sieht er in den Staffeln-Wettbewerben. "Auf dem Podest zu stehen, ist natürlich ein Ziel."
WM - Das Traumziel für Strelow
Neben Doll nehmen Johannes Kühn, Philipp Nawrath, Roman Rees, David Zobel und Justus Strelow den Fight in Oberhof auf. Letzterer hat eines seiner Ziele erreicht und ist fester Bestandteil des Weltcup-Teams geworden. Jetzt geht das Märchen für den Aktiven von der SG Stahl Schmiedeberg weiter: "Ein Traumziel war es, bei der WM dabei zu sein."
Seine Stärken sieht der 26-Jährige mit dem Gewehr. Er hofft, dass er bei der WM seine "Fähigkeiten am Schießstand ausspielen kann". Nunmehr steigt die Aufregung: "Ich freue mich auf die Zuschauer, die Fans, die Familie und einige aus dem Freundeskreis, die zu den Wettkämpfen in die Rennsteigarena kommen werden."
Denise Herrmann-Wick | WSC Erzgebirge Oberwiesenthal |
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Janina Hettich-Walz | SC Schönwald |
Hanna Kebinger | SC Partenkirchen |
Sophia Schneider | SV Oberteisendorf |
Vanessa Voigt | SV Rotterode |
Anna Weidel | WSV Kiefersfelden |
Benedikt Doll | SZ Breitnau |
---|---|
Johannes Kühn | WSV Reit im Winkl |
Philipp Nawrath | SK Nesselwang |
Roman Rees | SV Schauinsland |
Justus Strelow | SG Stahl Schmiedeberg |
David Zobel | SC Partenkirchen |
jmd/sid/dpa/pm
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 06. Februar 2023 | 19:30 Uhr
MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT vor 17 Wochen
Festspiele…⁉️
Lieber mdr,
Ihnen ist schon auch bewusst, das es sich hier um
„gezielte Schießereien im Thüringer Wald mit Waffen“
handelt, die Lärm machen und sehr gefährlich für Ungeübte sind…?!
„ Festspiele “ , wie wir sie aus dem Theaterberech kennen ,
sind mitunter ebenso lärmend, jedoch weniger gefährlich…!
Mögen unsere wissenden Leserinnen und Leser
den Unterschied erkennen können und die
„ Schießereien “ als solche mit Respekt
und dem nötigen Abstand vor Ort
betrachten❗️
VORSiCHT : (Sport-) Schußwaffengebrauch am Oberhofer Grenzadler‼️