Fußball | BundesligaMax Eberl wird neuer Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig
Die seit Monaten andauernde Hängepartie um die Neubesetzung des Sportdirektor-Postens bei RB Leipzig hat ein Ende gefunden. Wunschkandidat Max Eberl wird zum Ende des Jahres sein Amt als Geschäftsführer Sport antreten.
Nach langer Vakanz wird der Posten des Sportdirektors bei RB Leipzig neu besetzt. Wie die Sachsen am Montag (19.09.2022) mitteilten, wird Max Eberl ab dem 15. Dezember als Geschäftsführer Sport beim Bundesligisten und amtierenden DFB-Pokalsieger einsteigen.
Eberl unterschreibt "langfristig" bei RB
Eberl, der bis Januar als Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach aktiv war, galt als Wunschkandidat von RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und erhält laut Vereinsangaben einen "langfristigen" Vertrag. Über die genaue Laufzeit seines Arbeitspapiers machte RB keine Angaben. Laut Informationen der "Bild" soll Eberl bis Sommer 2026 unterschrieben haben. Eberls laufender Vertrag bei Gladbach (bis 2026) wurde am Montag aufgelöst, teilte die Borussia mit.
Für den ehemaligen Bundesliga-Profi soll RB dem Vernehmen nach 2,5 Millionen Euro Ablöse plus Boni an den Niederrhein überwiesen haben. Als Mitglied der Geschäftsführung wird Eberl mehr Einfluss und Verantwortung erhalten als jemals ein Sportlicher Leiter bei RB Leipzig zuvor. Bei seinem neuen Arbeitgeber trifft Eberl auch auf Trainer Marco Rose, mit dem er von 2019 bis 2021 in Gladbach zusammenarbeitete. Rose war erst vor knapp zwei Wochen als Nachfolger von Domenico Tedesco verpflichtet worden.
Mintzlaff: Eberl "ein absoluter Fußballfachmann"
"Mit Max Eberl konnten wir die Position des Geschäftsführers Sport mit unserem absoluten Wunschkandidaten besetzen. Wir beschäftigen uns schon länger mit Max, haben seine schwierige Situation aber immer respektiert und freuen uns nun sehr, die Zusammenarbeit im Dezember beginnen zu können", wird Mintzlaff in einer offiziellen Pressemitteilung des Vereins zitiert. Der neue RB-Sportchef, laut Mintzlaff "ein absoluter Fußballfachmann", nimmt somit zwei Wochen vor dem Start des Wintertransferfensters seine neue Arbeit auf.
In Leipzig schließt Eberl eine mehr als ein Jahr klaffende Lücke und beendet eine lange Suche nach einem Nachfolger für Markus Krösche, der im Mai vergangenen Jahres RB verlassen hatte und anschließend zu Eintracht Frankfurt gegangen war.
Eberl "wieder bereit und voller Kraft"
Eberl selbst zeigte sich "sehr glücklich, dass wir heute nun meinen Schritt zu RB Leipzig bekanntgeben können. Ich bin dankbar für die für mich notwendige Zeit der Erholung und fühle mich wieder bereit und voller Kraft, im Fußball arbeiten zu wollen."
Im Januar dieses Jahres hatte Eberl bei einer Pressekonferenz seinen Rückzug aus dem aktiven Geschäft verkündet und dies unter anderem mit großer Erschöpfung begründet. Sein bevorstehender Wechsel nach Leipzig hatte in den vergangenen Wochen für viel Aufregung gesorgt. So hatte das Gladbacher Fanprojekt den 48-Jährigen scharf angegriffen und ihm vorgeworfen, bei der damaligen Pressekonferenz im Januar ein "Schauspiel" initiiert zu haben.
In Leipzig sieht Eberl ein "riesiges Potenzial – im gesamten Club und der gesamten Region. Dieses Potenzial zu nutzen und zu entwickeln, ist eine unfassbar reizvolle Aufgabe für mich. Ebenso die vertrauensvollen Gespräche der letzten Wochen mit RB Leipzig um Oliver Mintzlaff und die damit verbundene Wertschätzung auch dahingehend, dass der Club meine Pause bis nach der WM respektiert, haben mir klargemacht, dass ich genau diese Aufgabe übernehmen möchte."
Eberl Architekt des Gladbacher Aufschwungs
In seiner über dreizehnjährigen Amtszeit (2008 bis 2022) hatte Eberl Gladbach zu einem Spitzenteam geformt und den fünffachen Deutschen Meister dreimal in die Champions League geführt. Dabei machte er sich vor allem einen Namen als Entdecker von Talenten, die er relativ günstig einkaufte und später teuer verkaufte.
"Er hat in Mönchengladbach über viele Jahre gezeigt, wie man etwas aufbauen und auch für schwierige Situationen die entsprechende Lösung finden kann. Er hat sich sowohl als Transferexperte als auch als Förderer von Talenten bewiesen, extrem viel geleistet und erfolgreiche Arbeit abgeliefert", verdeutlichte Mintzlaff.
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red
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 19. September 2022 | 17:45 Uhr
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