Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
LiveLiveErgebnisse & TabellenSportartenSportarten
Dietrich Mateschitz, Gründes des Red-Bull-Imperiums, ist nach schwerer Krankheit gestorben. Bildrechte: imago/GEPA pictures

Fußball | BundesligaRed-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist tot

Stand: 23. Oktober 2022, 08:42 Uhr

Der österreichische Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Multimilliardär hatte einen großen Teil seines Vermögens in den Sport investiert, darunter auch in den Fußball-Bundesligisten RB Leipzig.

Der Gründer des Red-Bull-Konzerns Dietrich Mateschitz ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Red Bull bestätigte am Samstagabend (22.10.2022) entsprechende Medienberichte. Der Sender "Sky News" und deutschsprachige Medien hatten zuvor berichtet, Mateschitz sei nach längerer Krankheit gestorben. Eine entsprechende E-Mail sei an alle Mitarbeiter des Konzerns verschickt worden. "In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben", hieß es darin.

Im Rahmen des Großen Preises der Formel 1 in den USA bestätigte dann auch Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko den Tod seines langjährigen Wegbegleiters. "Wir wussten, dass er in einem sehr schweren gesundheitlichen Zustand war. Aber trotzdem, nachdem es nun eingetreten ist, ist es für uns alle unfassbar", sagte Marko bei "Sky".

Der in der Steiermark geborene Unternehmer hatte sich rund um den Energydrink Red Bull ein globales Imperium aufgebaut. Er galt mit einem geschätzten Vermögen von etwa 25 Milliarden als reichster Mensch Österreichs und hatte vor allem in den Sport investiert.

Mateschitz gründet RB Leipzig und führt den Verein in die Bundesliga

2009 wurde Mateschitz auch im deutschen Fußball aktiv und gründete aus der ausgegliederten Fußballabteilung des SSV Markranstädt den neuen Klub RasenBallsport (RB) Leipzig. Dass das RB bei RB Leipzig für RasenBallsport und nicht für Red Bull steht, liegt nur am Werbeverbot in Vereinsnamen im deutschen Profi-Fußball. In den Niederlassungen Salzburg und New York, die Mateschitz ebenfalls gründete, tragen beide Klubs den Firmennamen.

In Leipzig rief Mateschitz als erklärtes Ziel die Etablierung in der Bundesliga aus. Unter dem ehemaligen Bundesligatrainer Ralf Rangnick, der 2012 zunächst als Sportdirektor in Leipzig und auch in Salzburg anfing, konnte RB Leipzig binnen sieben Jahren den Durchmarsch aus der Oberliga in die Bundesliga perfekt machen. Seitdem hat sich RB in der höchsten deutschen Spielklasse etabliert, ist regelmäßiger Champions-League-Teilnehmer und gewann neben zwei Vizemeisterschaften im Sommer auch erstmals den DFB-Pokal.

RB Leipzig: "Inspirierendes Vorbild"

RB Leipzig kondolierte am Sonntag auf seiner Vereinshomepage und zeigte sich "zutiefst erschüttert und traurig" über den Tod von Mateschitz. "Unser Beileid und Mitgefühl gelten seiner Familie sowie seinen Angehörigen und Freunden. Bei aller Trauer möchten wir auch unsere große Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für all das, was Dietrich Mateschitz uns als Club ermöglicht hat. Seine Leidenschaft für den Sport, sein Einsatz und Spirit werden uns stets inspirierendes Vorbild bleiben und wir sehen es als unsere Verantwortung an, seine Vision für RB Leipzig in seinem Sinne weiterzuführen."

Kritik am Engagement im Fußball

Mateschitz Engagement im Fußball sorgte aber auch immer wieder für Kritik. Das gerne als "Konstrukt" bezeichnete RB Leipzig ist Teil der Verkaufsstrategie von Red Bull. Der Verein wurde mit Mateschitz' Geld durchkommerzialisiert. Unter anderem wurden RB Leipzig für die Saison 2018/19 100 Millionen Euro Schulden erlassen. In der Bilanz hieß es damals, dass "eine Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in die Kapitalrücklage" stattgefunden habe.

Neben einer Umgehung der 50+1-Regel waren auch die Transfergeschäfte mit Schwesterverein Red Bull Salzburg immer wieder Gegenstand der Kritik. In den vergangenen Jahren wurden 19 Profis vom 16-fachen österreichischen Meister in die Messestadt transferiert, darunter Torwart und Stammkeeper Peter Gulacsi und die Mittelfeldspieler Konrad Laimer und Dominik Szoboszlai. Auch der jetzige Trainer von RB Leipzig, Marco Rose, hat eine Vergangenheit in Salzburg, wo er von 2013 bis 2017 in der Jugend arbeitete und von 2017 bis 2019 Cheftrainer war.

Mateschitz weltweit im Sport aktiv

Neben RB Leipzig prägte Mateschitz mit seinem Unternehmen und seiner Marketingstrategie über viele Jahre den Sport weltweit. Zu seinem Imperium gehören auch der Eishockey-Club Red Bull München sowie die Formel-1-Teams Red Bull und Alpha Tauri, ehemals Toro Rosso. Weltweit stehen zahlreiche Sportler bei Red Bull unter Vertrag. In der Formel 1 feierte Mateschitz mit Sebastian Vettel die erfolgreichste Zeit, von 2010 bis einschließlich 2014 holten der gebürtige Heppenheimer und Red Bull jeweils den Fahrer- und den Konstrukteurstitel. Im vergangenen Jahr kehrte Red Bull mit Weltmeister Max Verstappen auf den Thron zurück und dominiert auch in diesem Jahr die Motorsport-Königsklasse.

Sohn von Mateschitz potenzieller Nachfolger

Mateschitz hatte zusammen mit dem Thailänder Chaleo Yoovidhya 1984 das Unternehmen Red Bull gründet. Bei einem Asien-Besuch hatte er zuvor die stimulierende Wirkung des Energiegetränks Kraetin Daeng ("Roter Stier") kennengelernt. Mateschitz hielt 49 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, die Familie seines Geschäftspartners die anderen 51 Prozent. Wer nun die Führung des Unternehmens antritt, ist zunächst offen. Seit ein paar Jahren wird sein Sohn, den Mateschitz mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin hat, als potenzieller Nachfolger aufgebaut.

---
red/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 23. Oktober 2022 | 19:30 Uhr

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen