Fußball | 2. Bundesliga Magdeburg verliert wilden Rückrunden-Auftakt in Düsseldorf

18. Spieltag

Der 1. FC Magdeburg hat den Rückrunden-Auftakt in Düsseldorf in einem ereignisreichen Spiel 2:3 (1:2) verloren. Aufgrund des leidenschaftlichen Auftritts hielt der abstiegsbedrohte FCM aber bis in die Schlussphase hinein die Hoffnung auf einen schmeichelhaften Punkt aufrecht.

Tor zum 2:1 durch David Kownacki, Düsseldorf
Symptomatisch: Ein haarsträubender Fehlpass landet beim völlig freien Kownacki, der ungestört zur Führung trifft. Bildrechte: IMAGO/Revierfoto

Was für ein Spektakel! Magdeburg jubelte, haderte, hoffte und ging nach dem ersten Spiel des Jahres am Ende doch verdient als Verlierer vom Platz. 29.433 Zuschauer sahen in Düsseldorf einen tapfer kämpfenden Drittliga-Aufsteiger, der sich nur selten Chancen herausspielte und dennoch Zuversicht im Abstiegskampf sammeln konnte. Entscheidend waren, wie auch in der Hinrunde so oft, vermeidbare Fehler.

Aufgrund zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle vollzog Cheftrainer Christian Titz bei seiner Startaufstellung ein wahres Puzzle-Meisterwerk. Kapitän Amara Condé, der die letzten vier Spiele vor der Winterpause nur auf der Bank saß, bekam durch den Ausfall von Connor Krempicki eine zweite Chance im defensiven Mittelfeld. Die beiden Winter-Neuzugänge Daniel Heber und Luc Castaignos waren zwei weitere der insgesamt sechs Änderungen im Vergleich zur letzten Pflichtspielaufstellung bei der 1:3-Niederlage gegen Bielefeld. Der erst diese Woche aus Venedig ausgeliehenen Linksverteidiger Maximilian Ullmann saß zunächst auf der Bank.

Wahnwitzige Anfangsphase

Das Spiel startete mit einem Paukenschlag: Piccini kam bereits in der 2. Minute gegen den frei in den Strafraum sprintenden Kownacki zu spät und verursachte so den frühsten Elfmeter der laufenden Zweitliga-Saison. In den nächsten zehn Minuten folgte ein wahres Feuerwerk. Erst verschoss Kownacki den Elfmeter kläglich, bevor Kwarteng prompt im direkten Gegenzug für die Führung auf der anderen Seite sorgte. Nur drei Minuten später traf Kownacki dann doch noch, diesmal per Ecke, und beendete den Magdeburger Doppel-Jubel mit seinem siebten Saisontor.

Tor zum 1:1 durch Dawid Kownacki, Düsseldorf.
Erst scheiterte Kownacki vom Punkt, um kurz darauf den viel schwierigeren Eckball im Tor zu versenken. Bildrechte: IMAGO/Revierfoto

Die Düsseldorfer Doppelsechs aus Sobottka und Tanaka nahm dem Magdeburger Mittelfeld in der Folge jegliche Luft zum Atmen und erzwang mit energischem Pressing viele Fehler im Spielaufbau. Einer dieser Fehler führte schließlich zur Düsseldorfer Führung: Felix Klaus fischte einen haarsträubenden Fehlpass von Daniel Heber im Magdeburger Drittel ab und leitete den Ball direkt zum im Strafraum lauernden Kownacki, der vollkommen unbedrängt sein zweites Tor machte.

Titz tauscht Mittelfeld aus

Christian Titz reagierte bereits in der Halbzeitpause auf die drückende Düsseldorfer Mittelfeld-Überlegenheit und ließ die heillos überforderten Amara Conde und Julian Rieckmann in der Kabine. Im Verlauf der zweiten Hälfte gelang es den Magdeburger trotzdem nicht, ihre gewohnte ballbesitzorientierte Spielkontrolle zu etablieren. Düsseldorf fuhr Angriff um Angriff, ohne sich für den hohen Aufwand zu belohnen.

Tor zum 0:1 durch Moritz-Broni Kwarteng
Moritz Kwarteng sorgt für zwischenzeitliche Hoffnung bei den Magdeburgern. Bildrechte: IMAGO/Revierfoto

In der 59. Minute war es wieder Magdeburgs Kwarteng, der aus dem Nichts zum Ausgleich traf und Hoffnungen auf zumindest einen Punkt schürte. Fortuna Düsseldorf ließ daraufhin gegen die tapfer kämpfenden Magdeburger zahllose hochkarätige Chancen liegen. Alleine Neuzugang Daniel Heber rettete zwei mal in höchster Not auf der Linie. Erst in der 84. Minute sorgte dann der sträflich alleine gelassene Shinta Appelkamp für das verdiente Siegtor.

Der sichtlich ermüdete FCM hatte in den letzten Minuten nicht das nötige Glück für eine letzte dramatische Wendung des Spiels. Der spät eingewechselte Neuzugang Maximilian Ullmann strahlte zwar frische Gefahr auf seiner linken Seite aus, blieb aber am Ende ebenso erfolglos.

Ausblick

Nächsten Sonntag (5. Februar, 13:30 Uhr) empfangen die Magdeburger den ebenfalls abstiegsbedrohten KSC in einem richtungsweisenden Heimspiel. Für Düsseldorf geht es nächsten Freitag (3. Feburar, 18:30 Uhr) beim SC Paderborn weiter.

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jas

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Amara Condé
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

Ein Rückfall in alte Muster, klagte FCM-Spieler Amara Condé nach dem 0:3 in Fürth. "Keine Zweikampfbereitschaft, keine Mentalität." Jetzt wolle man die Länderspielpause nutzen und dann wieder "Vollgas geben".

Sport im Osten Sa 18.03.2023 14:00Uhr 03:13 min

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Christian Titz
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 28. Januar 2023 | 16:00 Uhr

125 Kommentare

picno vor 7 Wochen

herr gernot, war mal was lustiges zwischendurch, nach den harten verbalen attaken hier einiger gegenüber, aber du scheinst ja zum lachen in den keller zu gehen😉

8574 vor 7 Wochen

Gibt ja noch 8 andere Mannschaften die unten drin stehen. Wenn der FCM nicht zweitligatauglich ist, was sind die anderen dann?
Noch einen zur Statistik. Was gab es in der Geschichte der 2. BL noch nie? … Eine Mannschaft mit 17 Pkt. auf dem Konto stand nach der Hinrunde noch nie unter dem Strich!
Man muss gar nicht alles in Frage stellen, so schlecht ist der Club nicht unterwegs.
BWG

Gernot vor 7 Wochen

Das hast du wohl richtig gesehen. Im " Fachmagazin" war unter Spielwerte zur Halbzeit ein 27:83 % gewonnene Zweikämpfe gegen uns festgehalten. Dabei dürften die Zahlen für unsere MF Akteure noch mieser gewesen sein. Das, zumindest, wusste Titz zu bewerten und wechselte.

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