Fußball | Bundesliga"Außergewöhnliche Mannschaft" – Christian Streich lobt RB Leipzig
RB Leipzig setzt seine Aufholjagd in der Bundesliga gegen den SC Freiburg fort. Das imponierte auch dem gegnerischen Trainer. Entwarnung konnte RB mittlerweile bei Josko Gvardiol geben.
Christian Streich ist ein ehrlicher Mensch. Ob politische, gesellschaftliche oder rein sportliche Themen – der Trainer des SC Freiburg hat eine klare Meinung und tut diese auch kund, wenn er es für notwendig hält. Am Mittwochabend tat er das. "Damit das gleich klar ist: Der Sieg von Leipzig ist absolut verdient", sagte Streich im Anschluss an die 1:3-Niederlage seiner Freiburger in Leipzig. "Zum jetzigen Zeitpunkt gegen Leipzig zu spielen, in dieser Verfassung, ist der maximal schwierigste Zeitpunkt."
Achter Heimsieg in Folge für RB Leipzig
RB ist wettbewerbsübergreifend seit mittlerweile zwölf Spielen ungeschlagen. Die kräftezehrenden Englischen Wochen vor der anstehenden WM-Pause meistert der DFB-Pokalsieger ohne Probleme. Seit dem Amtsantritt von Marco Rose haben die Leipziger in neun Bundesligapartien 20 Punkte und die volle Punktzahl aus den letzten acht Heimspielen geholt. Vor dem das Bundesliga-Jahr abschließende Spiel gegen Werder Bremen am Samstag ist man bis auf einen Zähler an die Champions-League-Ränge herangerückt.
Marco Rose: Sind "geduldig" geblieben
Ein Indiz für das wiedergewonnene Selbstverständnis und die aktuelle Spielstärke war der am Ende überlegene Erfolg gegen den Tabellendritten aus Freiburg. Man sei "geduldig" geblieben, habe "kaum etwas zugelassen und alle Aufgaben erfüllt, die uns gestellt wurden", zeigte sich RB-Trainer Marco Rose nach Abpfiff entsprechend zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, bei der einmal mehr Christopher Nkunku herausstach.
Der für die WM nominierte Franzose leitete die Führung durch Landsmann Mohamed Simakan zunächst ein und legte kurz darauf das 2:0 nach. Freiburg mühte sich, kam auch zum Anschluss, hatte spätestens nach Emil Forsbergs verwandeltem Strafstoß aber keine Antwort mehr parat – auch weil Trainer Streich mit seiner taktischen Umstellung und entsprechenden Wechseln daneben griff. "Ich hätte drei oder vier Spieler auswechseln müssen", sagte Streich. "Wir haben es nicht gemacht, hätten es aber machen müssen, um mehr Intensität reinzukriegen."
Christian Streich: "Wir haben verdient verloren"
"Für den Moment" war Rose entsprechend "stolz". Die Erfolgsserie habe man sich "hart erarbeitet", führte der 46-Jährige aus und betonte: "Es geht nicht nur um die Ergebnisse, sondern um die Art und Weise diese zu holen." Qualität ist ohnehin da. Auch der Wille. "Irgendwann kommt dann die breite Brust dazu", erklärte Rose den aktuellen Lauf. Das erkannte auch Streich an. "Es ist ein enormes Tempo, enormes Umschaltverhalten", lobte er den Gegner. "RB hat eine außergewöhnliche Mannschaft, einen tollen Trainer. Darum läuft es so gut, und wir haben verdient verloren."
Josko Gvardiol erleidet Nasenbeinbruch
Ganz ohne Wermutstropfen blieb der Leipziger Auftritt an diesem Abend dann aber doch nicht. Innenverteidiger Josko Gvardiol war nach etwa 20 Minuten mit Mannschaftskollege Willi Orban zusammengeprallt und musste kurz darauf mit einer blutenden Wunde am Kopf ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden. Am Donnerstag folgte die Diagnose: Nasenbeinbruch.
Eine Operation sei aber nicht notwendig, ebenso sei die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar für den kroatischen Nationalspieler nicht in Gefahr, teilte RB mit. Momentan sei das Auge des 20 Jahre alten Abwehrspielers noch stark geschwollen, die Sicht sei eingeschränkt. Allerdings könnte Gvardiol am Samstag bei Werder Bremen theoretisch zum Einsatz kommen.
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jsc/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 10. November 2022 | 17:45 Uhr
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