Boxen Ex-Weltmeister Krasniqi legt Protest gegen Kampfurteil ein
Hauptinhalt
Das WM-Duell zwischen Dominic Bösel und Robin Krasniqi geht in die nächste Runde. Wie angekündigt, hat das Team des unterlegenen Ex-Champs Protest gegen das Kampfurteil eingelegt. Dabei wird vor allem die Rolle der Kampfrichter und des nationalen Verbandes BDB kritisiert.

Der entthronte Box-Weltmeister Robin Krasniqi hat offiziell Protest gegen das Kampfrichterurteil vom 9. Oktober eingelegt. Bereits im Vorfeld hatte das Team von Krasniqi angekündigt, gegen das aus ihrer Sicht "Skandalurteil" im Kampf gegen Dominic Bösel vorzugehen.
In der neunseitigen Protestbegründung, die von Krasniqis Rechtsanwalt René-Dirk Hundertmark am Freitag (22. Oktober) beim IBO (International Boxing Organisation) und dem BDB (Bund Deutscher Berufsboxer) eingereicht wurde, wird eine Vielzahl von Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Kampf bemängelt.
Kampfergebnis nach Punkten wird angezweifelt
Zum einen wird eine "beabsichtigte Fehlbeurteilung des Wettkampfes durch die Kampfrichter" bemängelt. Das knappe Urteil (115:114, 116:112 und 114:115 zu Gunsten Bösels) sei "keinesfalls auf Grundlage einer objektiven Beurteilung ergangen", heißt es in dem Schreiben, das dem MDR vorliegt. "Nationale als auch internationale Experten" hätten demnach "umfangreich Stellung genommen" und das Kampfergebnis nach Punkten nicht nachvollziehen können. Zudem habe der Ringrichter "entgegen der allgemeinen Kampfregeln offensichtliche Regelverstöße in Form von verbotenen Schlägen nicht geahndet", so die Begründung mit Bezug auf von Bösel "eingesetzte Hinterkopfschläge".
Kritik an BDB-Präsident Pütz
Darüber hinaus wird die Zusammensetzung und Qualifizierung sowie eine mögliche Befangenheit des Kampfgerichtes bemängelt: "Eine Auswahl offensichtlich voreingenommener, jedenfalls nicht neutraler Kampfrichter". Das Krasniqi-Team kritisiert dabei BDB-Präsident Thomas Pütz, der "kurzfristig" die Kampfrichter ausgetauscht haben soll. Hierbei wird vor allem die "Kompetenz" dessen Tochter Karoline Pütz, die den Kampf zu Gunsten Bösels wertete, "bestritten".
Zudem würden Zweifel "an der Unvoreingenommenheit des Präsidenten" Pütz bestehen, der in Vertretung des BDB "zumindest ein naheliegendes Interesse an der Fortführung der Karriere" Bösels hätte. Bösel hatte im Vorfeld angekündigt, im Falle einer Niederlage seine Laufbahn zu beenden.
Pütz hatte sich im Gespräch mit "Sport im Osten" bereits ausführlich zu den Anschuldigungen geäußert und jegliche Kritikpunkte zurückgewiesen. "Der wahre Skandal ist doch, dass ein Boxer sich hinstellt und sagt er wäre betrogen worden. Es war kein Betrug - nie im Leben!", so Pütz, der die Ankündigung des Krasniqi-Teams vor Gericht zu ziehen, nicht nachvollziehen kann.
"Überprüfung und Korrektur des Kampfergebnisses"
Das Krasniqi-Lager beklagt außerdem "nicht aufgeklärte Kampfbegleitumstände im Zusammenhang mit der Urteilsverkündung und den Dopingkontrollen" und fordert zusammenfassend "eine Überprüfung und Korrektur des Kampfergebnisses." Zudem sei der geschlagene Weltmeister nach wie vor bereit, sich einem Rückkampf zu stellen.
---
jsc
derfccer vor 30 Wochen
@boxfan, was hat denn der Deutsche Basketball Bund DBB mit dem Urteil zu tun???
@nasowasaberauch: Ich finde schon lustig das hier jeder denkt er wäre befähigt, diesen Boxkampf richtig zu beurteilen, ist ja fast schon wie beim Fussball :)
Und mal ganz ehrlich, dieser Protest ist ja ein ziemliches Eigentor, denn wer will jetzt noch gegen RK boxen? Wenn er verliert heult er wieder rum und will sich zum Sieger klagen??? Ganz schlechter Verlierer, soll er doch einen Rückkampf nutzen, Bösel auf den Boden schicken und zeigen das er es wirklich drauf hat...
nasowasaberauch vor 30 Wochen
Schade, dass dieser Sport immer mehr durch dubiose Entscheidungen und Interessen Schaden nimmt. Habe den Kampf gesehen und kann Krasniqi verstehen. Bösel war nicht besser, ein Fehlurteil.
boxfan vor 30 Wochen
Ein dubioser SKANDALÖSES URTEIL.
EINE SCHANDE DES DBB.