Basketball | BBL Niners-Neuzugang wechselte erst mit 16 vom Fußball zum Basketball
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So etwas nennt man Spätstarter: Kevin Yebo kam erst mit 16 durch ein Schnuppertraining zum Basketball. Seitdem startet der 2,07 m Riese durch und ist jetzt bei den Niners in Chemnitz in der Bundesliga angekommen.
Basketball-Bundesligist Niners Chemnitz hat Kevin Yebo verpflichtet. Der 2.07 Meter große und 97 Kilo schwere Yebo kommt vom ProA-Ligisten Eisbären Bremerhaven und unterzeichnete bei den NINERS einen Vertrag bis Sommer 2024.
"Wir waren bereits 2018 und 2019 an Kevin dran und sind froh, dass wir ihn nun für uns gewinnen konnten", verriet Niners-Coach Rodrigo Pastore. Yebo wollte diesen Sommer unbedingt in die BBL wechseln und "Chemnitz stand auf meiner Liste weit oben", so der 26-Jährige.
Mit 16 zum Schnuppertraining
Dass der 2.07-Meter-Schlacks einmal in Deutschlands höchster Basketball-Liga auf Korbjagd geht, war vor rund zehn Jahren noch nahezu undenkbar. Seinerzeit hatte der gebürtige Bonner vor allem Fußball im Kopf, spielte als Teenager mal Stürmer, mal Mittelfeld, später auch Innenverteidiger.
Erst mit 16 kam er durch ein Schnuppertraining an seiner Schule mit Basketball in Berührung und zockte dann zunächst in der Kreisliga für die dritte Mannschaft der SG Sechtem. Dank seines Talents und seiner Größe rückte Yebo aber schnell bis ins Regionalliga-Team der Nordrhein-Westfalen auf und ging parallel für die U19-Mannschaft von Bayer Leverkusen in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga an den Start.
Vom Neuling zum besten Regionalliga-Spieler
Ein Wechsel nach Limburg brachte dann den endgültigen Durchbruch. "In meinen anderthalb Jahren dort habe ich von Coach Danny Stallbohm enorm viel gelernt", erklärt Yebo, warum er sich binnen kürzester Zeit vom Liganeuling zu einem der besten Regionalligaspieler entwickelte und 2016/17 als gerade erst 20-jähriger bereits durchschnittlich 17 Punkte sowie elf Rebounds auflegte.
Sprung in die BBL kam zu früh
Folgerichtig führte die Leiter weiter nach oben, direkt in die ProA zur bekannten Talentschmiede Ehingen, wo der Sohn einer Deutschen und eines Ivorers spätestens im zweiten Jahr mächtig von sich reden machte. Mit 15.5 Punkten pro Partie war er der beste deutsche Scorer sowie mit 9.5 Rebounds der beste Rebounder in der gesamten 2. Basketball Bundesliga ProA.
"Wir wollten ihn damals schon unbedingt nach Chemnitz lotsen, doch letztlich entschied sich Kevin für einen Wechsel zu den Hamburg Towers", erinnert sich Pastore. "Rückblickend betrachtet, kam der Sprung in die BBL für mich vielleicht einen Tick zu früh“, sagt Yebo heute. In der Hansestadt brachte er es 2019/20 nur auf 13 Einsätze mit durchschnittlich 3.4 Punkten und 2.5 Rebounds in zehn Minuten Spielzeit. Es folgte der Schritt zurück in die ProA.
Reserven in der Defensive
Yebos Plan ging auf. Selbst ein Mittelhandbruch konnte den variablen "Big Man", der sowohl als Power Forward wie auch als Center agieren kann, nicht aufhalten. Vielmehr bestritt Yebo in den letzten anderthalb Jahren bei den Eisbären Bremerhaven 56 Pflichtspiele. Dabei stand er durchschnittlich 26 Minuten auf dem Feld. "Kevin bringt gerade offensiv sehr viel Talent mit", betont Pastore. "In der Verteidigung will und muss ich mich aber noch weiter verbessern", gibt sich der 26-jährige Familienvater selbstkritisch und ambitioniert zugleich.
red/pm
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sid/cke
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sachsenspiegel | 13. Juli 2022 | 19:00 Uhr