Fußball | Bundesliga RB Leipzig vs. FC Union: Topspiel, Boykott und Herzblut
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20. Spieltag
RB Leipzig gegen Union Berlin war, ist und bleibt kein normales Fußballspiel. "Du weißt, was kommt. Trotzdem sind sie immer gefährlich." Mit diesen beiden Sätzen kennzeichnete RB-Trainer Marco Rose den kommenden Kontrahenten, traf damit ein Stück weit aber auch das ganze Drumherum des Topspiels. Denn das hat es in sich.
Offiziell 4.586 (inoffiziell locker 5.000) Berliner Fans werden dem Spiel am Samstagabend im Leipziger Stadion beiwohnen und das Duell auf dem Rasen lautstärketechnisch bis weit unters Tribünendach tragen. Das allerdings nicht von Beginn an. Denn nach dem Anpfiff soll im Gästeblock wieder erst mal Stille herrschen, als Protest gegen "das Konstrukt RB Leipzig".
Von einer liebgewonnenen Tradition mag zumindest Union-Trainer Urs Fischer nicht sprechen. Dem gefällt der Stimmungsboykott nämlich nicht. "Aber das gilt es zu akzeptieren. Das ist die Botschaft der Fans", erklärte Fischer mit einem gewissen Achselzucken auf der Pressekonferenz vor dem Spiel: "Bei mir geht es auch um Fußball. Das Andere ist die Denkweise der Fans. Das muss nicht meine sein."
Marco Rose will nicht andere Backe hinhalten
Mit Gelassenheit, aber keineswegs Gleichgültigkeit sieht auch Marco Rose den "Fußball-Kulturkampf". Die Proteste müsse man ernstnehmen, seien nicht lächerlich, hier und da aber auch scheinheilig, sagte er am Freitag. RB müsste, so kann man seine Worte zumindest interpretieren, mit der Sache aber etwas offensiver umgehen. "Wir haben über die Jahre gelernt, nachdem wir die linke Backe hingehalten haben, auch die rechte noch hinzuhalten", betonte Rose und brach anschließend eine Lanze für das Team hinter sich: "Hier arbeiten so viele Leute, die mit Herzblut dabei sind und die tolle Menschen sind, die etwas bewegen wollen."
"Kommen, um zu gewinnen" vs. "auch gut drauf"
Zurück zum Topspiel, in dem die Favoritenrolle nicht so einfach zu vergeben ist. Auch nicht von den Trainern. Urs Fischer z.B. scheint da unentschlossen. "Du gehst ein Spiel an, um zu gewinnen. Wir fahren nicht nach Leipzig und sagen: Na schauen wir mal!", sagte der Unions Coach selbstbewusst - um dann wiederum zu betonen, dass sein Team für einen Sieg "wirklich einen außerordentlichen Tag" und RB "nicht ihren besten" brauche.
"Union kämpft natürlich, dieses Underdog-Image so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Das ist auch okay“, meinte am Freitag Marco Rose. Union sei sehr stark und gut organisiert, sehr aggressiv in den Zweikämpfen, sei aber auch spielerisch nicht zu unterschätzen und stehe zu recht auf Tabellenplatz zwei. Die letzten vier RB-Pleiten gegen Union in der Bundesliga seien allerdings schon eine Weile her, und seine persönliche Bilanz gegen Union Berlin sei auch nicht so schlecht: "Auch wenn ich weiß, dass es immer schwer war und ist. Es wird auch morgen nicht einfach werden. Aber wir sind auch ganz gut drauf."
Nkunku fehlt, Orban noch offen
Große Umstellungen sind nach dem 18. Spiel in Folge ohne Niederlage nicht zu erwarten. Eventuell kann sogar Abwehrchef und Kapitän Willi Orban nach seiner Stammzellenspende wieder spielen. Die Entscheidung dazu fällt aber erst nach abschließenden Untersuchungen bzw. medizinischen Checks. Fest steht allerdings, dass das Comeback von Offensiv-Star Christopher Nkunku noch weiter auf sich warten lässt und erst für das Spiel gegen Wolfsburg geplant ist.
Ansonsten scheint RB für das heiße Duell gerüstet. Die Trainingswoche jedenfalls ist laut Marco Rose top gewesen: "Die Stimmung war gut, fokussiert, und trotzdem hatten wir gute Laune – all das, was man für ein gutes Punktspiel am Wochenende so braucht." Aber so eine Trainingswoche helfe nicht viel, fügte er an, "wenn angepfiffen wird und viel von dem nicht mehr da ist, was da war". Das Allerwichtigste im Kampf Vierter gegen Zweiter "ist unsere Leistung. Darauf sollten wir uns konzentrieren. Weil ohne Leistung kein Ergebnis, und dann Tabelle: Arsch."
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 12. Februar 2023 | 16:00 Uhr
Maza vor 16 Wochen
Wenn der Rennsteiger die Rechtschreibung anderer User
"bemängelt ", muss er damit rechnen, daß auch bei ihm genauer hingeschaut wird !!!
Ich bin sonst nicht so "pingelig " !!
Aber wenn der Typ unbedingt den Oberlehrer spielen will..... stecke ich auch nicht zurück!!
Maza vor 16 Wochen
Als eure Truppe beim Auswärtsspiel in Berlin war, sind glaube ich, die Sitzschalen vor Ort geblieben. Aber die Begleiter vom Brauseverein haben sich im Gästeblock gegenseitig ins Gesicht geboxt !!!! Erstrebenswert und zum Nachmachen geeignet, ist das aber auch nicht !!!! Also halt den Ball flach und die Füßchen ein bisschen still !!
Und in dem anderem Stadion von Berlin haben deine Begleiterkumpel PYRO gezündet......
Reisender vor 16 Wochen
Aufpasser, ich hatte Dich für schlauer gehalten🤭
@Voice, welches Fähnchen? Und wenn Du die Tradition meinst, erst gegen das Konstrukt zu wettern und dann dort anzuheuern, magst Du Recht haben.
Und da Du ja selber Mitglied bei einem
Traditions-Verein bist, kannst Du ja verstehen, was Traditions ist.
Gruß aus der Garage