Tapfere Jenaer scheiden aus
Regionalligist Carl Zeiss Jena hat im DFB-Pokal die Überraschung gegen Werder Bremen verpasst. Nach großem Kampf schieden die Thüringer verdient aus.
Sonnabend | 12.09.2020 | 20:45 Uhr
Fußball DFB-Pokal
0:1 Sargent (49.)
0:2 Chong (88.)
Sedlak - Wolf, Slamar, Grösch, Lange - Schau, Steinherr (70. Prokopenko) - Oesterhelweg, Bergmann (59. Verkamp), Bock (90. Düzel) - Eckardt (90. Stauffer)
Pavlenka - Gebre Selassie, Toprak, Moisander, Augustinsson - M. Eggestein, Erras (46. Klaassen), Bittencourt (74. Woltemade) - Osako (46. Chong) - Sargent (90. Jo. Eggstein), Selke (74. Füllkrug)
1.600
Regionalligist Carl Zeiss Jena hat im DFB-Pokal die Überraschung gegen Werder Bremen verpasst. Nach großem Kampf schieden die Thüringer verdient aus.
... "Ich bin mit der Mannschaftsleistung zufrieden. Das Spiel gegen den Bundesligisten war eine tolle Erfahrung für uns alle. Wir haben uns teuer verkauft und haben geschnuppert - mehr aber leider auch nicht."
... "Es war wunderschön, vor Zuschauern zu spielen. Vielen Dank an alle, die da waren. Am Ende war es doch ein souveräner und hoch verdienter Sieg - dank der zweiten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit müssen wir dann über die Chancenverwertung reden -die muss klarer sein. Aber Jena hat uns auch einen großen Kampf geboten."
Der FC Carl Zeiss verabschiedet sich aber mit erhobenem Haupt. Der Regionalligist hat hier gegen den Bundelsigisten eine achtbare Leistung abgerufen.
Dennoch: auch Jena hatte seine Möglichkeiten. Bei der besten hatte FCC-Kapitän Eckardt das 1:1 auf dem Fuß. Hätte, hätte, ...
Ausdruck der Bremer Überlegenheit. Werder hatte klar mehr vom Spiel. Der Sieg des Bundesligisten mehr als verdient.
Vorbei. Jena wehrt sich tapfer gegen Bremen - scheidet aber am Ende verdient gegen den Bundesligisten aus.
Stauffer für Eckardt
Düzel für Bock
Johannes Eggestein für Sargent.
Noch eine Großchance für Jena. Oesterhelweg in der Mitte durch, zieht aus 18 Metern ab. Pavlenka klärt mit Großtat zur Ecke.
Was ist los? Für einen kurzen Moment ist das Jenaer Flutlicht im Stadion aus. Aber der Lichtschalter wurde wieder gefunden.
FCC-Coach Kunert bringt noch zwei Spieler. Und auch Bremen wechselt nochmal.
Die Bremer Überlegenheit drückt sich auch in mehr als 660 Prozent Ballbesitz aus.
Bremen lässt den Ball nun in den eigenen Reihen laufen. Jena kommt kaum noch an den Ball. Bremen bringt den Sieg wohl sicher nach Hause.
Die Entscheidung! Chong setzt sich zentral gegen zwei Jenaer durch und trifft aus 16 Metern flach in die linke untere Ecke. 0:2 - das Spiel ist durch.
Jena nun auch mal wieder offensiv. Die Bälle aber zu ungenau. Die Thüringer kommen nicht in den Strafraum.
Die Jenaer Abwehr nun unter Druck. Beide Ecken können aber abgewehrt werden.
Im direkten Gegenzug hat Chong das 0:2 auf dem Fuß. Er kommt freistehend im Fünf-Meter-Raum zum Abschluss, aber er schießt Slamar an.
Das war die Chance zum 1:1. Nach dem Freistoß fällt der Ball Eckardt vor die Füße. Der FCC-Kapitän zieht ab. Doch auf der Linie klärt Bremens Keeper Pavlenka.
Nun mal Jena, Verkamp im Bremer Strafraum. Aber abgepfiffen. Zuvor hatte Augustinsson Bock 20 Meter vor dem Tor gefoult. Gute Freistoßchance.
Nach der Ecke kommt Chong aus 20 Metern zum Abschluss. Aber weit drüber.
Wieder ein Angriff der Bremer, wieder über Füllkrug. FCC-Abwehrspieler Slamar kann den Bremer aber abdrängen. Die nächste Ecke.
