Freitag | 07.02.2020 | 19:00 Uhr
Fußball Regionalliga Nordost
1:0 Beil (20.), 1:1 Hovi (23.), 1:2
Geurts (47.)
Jokanovic - Schneider (84. Meitzner), Kovac, Blume, Stauffer - Pichinot, Andacic (72. Kirchner), Müller, Kores - Kammlott, Beil
Richter - Wunderlich, Köster, Brendel, Hofmann - Putze, Ciapa (64. Atici) - Schulz (90.+3 Thiel), Stagge, Geurts (85. Stettin) - Hovi
628
Beil, Schneider - Brendel, Köster
Kovac (88./Ndh)
Wacker-Trainer Berbig analysierte: "Die Mannschaft wollte und wir waren alles andere als klar unterlegen. Wir gehen in Führung, wollen dann aber gleich zu viel und werden zu Hause ausgekontert. Das ist ärgerlich, aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Machen wir so weiter, werden auch die Ergebnisse kommen."
Wacker Nordhausen hat Spiel 1 nach dem Insolvenzantrag und dem folgenden Spieleraderlass knapp mit 1:2 gegen Union Fürstenwalde verloren. Beil brachte den FSV in Führung, Hovi glich umgehend aus (20./23.). Geurts nutzte kurz nach Wiederanpfiff eine Schlafeinlage der Nordhäuser zum letztendlich entscheidenden 2:1 (47.).
Kurz darauf ist Schluss. Fürstenwalde nimmt die Punkte mit.
Doch noch einmal die Riesenchance für Nordhausen. Der Ball ist in der Gefahrenzone, Kirchner setzt nach, kommt zum Schuss, aber Richter wirft sich ihm entscheidend entgegen.
Mauksch nimmt Zeit von der Uhr. Schulz geht, Thiel kommt.
Kores hebt den Ball von rechts noch mal in den Union-Strafraum, Kammlott versucht den Kunstschuss, liegt seitlich in der Luft, trifft den Ball aber nicht richtig.
Fürstenwalde ist näher an der Entscheidung als Nordhausen am Lucky Punch. Atici schaufelt aus Nahdistanz über den Kasten.
Wacker dezimiert sich selbst. Kovac sieht Gelb-Rot.
Mauksch zieht nach und bringt Stettin für Torschütze Geurts.
Zweiter Wechsel der Gastgeber: Schneider geht, Meitzner kommt.
Schneider langt gegen Geurts hin und holt sich den Karton.
Fürstenwalde erhöht den Druck seit einigen Minuten. Diesmal kommt Putze frei zum Abschluss im Strafraum, aber Kovac blockt furchtlos mit dem Oberkörper. Jokanovic hätte es ansonsten äußerst schwer gehabt.
Um ein Haar bestraft Geurts einen Fehler der Nordhäuser im eigenen Strafraum, Jokanovic hechelt dem Ball hinterher und grätscht in gerade noch aus der Gefahrenzone.
Auch Wacker wechselt erstmals - Kirchner kommt für Andacic.
Köster nimmt das taktische Foul am Mittelkreis in Kauf und sieht Gelb.
Geurts Freistoß fast von der linken Seitenlinie wird lang und länger, Hovi sichert sich den Ball und probiert sich aus spitzem Winkel - wiederum kein Problem für Jokanovic.
Fürstenwalde macht viel zu wenig aus einer Überzahlsituation - Hovi hatte Atici noch perfekt in Szene gesetzt, aber der Abschluss des gerade eingewechselten Jokers ist viel zu lasch. Jokanovic nimmt die Kugel locker auf.
Kores zieht nach innen und zielt dann auf den rechten Giebel - seine Bogenlampe verfehlt jedoch deutlich.
Erster Wechsel der Partie: Atici kommt für Ciapa.
Nun sind Pichinot und Kores wieder auf ihren angestammten Außen positioniert. Kores kommt über links, Pichinot über die rechte Seite.
Eine Ecke von der rechten Seite eröffnet dem FSV die bis dato beste Ausgleichschance - aus dem Strafraumgetümmel heraus schließt ein Nordhäuser ab, aber Union- Kapitän Wunderlich klärt einen Meter vor der Torlinie.
... mit Wiederanpfiff die Seiten getauscht. Das zahlt sich bislang noch überhaupt nicht aus. Kores war über links zuvor ein Aktivposten, rennt sich derzeit wiederholt fest. Pichinot ist ebenso abgemeldet.
Der Treffer hat seine Wirkung nicht verfehlt. Wacker versucht, nun gleich die Initiative zu übernehmen, aber die Gäste haben spürbar Selbstvertrauen getankt.
Die Hausherren pennen gewaltig, als Fürstenwalde über rechts in die Gefahrenzone gelangt - Geurts sichert den Ball im Strafraum, wackelt zwei Gegenspieler aus und versenkt rechts.
Unverändert gehen beide Teams in den zweiten Durchgang den Nordhausen soeben angestoßen hat.
Nur Augenblicke später bittet Schiri Kohnert die Kontrahenten zum Pausentee. Das Ergebnis geht bis dato in Ordnung. Fürstenwalde kam besser rein, dann wurde Wacker mit etwas Anlauf stärker und führte sogar kurzzeitig. Wir melden uns pünktlich aus Nordhausen zurück. Bis gleich!
... und zwar für die Gastgeber kurz vor dem Pausenpfiff - aber Müllers Versuch wird bereits von der Fürstenwalder Mauer geblockt.
Beil sieht Wackers erste Gelbe nach äußert hartem Einsteigen gegen Unuion- Kapitän Wunderlich an der Außenlinie.
