Fußball | 2. Bundesliga Strauß köpft Aue zum Sieg in Osnabrück
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17. Spieltag
Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge hat Erzgebirge Aue wieder drei Zähler eingefahren. Das Team von Dirk Schuster siegte am Freitagabend verdient mit 1:0 (1:0) beim VfL Osnabrück und schließt die Hinrunde mit nunmehr 25 Punkten im oberen Tabellenmittelfeld ab. An der Bremer Brücke mussten die "Veilchen" aber bis zum Schluss zittern.

Infolge des verletzungsbedingten Ausfalls von Philipp Riese erhielt Ognjen Gnjatic von Aue-Coach Dirk Schuster das Vertrauen neben Clemens Fandrich auf der Doppel-Sechs. Zudem rückte Jan Hochscheidt für den angeschlagenen Ben Zolinski in die Startformation. Auf Osnabrücker Seite nahm Trainer Marco Grote im Vergleich zur 0:5-Klatsche gegen den Hamburger SV gleich sechs Änderungen vor und brachte unter anderem den ehemaligen Hansa-Profi Bryan Henning ins Team.
Aue in Hälfte eins dominant
Die Gäste aus dem Erzgebirge hatten sich scheinbar einiges vorgenommen und übten ab der ersten Minute ordentlich Druck auf Ball und Gegner aus. Dmitrij Nazarov setzte nach 6. Minuten mit einer Volleyabnahme aus 25 Metern die erste Duftmarke. Nur kurz darauf brandete ein erstes Mal Jubel auf der Auer Bank auf. Nach einer scharfen Flanke von Nazarov auf den zweiten Pfosten hechtete John-Patrick Strauß die Kugel per Flugkopfball in die Maschen (13.). Die Führung gab den Sachsen Auftrieb, Steve Breitkreuz schrammte in der 17. Minute nur Zentimeter an einem Freistoß von Jan Hochscheidt vorbei.
Von den Hausherren war lange wenig zu sehen. Spielmacher Sebastian Kerk hing in der Offensive in der Luft, auch weil Aue in puncto Zweikampfhärte eine gute Einstellung an den Tag legte. Erst nach einer knappen halben Stunde fassten die Niedersachsen mehr Mut und kamen durch Christian Santos und Henning einmal vielversprechend vor den Auer Kasten. Die einzig ernstzunehmende Osnabrücker Chance in Hälfte eins wusste Veilchen-Kapitän Martin Männel aber problemlos zu bereinigen (36.).
Nazarov und Co. zu ungenau / Ihorst fliegt
Der VfL präsentierte sich mit Wiederanpfiff deutlich präsenter und erarbeitete sich durch Henning und Etienne Amenyido innerhalb weniger Sekunden zwei gute Abschlusspositionen (49./50.). Doch auch Aue machte nach vorne weiter Dampf und schnupperte am zweiten Treffer: Nazarov scheiterte nach guter Einzelaktion jedoch erst am Bein von VfL-Kapitän Maurice Trapp, ehe Hochscheidt einen Freistoß sehenswert an den linken Pfosten schlenzte (52./57.).
In der Folge kontrollierten die "Veilchen" das Spiel, hielten Ball und Gegner clever vom eigenen Sechzehner fern und drängten auf die Vorentscheidung. Doch sowohl Sören Gonther per Kopf (67.), als auch Pascal Testroet per Vollspannschuss (68.) scheiterten entweder an der eigenen Ungenauigkeit oder VfL-Keeper Philipp Kühn. So witterte Osnabrück zwanzig Minuten vor Schluss noch einmal Morgenluft, erarbeitete sich leichte Feldvorteile und hätte Aues mangelnde Chancenverwertung beinah bestraft: Der eingewechselte Luc Ihorst köpfte eine Hereingabe nur knapp neben den rechten Pfosten (89.). Kurz vor Abpfiff sorgte Ihorst dann für den aus Osnabrücker Sicht traurigen Schlusspunkt und flog nach ein paar unschönen Worten gegenüber Strauß mit glatt Rot vom Platz (90.+1).
Das sagten die Trainer:
Marco Grote (Osnabrück): "Der Sieg ist für Aue nicht unverdient. Wir sind etwas besser als zuletzt in Spiel gekommen, bekommen aber wieder früh ein Gegentor. Das ist keine wünschenswerte Konstellation gegen Aue. Wir haben es im gesamten Spielverlauf zu selten geschafft, Tiefe in unser Spiel zu bekommen. Wir sind schon drangeblieben, uns hat aber Klarheit und Sauberkeit gefehlt. Demzufolge sind wir hier am Ende der Verlierer des Spiels."
Dirk Schuster (FC Erzgebirge Aue): "Wir haben ein sehr ordentliches Auswärtsspiel gemacht. Es ist uns gelungen, das gefährliche Zwischenraumspiel der Osnabrücker über weite Teile des Spiels durch hohes Pressing im Keim zu ersticken. So haben wir wenig Chancen zugelassen. Ich war mit der Defensivarbeit aller sehr zufrieden. Wir haben die richtige Reaktion nach den letzten beiden Niederlagen gezeigt. Der Sieg ist unsererseits nicht unverdient, auch wenn wir es uns mit zunehmender Spielzeit schwer gemacht haben. So mussten wir bis zur 94. Minute zittern."
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 23. Januar 2021 | 14:00 Uhr
normaler Zeitgenosse vor 5 Wochen
Hallo Erzgebirger,Deinen Beitrag unterschreibe ich...meiner sagt nichts anderes aus.
Wird aber zukünftig für Aue kein Selbstläufer und Fussball ist immer Ergebnissport und Momentaufnahme.
Das schmäler aber in keinster Weise die gute Arbeit die im Erzgebirge geleistet wird.
Glück Auf
BSG der Echte vor 5 Wochen
Wahre Worte, erzgebirger. Und die Muzzis dieser Welt kochen vor Wut. Haben gerade Ballas und Gonther immer wieder ihre Tauglichkeit abgesprochen. Wahr hingegen ist, das beide gerade bei Dünamo in einer Jamertruppe ihr Niveau nicht zur Geltung bringen konnten.
Gruss an alle Auer.
erzgebirger vor 5 Wochen
Es geht doch nicht darum, Leistungen anderer Teams nicht anzuerkennen. Nur macht es doch einen Unterschied, ob ich in der 2. BL souverän im oberen Drittel mitspiele oder in der 3. Liga. Der Unterschied zwischen beiden Ligen sollte bekannt sein und auch dementsprechend gewürdigt werden.
Ansonsten wäre es doch Klasse, wenn noch mehr ostdeutsche Klubs in die 2. BL aufsteigen würden. Kein normaler Ossi würde sich dem verwehren.
Nur eben gemessen an den Voraussetzungen leistet Aue hervorragende Leistungen und ist somit neben RB Leipzig die unbestrittene Eins in Mitteldeutschland. Vielen fällt es sicherlich schwer, dies anzuerkennen. Aber es ist nun mal die Wahrheit. Glück auf!