Füllkrug zieht aus der Mitte ab und trifft. Das Tor zählt aber nicht. Der Bremer Angreifer stand vorher abseits.
Der Treffer von Sargent ist bisher der einziger Treffer in der Partie. Jena wehrt sich. Aber aktuell Bremen klar besser.
Nach einer Flanke von links von Augustinsson hält Füllkrug am spitzen Winkel den Kopf hin, der Ball fliegt als Bogenlampe knapp am rechten Pfosten vorbei. Wenn er Ball reingegangen wäre - Tor des Monats!
Woltemade für Bittencourt. Zwei offensive Wechsel von Bremens Coach Kohfeldt.
Füllkrug für Selke
Der Bremer Angreifer kommt nach einem Laufduell mit Bergmann zu Fall und bleibt liegen. Er muss behandelt werden - es kann aber weitergehen.
Prokopenko für Steinherr. Kunert gibt seinem 18-jährigen Talent noch ein paar Minuten.
Bittencourt kommt im Strafraum zu Fall. Aber der gebürtige Leipziger hebt ab - eine astreine Schwalbe. Frech. Referee Siebert lässt sich nicht beeindrucken.
Ball von außen von Augustinsson, in der Mitte rutscht Bremens Angreifer Selke rein, verpasst aber um Zentimeter.
Den Freistoß aus 30 Metern bringt Bittencourt rein. Die Jenaer können per Kopf klären.
Der Jenaer Kapitän Eckardt im Mittelfeld zu rustikal gegen Chong. Dafür gibt es den Karton.
Die Gastgeber dicht am Strafraum, stehen tief und verteidigen die Bremer Angriffe.
Und da ist gleich Verkamp am Ball. Nach einem Ball aus der Mitte steht der Jenaer Angreifer nicht im Abseits. Bremen kann die Situation aber in höchster Not klären. Das wär's gewesen!
Verkamp für Bergmann. Neuer Schwung für die Jenaer Offensive.
Sechste Ecke Bremen, auf den Kopf von Selke. In Rücklage köpft er knapp drüber.
Der nächste Bremer Angriff - diesmal über Selke. Doch sein Angriff wird zur Ecke geklärt.
Bittencourt schön freigespielt, im Strafraum zieht er aus der Drehung und im Fallen ab. Der Ball holpert um Zentimeter am langen Pfosten vorbei. In der Mitte kommt Selke einen Schritt zu spät - und meckert.
Der FCC-Angreifer erobert den Ball im Mittelfeld und geht über rechts. Aber keiner ist mitgelaufen. Also probiert er es aus 30 Metern selbst. Weit daneben.
Die Bremer weiter im Vorwärtsgang. Bittencourt mit einer Ecke. Doch der Ball kann rausgeköpft werden.
Verunglückte Abwehr von Jenas Grösch, der Ball fliegt hoch vor das Tor. Doch Sedlak fängt den Ball vor dem heranstürmenden Sargent.
Der FCC kommt im Moment kaum über die Mittellinie. Bremen mit hohem Pressing.
Bremen nach der Führung weiter druckvoll, Werder will erhöhen. Chong zieht aus 17 Metern ab, ein Strich. Aber knapp drüber.
Da ist es passiert. Nach toller Flanke von Augustinsson von links steigt Sargent höher als Wolf und köpft aus 6 Metern ein. Keine Chance für Sedlak.
Gleich der nächste Bremer Angriff. Aber Sargent mit einem schlechten Pass.
Riesenglück für Jena - Bremens Selke mit dem Kopf nach einer Ecke an die Latte.
Chong für Osako
Klaaassen für Erras
Die zweite Hälfte läuft. Nun Jena mit dem Anstoß.
Gleich geht's weiter. Können die 1.600 FCC-Fans am Ende jubeln?
Gleich geht's weiter. Die Jenaer sind schon auf dem Platz, die Ansprache von Coach Kunert war wohl kurz und knackig. Bremen lässt noch auf sich warten.
Bei den Bremern werden wohl der von Manchester United ausgeliehene Angreifer Chong und Mitelfeldspieler Davy Klaassen kommen. Sie sollen die Offensive beleben.
Die Jenaer mit viel Aufwand, haben bei Bremer Angriffen vielbeinig verteidigt. Und wenn einmal etwas durchkam, war Keeper Sedlak zur Stelle.
Die Großchancen im Spiel hatte aber der Gast aus Bremen: Gebre Selassie traf den Pfosten, Selke zwang FCC- Keeper Sedlak mit einem Drehschuss zu einer Glanzparade.
