Fußball | BundesligaNach Plakaten gegen Max Eberl: RB-Sportchef wehrt sich gegen Vorwürfe von Gladbach-Fans
Der Umgang der Fans von Borussia Mönchengladbach mit Max Eberl steht weiter im Fokus. Am Sonntag nach dem ersten Wiedersehen wies RB Leipzigs Sportchef erneut Vorwürfe zurück. Derweil wollte Trainer Marco Rose nach dem Sieg über seinen Ex-Verein vor allem über das Sportliche sprechen.
Das Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach war gerade abgepfiffen, da steuerte Max Eberl die Kabine der Gastmannschaft an. Was der Sportgeschäftsführer von RB Leipzig den Spielern seines ehemaligen Vereins gesagt habe, wollten Journalisten auf der Pressekonferenz von Daniel Farke wissen. "Kann ich gar nicht sagen. Ich war nicht da", entgegnete der Gladbacher Trainer: "Aber ich werde die Jungs gleich mal fragen."
Neuerliche Plakate gegen Eberl
Mit 3:0 hatte der Champions-League-Achtelfinalist die "Fohlen" bezwungen. Damit wahrte RB seine gute Ausgangsposition im Kampf um den erneuten Einzug in die Königsklasse. Doch neben allem Sportlichen stand am Samstag auch der Umgang der Borussia-Fans mit Eberls einstigem Rücktritt in Mönchengladbach und dessen Wechsel zu dem von ihnen verhassten "Kommerzklub" im Fokus.
"Größenwahn, Lügen & falsche Tränen, schämst du dich nicht in den Spiegel zu sehen?", stand auf einem Banner im Gladbacher Fanblock. Auf einem anderen wurde Eberl als "charakterloses Bullenschwein" betitelt. Im Rahmen ihrer Kritik sprechen Gladbacher Ultras dem RB-Sportchef allerdings auch dessen psychische Erkrankung ab, wegen dieser er sich im Januar 2022 bei der Borussia zurückgezogen hatte. Die Ultra-Gruppierung "Soccocultura" zum Beispiel spricht auf ihrer Internetseite ausdrücklich von einer "erfundenen" Erkrankung.
Eberl selbst wies bei einem Besuch im "Doppelpass" des TV-Senders Sport1 am Sonntag (12. März) die gegen ihn erhobenen Vorwürfe erneut energisch zurück: "Ich habe nicht aufhören wollen, ich musste aufhören. Das ist ein Riesenunterschied, das wird völlig negiert", sagte er über seine damaligen gesundheitlichen Probleme: "Es gab für mich als Menschen keine Wahl. Ich hatte keine Wahl." Die neuerlich geäußerten Beleidigungen beschäftigen ihn sehr: "Das trifft mich als Menschen. Ja, das tut schon weh." RB-Trainer Marco Rose, von 2019 bis 2021 bekanntermaßen selbst im Amt bei der Borussia, wollte sich derweil zu den Schmähungen nicht weiter äußern: "Es ist alles dazu gesagt."
RB festigt Champions-League-Platz
Rein sportlich war es für die Leipziger letztlich ein gelungener Nachmittag. Nachdem sich die Gastgeber in der ersten Halbzeit trotz einer Menge Ballbesitz noch schwer getan hatten, drehten sie nach dem Seitenwechsel und dem von dem einst in Gladbach ausgebildeten RB-Torwart Janis Blaswich gehaltenen Elfmeter auf. Timo Werner (57.), Emil Forsberg (71., Foulelfmeter) und Joško Gvardiol (80.) sorgten für einen klaren 3:0-Erfolg, womit RB seinen Champions-League-Platz festigte.
Und so war es Rose nach dem Spiel auch ein Bedürfnis, mehr über das Sportliche als über die Nebengeräusche zu sprechen. "Ein sehr verdienter Sieg. Wir sind in allen Statistiken weit vorne", urteilte der Coach im Gespräch mit dem MDR: "Und trotzdem war es eine enge Partie, weil wir immer wieder aufs Umschalten aufpassen mussten." Nach dem gehaltenen Elfmeter habe seine Mannschaft "den Impuls mitgenommen". Die "letzte Überzeugung", die RB bis dahin im Angriff gefehlt hatte, war nun vorhanden.
Rose hofft, dass die Leistungssteigerung der Mannschaft Kraft gibt. Die wird sie auch benötigen, denn bereits am Dienstag geht es für RB in der Champions League um den Einzug ins Viertelfinale: Die Leipziger fahren mit einem 1:1 aus dem Hinspiel im Gepäck zu Manchester City.
mze
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 12. März 2023 | 16:00 Uhr
Kommentare
{{text}}