Fußball | Bundesliga "Mannhafte" Leipziger sorgen für Frust bei dilettantischen Bayern
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Abgezockte zweite Halbzeit, drei Punkte, Champions League und dann schnell weg aus München: Für RB Leipzig war der Abend gegen die Bayern ein Freudenfest. Beim Seriensieger waren Frust und Enttäuschung groß.
"Wir waren mannhafter und souveräner, deshalb ist der Sieg absolut verdient", sagte Leipzigs Sportchef Max Eberl in einer messerscharfen Analyse nach dem 3:1-Sieg von RB Leipzig gegen die einstige Übermacht aus München. Den Bayern droht die erste titellose Spielzeit seit 2012. Nach dem Aus im Pokal und der Champions League hat der Seriensieger auch die Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand.
Niederlage ein Spiegelbild der Bayern-Saison
Die Niederlage gegen RB war ein schwerer Wirkungstreffer, passte aber zur gesamten Saison. Nicht zum ersten Mal verspielte der FCB eine 1:0-Führung dilettantisch. Trainer Thomas Tuchel wirkte komplett ratlos, zählte Fehler auf, lieferte aber keinerlei Erklärungen: "Ich habe keine Erklärung, wie so etwas passieren kann. Wir kommen aus einer guten Phase. Ich sehe die Mannschaft trainieren, sehe die Energie, sehe den Spirit, die Qualität im Training. Wenn du so weit unter deinem eigenen Level spielst, und das Level konstant sinkt, tust du dich schwer, Spiele zu gewinnen."
Der Ex-Leipziger Joshua Kimmich wirkte äußerlich ruhig und sachlich. Im 28-Jährigen brodelte es jedoch. "Soll ich hier vor der Kamera ausrasten? Das werden Sie nicht erleben", sagte er nach dem Spiel, ehe er ergänzte, "in der Kabine und zu Hause dann vielleicht schon." Borussia Dortmund könnte die noch einen Punkt und 17 Tore besseren Bayern am Sonntag mit einem Sieg beim FC Augsburg vor dem letzten Spieltag an der Tabellenspitze ablösen.
Laimer trifft und schwärmt: "Gefallen tut's mir hier"
Dabei hatte die Bayern 30 Minuten lang alles im Griff, führten verdient und brachen nach dem Wechsel ein. Und das lag nicht unbedingt an der Leipziger Stärke. "Wir können beide besser Fußball spielen", sagte Eberl und freute sich über das vorzeitige Ticket für die Königsklasse. Diese Tatsache macht die Personalplanungen leichter, wird Konrad Laimer wohl aber nicht vom Bleiben überzeugen. Der Antreiber, Balljäger und Torschütze zum 1:1 (Rose: "Das war der Dosenöffner") wird (wohl) zum FC Bayern München wechseln. "Gefallen tut's mir hier auf jeden Fall", schmunzelte der Österreicher, der einen fixen Wechsel nicht bestätigen wollte, bei seinem Arbeitgeber in spe aber zu Höchstform auflief. Laimer ist genau das, was dem Rekordmeister fehlt: ein extrem widerstandsfähiger Sechser auf Top-Niveau.
Und einer mit großen Zielen. Das Spiel gegen Bayern habe gezeigt, "was drin gewesen wäre mit unserem Kader", sagte Laimer, der es bedauerte, "dass wir nicht mehr um die Meisterschaft mitspielen". Daran waren u.a. die schwachen Auftritte gegen Bochum und Mainz Schuld, doch RB bekam rechtzeitig die Kurve und steht im Pokalendspiel. "Es gibt deshalb nur zwei Tage frei", sagte Rose, der keinen "Spannungsverlust" riskieren möchte: "Wir wollen viel zusammen sein und uns perfekt auf das Pokalfinale vorbereiten". RB Leipzig hat einen Titel in dieser Saison noch in der eigenen Hand. Die Bayern nicht...
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Sanny Stephan mit dpa/sid
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 21. Mai 2023 | 16:00 Uhr
Bernd_wb vor 18 Wochen
Geht es um Frust? Noe aber schoen mal in Muenchen gewonnen zu haben. Auch dass Tuchel der geholt wurde fuer Titel nun wahrscheinlich keinen holt. Gut einen Spieltag gibt es noch und ausser fuer RBL und Hertha geht es fuer die meisten noch um etwas. ABER zum Thema Titel einen hat der FC Bayern (Maenner) in dieser Saison, allerdings unter Nagelsmann.
Dreiecker vor 18 Wochen
Die Bayern sollten begreifen daß man nicht ständig alles gewinnen kann, fällt denen aber sehr, sehr schwer. Die Roten spielten sowieso nur leblosen Fußball, bis auf die Zeit mit Nagelsmann. Freue mich daß das Triple nicht in Erfüllung geht. Ich mag keine Fußballmaschine.
Voice vor 18 Wochen
Habs nicht so mit Leuten, die hier Kuss-Smileys verteilen, weißte.....