Wenn Jena offensiv wurde, dann zumeist über Oesterhelweg. Der 30- jährige Angreifer mit der Maske nach seinem Nasenbruch macht ein starkes Spiel.
Pause in Jena. Eine offene Partie im Ernst-Abbe-Sportfeld. Die Gastgeber mit einem couragierten Auftritt, verstecken sich nicht.
Selke für sein Gerangel mit Slamar.
Slamar für sein Gerangel mit Selke.
Jetzt wird es nochmal hektisch. Nach einem abgefangenen Angriff der Bremer geraten Selke und Slamar aneinander. Rudelbildung im Jenaer Strafraum.
Nach einem Zweikampf mit Bock bleibt der Bremer Toprak im Rasen hängen und auf dem Rasen liegen. Er muss behandelt werden - kann dann aber weitermachen.
In der Zeitlupe kann man sehen, dass sich Lange selbst in die Hacken gerannt ist. Kein Elfmeter.
Für seinen Ausraster am Spielfeldrand bekommt Jena-Coach Kunert die Gelbe Karte.
Im Bremer Strafraum kommt Lange nach einem Zweikampf mit Gebre Selassie zu Fall. Jena will einen Strafstoß, FCC-Coach Kunert tobt an der Seitenlinie. Doch der Pfiff bleibt aus.
Osako schickt Selke, der aus acht Metern aus der Drehung abzieht. FCC-Keeper Sedlak mit der Hand zur Stelle, entschärft die Chance. Der Ball wäre wohl an den Pfosten geknallt.
Geht etwas über eine Einzelaktion? Gebre Selassie mit einem Solo. Doch sein Ball in die Spitze kommt nicht an.
Bremen versucht, das Spiel aufzubauen. Aber alle Jenaer in der eigenen Hälfte, machen die Räume eng. Bremen hat keine Anspielpositionen.
Siebert pfeift Jena einen Angriff wegen Abseits ab. Steinherr meckert - und sieht dafür Gelb.
Kopfballduell zwischen Gebre Selassie und Lange - beide rauschen zusammen. Lange bleibt liegen. Die 1.600 Fans pfeifen - aber Siebert lässt weiterspielen.
Von den Gästen in den letzten Minuten keine Offensivaktion. Jena stört die Passwege der Bremer stark.
Über links geht Stewinherr und spielt den Ball in den Rücken der Abwehr auf Oesterhelweg. Dessen abgefälschter Ball kommt zu Bock. Der steht allein vor Pavlenka - aber abseits. Ganz knapp.
Die Jenaer laufen viel und werfen sich in jeden Ball der Bremer. Carl Zeiss mit einem couragierten Auftritt.
Was Jena kann, kann der Bundesligist aus dem Norden erst recht. Augustinsson mit einem nicht regelgerechten Einwurf. Auch hier pfeift Siebert ab. Gerechtigkeit muss sein.
Nach dem Pfostenschuss von Bremen hat sich das Spiel etwas beruhigt.
Abgepfiffen, weil Wolf beim Einwurf nicht mit beiden Füßen auf der Linie steht. Falscher Einwurf - wann gibt es so etwas schon einmal im Profifußball?
Nach einer Kopfballablage von Bittencourt kommt Gebre Selassie aus 10 Metern zum Abschluss. Doch der Torschuss des Bremers direkt in die Arme von CZ-Keeper Sedlak.
Nun mal Bremen, über außen mit einer hohen Flanke. Jena kann den Angriff klären. Eine offene Partie hier im Abbe-Sportfeld.
Nun mit einem Angriff über rechts, wieder auf den Fuß von Zeiss- Angreifer Oesterhelweg. Schuss aus 20 Metern, deutlich daneben. Aber für Jena ergeben sich durchaus Schusschancen. Pavlenka sauer.
Der Jenaer Rechtsaußen bisher auffälligster Jenaer. Diesmal mit einem 17-Meter-Schuss. Bremens Keeper Pavlenka aber zur Stelle.
Eckardt mal mit einem Vorstoß in die Bremer Hälfte. Er holt immerhin einen Einwurf raus.
Gebre Selassie mit einer Flanke von rechts. An den Fünfer, dort steht Bittencourt und schießt den Ball an den Pfosten! Riesenglück für Jena.
Augustinsson am rechten Strafraumeck, bringt den Ball an den langen Pfosten. Sedlak mit beiden Fäusten raus.
Die Bremer mit deutlich mehr Ballbesitz. Nach Toren steht es aber noch 0:0.
