Fußball | Bundesliga Wegweisende Entscheidung: DFL stimmt über Investoren-Einstieg ab
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In Frankfurt am Main wird am Mittwoch eine Entscheidung über die Zukunft des Fußballs ins Deutschland gefällt. Es geht um viel Geld. Doch der DFL-Vorstoß zum Einstieg eines Investors ist umstritten.

In Frankfurt am Main wird am heutigen Mittwoch (24.05.2023) eine Entscheidung gefällt, die den Fußball auf Jahrzehnte maßgeblich beeinflussen wird. Die 36 Profi-Klubs der 1. und 2. Bundesliga stimmten auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) über den geplanten Einstieg eines Investors ab.
Jetzt zwei Milliarden, dann 20 Jahre 12,5 Prozent
Ein Vertrag mit einem externen Geldgeber soll der DFL und den Vereinen rund zwei Milliarden Euro bringen – diese Summe soll gleich fließen. Dafür sollen über 20 Jahre lang 12,5 Prozent der nationalen und internationalen Medienvermarktung an den Investor zurückfließen.
Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt
Um den Vertrag abzuschließen, braucht die DFL eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Klubs. Dann könnte der bereits vorverhandelte Vertrag von DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke und den Interims-Geschäftsführern Axel Hellmann und Oliver Leki bis Mitte Juli abgeschlossen werden. Aktuell sind noch drei Investoren in der Verhandlung.
Niedung (FCM): "Erhebliche Fragen"
Um den Abschluss hatte es in den vergangenen Wochen viel Diskussionen gegeben. Für Zweitligist 1. FC Magdeburg sagte beispielsweise Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Niedung im MDR: "Da stellen sich mir erhebliche Fragen. Wenn ich Geld aus der Zukunft in das Jetzt hole, sich dadurch zum Beispiel die Ausgaben erhöhen, habe ich ein Niveau erreicht, das ich dann auch irgendwo halten muss."
Drittligisten drohen mit Kartellamt
Zudem äußerten Fanszene in der Vergangenheit wiederholt starke Kritik. Aus der 3. Liga haben sich 15 Vereine mit einem offenen Brief an die DFL gewandt. Die Klubs, darunter die sächsischen Vereine wie Dynamo Dresden und Erzgebirge Aus fordern eine Beteiligung an den Einnahmen. Sollte dies nicht geschehen, drohen die Unterzeichner "kartellbehördliche Konsequenzen" an. Die Klubs argumentieren, auch sie hätten "in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten zum Reputationsaufbau der Marke 'Bundesliga' beigetragen", wie es in dem Brief heißt. Dadurch hätten sie ebenfalls ein Anrecht auf die DFL-Gelder.
dh/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 24. Mai 2023 | 10:40 Uhr
Paul.K vor 18 Wochen
Abgelehnt !
Sehr gut für den Sport , schlecht für Finanzhaie !
Daß diese Abstimmung besonders
Salzburg-Nord nicht gefällt ist bei einer sehr geringen Mitgliederzahl die ein Mitbestimmungsrecht inne halten ist verständlich . Es gibt anscheinend doch eine große Mehrheit die sich mit ihren Vereinen persönlich identifizieren und keine Frankfurter Börse wollen !
Auch die Ausgrenzung von Ligen die unterhalb der 1. und 2.Liga die größtenteils für Nachwuchs die Vorarbeit stemmen und immer mehr benachteiligt werden ist ein Riegel vorgeschoben !
Fußball sollte wie alle Sportarten frei von Kommerz und Politik sein , nur so erreicht man Menschen die sich mit der jeweiligen Sportart und Verein identifizieren!
Quentin aus Mondragies vor 18 Wochen
Diese Kommerzialisierung ist wirklich schlimm. Volle Stadien in England, der potentielle CL-Sieger aus England, die besten Spieler und Trainer in England und am schlimmsten England als Nationalmannschaft besser als Deutschland. Wer setzt dem endlich ein Ende? Fehlt nur noch, dass die Engländer uns aus Mitleid die Poolliegen überlassen.
Gustav vor 18 Wochen
Die Frage ist doch, wer mehr profitiert? Der Geldgeber, der eine saftige Rendite erwartet oder die DFL, die faktisch Zukunft verkauft in der Hoffnung auf ewiges Wachstum? Wer allerdings verliert ist dagegen völlig klar: der Fußballfan. Der wird die Zeche zahlen müssen via Anstosszeiten zur Unzeit oder ein Pokalfinale in NewYork oder Katar statt in Berlin. Für RB-Konsumenten ja egal, da sie sowieso kaum Lasten für Auswärtsfahrten auf sich nehmen.
Selbst als unbeteiligter Fan der BSG Chemie Leipzig könnte ich dann leiden, wenn wegen der Auslandsvermarktung die Spiele in der Regionalliga noch kurzfristiger und aus Sicherheitsgründen zu ebenso unmöglichen Anstosszeiten verlegt werden.
Stoppt diesen falschen Weg. Gebt das aus, was ihr auch einnehmt. Schlechte Beispiele, wie Hertha, Schalke & co. gibt es zur Genüge, in denen die Zukunft verkauft wurde ohne Erträge in der Gegenwart zu schaffen.
GWG Gustav