Fußball Emotionaler Abschied von "Dixie" Dörner in Dresden
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Im Rahmen einer großen Gedenkfeier ist dem verstorbenen Hans-Jürgen "Dixie" Dörner am Donnerstag die letzte Ehre erteilt worden. Weggefährten, Vereinsangehörige, Familie, Freunde und Fans kamen in Dresden zusammen.
Mit emotionalen Reden, Rückblicken auf die Karriere und bisher unveröffentlichten Bilder ist "Dixie" Dörner am Donnerstag (03.03.2022) verabschiedet worden. Am 19. Januar war der vermutlich beste Spieler des DDR-Fußballs verstorben.
Untrennbar mit Dynamo Dresden verbunden
"Hans-Jürgen Dörner hat die SGD geprägt, wie nur wenige andere. Sein Name wird immer untrennbar mit der Geschichte des Dresdner Fußballs verbunden bleiben", erklärte sein langjähriger Mitspieler und späterer Mitstreiter in den Vereinsgremien, Ralf Minge. Selbst die größten Niederlagen und die kollektive Trauer nach verpassten Meisterschaften seien nicht so endgültig gewesen, wie der Abschied von der "größten Klublegende", sagte er in seiner Trauerrede.
Ich verneige mich vor einem überragenden Fußballer, außergewöhnlichen Menschen, einem wahren Anführer und der großen Klublegende der SG Dynamo Dresden. Danke für Alles, Dixie!
Nie sei ihm der Gang auf den Rasen des Rudolf-Harbig-Stadions so schwergefallen, wie zur heutigen Gedenkfeier, beschrieb Minge seine Gefühle mit brüchiger Stimme. Immer wieder musste er seine Trauerrede für kurze Momente unterbrechen.
SGD-Präsident Scholze bittet um Verzeihung
Auch Dynamo-Präsident Holger Scholze richtet ein paar Worte an die Anwesenden: "So war auch seine ehrenamtliche Mitarbeit als gewähltes Mitglied des Aufsichtsrates von Dynamo Dresden seit 2013 von unschätzbarem Wert. Sein Fachwissen und sein riesiger Erfahrungsschatz sowie seine Persönlichkeit und Menschlichkeit stellten mehr als acht Jahre lang eine enorme Bereicherung für unsere Gremienarbeit dar."
Unter Tränen bat Scholze im Namen der Sportgemeinschaft Dörner und seine engsten Angehörigen um Verzeihung für "Phasen, in denen einzelne handelnde Personen wenig respektvoll mit ihm umgegangen sind".
Die Bedeutung der Zahl 3
Bewusst hatte seine Familie den 3.3. als Datum für die Gedenkfeier ausgewählt - mit der Rückennummer 3 stand Dörner auf dem Feld. Für Dynamo von 1968 bis 1986 in 558 Pflichtspielen. Fünfmal wurde er mit den Schwarz-Gelben - die in Dörners Premierenspiel für die Sportgemeinschaft erstmals in den heute nicht mehr wegzudenkenden Farben aufliefen - DDR-Meister, ebenso viele Pokalsiege holte er.
Dörner prägte mit seinem Verständnis von Fußball die "Goldenen 70er-Jahre" bei Dynamo Dresden. Er war Libero, Feingeist und manchmal auch Torjäger. Immer war er eine einzigartige Persönlichkeit im Verein. Viele Fans, Mitarbeiter und auch heutige Spieler haben sich an ihm und seinen Werten orientiert.
Viele Weggefährten nehmen Abschied
Neben vielen Fans, der aktuellen Zweitliga-Mannschaft von Dynamo Dresden sowie den Angehörigen Dörners waren auch zahlreiche ehemalige Mitspieler und Weggefährten im Stadion - darunter Ulf Kirsten, Hartmut Schade, Klaus und Matthias Sammer, Peter Ducke oder auch der Schauspieler Gunther Emmerlich.
Die Beisetzung Dörners findet zu einem späteren Zeitpunkt statt - dann aber im Kreise der Angehörigen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
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Raphael Honndorf
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 03. März 2022 | 15:15 Uhr
seaking vor 16 Wochen
Auch aus Bayern sage ich leise Servus Dixie... Danke für deinen tollen Charakter. Du warst ein echter fairer Sportsmann mit einer Bescheidenheit, die uns auch alle bodenständig lassen bleiben sollte.
Außerdem sollte es auch im Profigeschäft denjenigen zu denken geben, das Geld allein, niemanden zu einem guten Menschen werden lässt, sondern eben seine Art, mit Menschen umzugehen und dass eben nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz.
Danke Dixie, du warst eine herausragende Persönlichkeit.
Ruhe in Frieden. Wir werden dich auf ewig vermissen...
Berlina vor 16 Wochen
Allein die Rede von Minge hat schon ausgereicht, um das DIXIE Phänomen zu verdeutlichen. Da könnte man sich sofort zurück in die 70er beamen lassen, um den legendären Kreisel nochmal erleben zu können.
SGDHarzer66 vor 16 Wochen
Er wird unvergessen bleiben - bei Ralfs Trauerrede habe ich mich meiner Tränen nicht geschämt.