Mittlerweile die dritte Ecke für die Gäste. Bittencourt auf Erras, dessen Kopfball drüber.
Der Bremer will einen Elfmeter, dabei hält Eggestein selbst und zieht am Trikot von Oesterhelweg. Dann fällt er - nicht sehr sportlich.
Und da ist Oesterhelweg gleich noch mal im Mittelpunkt. Nach einem Foul mit gestrecktem Bein an Augustinsson gibt's den Karton.
Bock spielt Oesterhelweg frei, der aus 18 Mewtern einfach mal drauf hält. Der Schuss des "Maskenmannes" (nach einem Nasenbruch) geht aber drüber.
Zehn Minuten rum - Bremen deutlich dominant. Aber Jenaer wird langsam mutiger.
Der Jenaer Oesterhelweg mit einem Offensiversuch - gegen zwei Bremer. Er wird gestoppt, aber auf Kosten eines Freistoßes. Der bringt aber nichts ein.
Im Mittelfeld der Bremer Angreifer mit einem Bodycheck. Freistoß für Jena - bringt aber nichts ein.
Jena hat in der Regionalliga in dieser Saison bereits fünf Spiele absolviert. Bremen mit dem Kaltstart in die Saison. Doch Bremen macht hier zu Beginn klar das Spiel - erwartungsgemäß.
Eggestein links gefährlich vor dem Tor, Grösch kann den Ball geradeso ins Aus klären.
Die Gäste legen gleich offensiv los. Zwei Ecken, beide von dem in Leiupzi geborenen Bittencourt reingebracht. Jena kann aber zweimal klären.
Die Partie läuft. Bremen mit Anstoß. Die Gäste mit weißen Hosen und grünen Trikots. Jena eher ungewöhnlich mit grauen Trikots und schwarzen Hosen.
Auch Jena nun da. Beide Teams mit dem Spielerkreis. Noch zwei Minuten. Referee Siebert wartet am Mittelkreis.
Noch rund fünf Minuten. Bremen kommt als erstes Team auf den Rasen. Bremen ohne den wechselwilligen Rashica, dafür mit Angreifer Selke an den Kernbergen.
Werder ist mit zwei Bussen nach Thüringen gekommen. Nach der Seuchensaison vergangenes Jahr soll es in diesem Jahr besser laufen. Bremen hatte kaum Abgänge - aber das ist hier heute auch das erste Pflichtspiel der neuen Saison.
Wie erwartet fehlt bei Carl Zeiss der einzige nominelle Stürmer Dedidis. Seine Rolle sollen wohl Eckardt und Bock übernehmen.
Der FC Carl Zeiss twitterte heute Morgen bedueutngsvoll: "Heute ist ein guter Tag, um Geschichte zu schreiben!" - Gelingt dem Reginalligisten heute die Überraschung?
Der Unparteiische der Partie heute ist übrigens Daniel Siebert. An den Referee haben beide Klubs nur bedingt positive Erinnerungen. Jena gewann nur eins von drei Spielen, die Siebert pfiff. Bremen gewann ebenfalls nur ein Spiel unter Siebert, allerdings eins von neun Spielen. Zuletzt pfiff Siebert das Bremer DFB-Pokal-Halbfinal-Aus.
Zur Taktik seines Teams verriet Jena-Coach Kunert schon mal: "Wir wollen im Spiel gegen den Ball eklig sein und den Bremern zeigen, dass es hier nicht einfach mal locker flockig geht. Dann brauchen wir eine Lösung in der Offensive, da haben wir die eine oder andere Möglichkeit, wo wir vielleicht etwas machen können."
Für Bremens Coach Florian Kohfeldt sind aber auch 1.600 Zuschauer schon ein Riesending: "1.600 ist die Rekordkulisse für mich seit März. Ich freue mich mega drauf, dass 1.600 Zuschauer zugelassen sind."
Bei der Partie dabei sein dürfen 1.600 Zuschauer. Jena hatte eigentlich 2.900 Fans beantragt. Das Gesundheitsamt lehnte die Stehplätze aber ab.
Doch Jenas Sportdirektor Tobias Werner sieht sein Team nicht chancenlos: "Wir rechnen uns etwas aus", sagte er im SpiO-Talk. Sein Kalkül: Jena ist nach vier Regionalliga - und zwei Landespokalspielen eingespielter.
Die Rollen vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal sind klar verteilt: Jena ist als Regionalligist gegen den Bundesligisten Werder Bremen klarer Außenseiter.