Fußball | Bundesliga Ex-Schiri Wagner: RB-Abseits gegen Union richtig, aber nicht im Sinne des Fußballs
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Ein Abseitspfiff im Bundesliga-Topspiel RB Leipzig gegen Union Berlin sorgte für einige Diskussionen. Die Regelauslegung sei korrekt, sagt Ex-Bundesliga-Schiri Lutz Wagner dem MDR, aber nicht "im Sinne des Fußballs".
Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner hat die umstrittene Abseitsentscheidung gegen RB Leipzig im Bundesliga-Topspiel vom vergangenen Samstag (11.02.2023) verteidigt – das Tor hätte der 59-Jährige aber dennoch gegeben. Die Aberkennung des Treffers von RB-Angreifer Yussuf Poulsen zum 2:2 in der Partie gegen Union Berlin erklärte der langjährige Bundesliga-Referee mit einer Änderung der Abseitsregel vor dieser Saison.
Lutz Wagner: "Bewusst und kontrolliert spielen"
"Das Abseits wurde vor dieser Saison leicht modifiziert", sagte Wagner am Montag (13. Februar) im SpiO-Talk des MDR und erklärte: "Vorher war es so, dass der Spieler das Abseits auflöst, wenn er den Ball bewusst spielt. Damit kommt es zu einer neuen Abseitsbewertung, in der es kein abseits mehr ist. Jetzt ist das 'bewusst' noch mit einem zweiten Wort untermauert worden; es muss auch in einer kontrollierten Art und Weise geschehen."
RB-Trainer Rose: "Klare Fehlentscheidung"
Vor dem letztlich nicht gegebenen RB-Ausgleich hatte Leipzigs Timo Werner im Abseits gestanden. Da der Ball zu Werner von der Hacke von Unions Abwehrspieler Aissa Laidouni kam, wurde das Tor zunächst gegeben. Nach Intervention des Video-Schiedsrichters erkannte Referee Daniel Schlager den Treffer wieder ab. RB-Leipzig-Coach Marco Rose schimpfte später über eine "klare Fehlentscheidung" und begründete: "Dieser Spieler will den Ball kontrolliert mit der Hacke spielen. Für mich ein klares Tor."
Wagner: "War er Herr der Situation?"
Lutz Wagner meint, aus fußballerischer Sicht sei Laidounis Aktion "sowohl bewusst als auch kontrolliert." Aber: "Wenn man die Szene im Spiel sieht, bleiben durchaus Zweifel. Kontrolliert ist es, wenn sowohl Raum, Körper als auch Situation durch den Spieler kontrolliert werden."
Und beim Kriterium der Kontrolle der Situation hat der Schiedsrichter-Ausbilder Zweifel: "War er Herr der Situation? Er geht zwei Schritte zurück, er geht nicht flach, der Ball kommt über seinen Kopf hinweg. Er erreicht ihn nicht mit dem Kopf, er versucht, ihn dann mit der Hacke zu spielen. Hier kann man ein Fragezeichen machen." Weil Unions Abwehrspieler Laidouni die Situation nicht kontrolliere, sei die Intervention des VAR und die Abseitsentscheidung von Schlager nachvollziehbar, erklärt Wagner.
Schlager: "Unkontrolliert, weil er Ball nicht sieht"
Schlager selbst erklärte direkt nach dem Spiel: "Wenn ich die Bilder sehe, ist es ein nicht-kontrolliertes Spielen des Verteidigers", sagte der 33-Jährige und führte aus: "Mit der Hacke kann man den Ball nicht so kontrolliert spielen. Er sieht den Ball zwar – als der den Ball dann aber mit der Hacke spielt, macht er das unkontrolliert, weil er den Ball nicht sieht."
Ex-Referee Gräfe: "Technischer Fehler des Abwehrspielers"
"Union im Glück", meinte Ex-Referee Manuel Gräfe kurz nach dem Spiel auf Twitter und schrieb: "Es greifen hier alle Faktoren für absichtliches Spielen zumal auch explizit gelehrt wird, dass ein 'technischer Fehler' dem Verteidiger anzulasten ist."
Wagner: "Tor wäre passend gewesen"
Und letztlich hätte auch Lutz Wagner auf Tor entschieden: "Im Sinne des Fußballs hätte ich das Tor gegeben", sagte er dem MDR: "Das wäre für diese Situation passend gewesen. Wenn ich aber rein die Buschstaben des Regeltextes sehe, kann ich den Schiedsrichter durchaus verstehen, dass er es nicht gegeben hat. Für den Fußball hätte ich mir aber gewünscht, dass man das Tor gegeben hätte."
von Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 13. Februar 2023 | 19:30 Uhr
Hoss vor 15 Wochen
Eisern Union ist momentan nur die Speerspitze aller anderen Fanszenen gegen ein künstliches Werbe Konstrukt ,was da ist aber nicht seien darf..
Im Sinne von :
in den Farben getrennt im Ziel vereint.
Wären MD, DD, Hansa und all die anderen Szenen mit euch in einer Liga wäre es die gleiche Verachtung für euch .
Ihr heult nur rum tagelang, böse Schiris, Schmähplakate in der Kurve.
Warum werden harte Worte in der Kurve gewählt ?
Weiche würde niemand aufnehmen.
So nimmt die Presse das Stöckchen auf und springt darüber, und regt zum nachdenken an.
Wie bei Herrn Hopp damals.
Voice vor 16 Wochen
Ich finde, es gibt nichts zu meckern. Ich hätte es mir anders gewünscht, aber am Ende hatte Union ein Tor mehr auf der Uhr. Punkt. Fußball ist Ergebnissport.
peter1. vor 16 Wochen
Hier mal als Vergleich und tolle Diskusionsgrundlage und noch mehr Informationsmöglichkeit für den MDR.
Bei liga3-online resemürt Babak Rafati,Exbundesliga Schiedsrichter, die strittigen Szenen in der 3.Liga.
Am 22 ST. waren es 15 strittige Szenen. Davon waren 9 Fehlentscheidungen,5 waren richtig und eine bei jaein.
Bei RB war es mal eine strittige Szene und da macht man beim MDR ein Ding draus,kaum zu glauben.
Im übrigen glaube ich das der Herr L. Wagner sich hier nicht äußern sollte. Denn wer 20 Jahre LANGE Spiele geleitet hat,ob da die Übersicht noch da ist? Wie geht das eigentlich 20 Jahre lange Spiele zu leiten??? Wann ist da Halbzeit usw. Wenn er 20 Jahre lang Spiele geleitet hat,würden sich meine Bedenken und Fragen natürlich erübrigen.
MDR die Unterzeilen also nicht noch schnell ändern bevor mein Kommentar öffentlich wird.