Kurz darauf wird Hovi bereits wieder im Wacker-Strafraum bedient und versucht es mit einem Drehschuss aufs kurze Eck, aber Jokanovic hat aufgepasst und wehrt ab.
Torschütze Hovi wird nahe der eigenen Bank von Kovac recht unsanft an die Barriere gedrückt - das erzürnt die Beteiligten, aber Schiri Kohnert löst es souverän. Shakehands und alles ist geklärt.
... aber die neu zusammengestellte Elf der Gastgeber hält hier durchaus auf Augenhöhe dagegen.
Es geht flott hin und her. Erneut erreicht ein Seitenwechsel Kores, der dann nach innen zieht und den Abschluss aus der zweiten Reihe sucht. Dennoch: weit drüber.
Das ging fix - den Gästen gelingt der umgehende Ausgleich nach flinkem Konter über rechts: Schulz bringt die Eingabe und Hovi nimmt die Kugel direkt aus der Drehung via Unterkante der Latte ins Netz. Saubere Technik!
Die Gastgeber führen. Der agile Kores kommt über links auf die Grundlinie, von wo aus er eine Maßeingabe an den langen Pfosten bringt, die Beil per schönem Hechtkopfball in den linken Zappen vollendet.
Erster Karton der Partie - Brendel sieht die Gelbe nach Foul im Mittelfeld.
Ansatzlos zieht Beil aus gut 15 Metern ab und zwingt Richter zu seiner ersten Freitagabendparade - im Gegenzug köpft Schulz aufs kurze Eck, das Wacker-Keeper Jokanovic aber gut bewacht hat.
Stagge ist der bislang auffälligste Akteur hier, kommt gerade wiederholt im Strafraum an den Ball, dreht sich diesmal um seinen Gegenspieler, findet mit seinem Querpass dann aber keinen Abnehmer am langen Pfosten.
... und klärt im letzten Moment. Zuvor hatte Wackers Stauffer einen Kopfball im Zentrum gewonnen, wodurch Kores über links ins Laufen kam, aber dann doch vom Union- Keeper entscheidend gestört wurde.
Geurts kommt nach leichtfertigem Nordhäuser Ballverlust auf die Grundlinie im Fünfmeterraum, legt zurück auf Stagge, der im Strafraumgetümmel geblockt wird. Erste gute Chance der Partie.
Unions Mittelstürmer Hovi lässt sich nach außen fallen, bringt den Ball von links in den Strafraum, dort stolpert Stagge - ein Nordhäuser klärt.
Schiri Kohnert hat die Partie angepfiffen - Wacker in traditionellem Blau-Weiß, Union in leuchtendem Textmarkergrün.
Gute Nachrichten - die Sportplatzboxen funktionieren. "Fluch der Karibik" wird zum Einlauf der Mannschaften gespielt. Gleich geht's los.
Wie bereits vermerkt, ist das Hauptfeld aufgrund der Platzverhältnisse weiter gesperrt. Also drängt sich alles um die Barrieren des Kunstrasenplatzes. Wo früher das VIP-Zelt stand, parken ein paar Autos und der Fürstenwalder Mannschaftsbus auf Schlamm. Neue Zeiten in Nordhausen.
In der Defensive dürfte Felix Müller, der vor wenigen Wochen noch in Cottbus zum Probetraining war, die zentrale Figur geben.
Vor allem in der etatmäßigen Offensive werden aber altbekannte Namen auflaufen: Carsten Kammlott, Nils Pichinot und Florian Beil sind dabei.
Wie genau FSV-Interimstrainer Tino Berbig seine erste Elf anordnet, werden wir in gut 20 Minuten mit Anpfiff sehen.
Fangen wir bei der leichteren Angelegenheit in Sachen Aufstellung und Formation an: Union-Trainer Matthias Mauksch bleibt nämlich seiner Siegerelf (3:0 gg. den BFC) vom vergangenen Wochenende treu.
Die Partie in Nordhausen findet übrigens aufgrund des weiterhin schlechten Zustandes des Hauptspielfeldes auf dem Kunstrasen des Albert-Kuntz-Sportparkes statt.
Matthias Peßolat, der Wacker gemeinsam mit Tino Berbig weiter interimsmäßig trainiert blickte auf der offiziellen Vereinshomepage hinaus: "Was uns angeht, so ist es natürlich auch eine kleine Wundertüte." Zwar habe man "viel Vertrauen in die Jungs", wisse aber "halt trotzdem nicht so wirklich, wo man steht."
Frei von jeden sportlichen Sorgen spielt Nordhausens Freitagskonkurrent Union Fürstenwalde eine ultrasolide Saison. 30 Punkte holte die Mannschaft von Trainer Matthias Mauksch in 20 Partien (der Sieg gegen Erfurt ist noch mit einberechnet) und liegt auf Rang sechs. Zuletzt gelang ein überraschend deutliches 3:0 über den BFC Dynamo.
Einen Abzug von neun Punkten erhielten die Thüringer zur Strafe, zudem verließ mehr als ein Dutzend Profis den Klub. Mit gebliebenen Akteuren wie Carsten Kammlott und Nils Pichinot und aufgefüllt mit Spielern aus dem Oberliga-Team soll nun zunächst der sportliche Klassenerhalt gelingen.
Fast genau zwei Monate sind seit Wacker Nordhausens letztem Pflichtspiel vergangen. Die Auswärtspartie bei der BSG Chemie Leipzig endete 1:1. Anschließend meldete die Nordhäuser Spielbetriebs GmbH Insolvenz an und nichts ist seitdem mehr, wie es war.
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