Fußball | 2. Bundesliga Dynamo verliert "Endspiel" in Kiel - Löwe kritisiert DFL hart
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32. Spieltag
Dynamo Dresden steht mit mehr als einem Bein in der 3. Liga. Gegen Holstein Kiel verlor die SGD auswärts mit 0:2 (0:1) und hat damit nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Dabei musste die Kauczinski-Elf mehr als eine Halbzeit mit einem Spieler weniger auskommen. Danach kritisierte Chris Löwe die DFL mit harten Worten.

Es war die womöglich letzte Chance für Dynamo Dresden, den Drittliga-Abstieg doch noch zu verhindern. Gegen Holstein Kiel musste am Donnerstag (18. Juni) auf jeden Fall ein Sieg her, um den Rückstand auf den Relegationsplatz zu verkleinern. Dementsprechend motiviert ging die Mannschaft von Markus Kauczinski zu Werk.
Müller erweist Dresden einen Bärendienst
Nach einer kurzen Abtastphase kamen die Elbestädter in Person von Ondrej Petrak zum ersten Mal gefährlich vor das Tor der Kieler (10.). Der Flachschuss des Tschechen segelte aber knapp neben dem Pfosten vorbei. Auch im Anschluss zeigte Dresden immer wieder gute Ansätze in der Offensive. Chris Löwe scheiterte nach einer halben Stunde mit einem Freistoß am gut reagierenden Kieler Schlussmann Ioannis Gelios. Nachdem alles bereits nach einer torlosen ersten Hälfte aussah, erwies Dresdens Jannik Müller seiner Mannschaft einen Bärendienst. Übermotiviert ging der Innenverteidiger an der Mittellinie in einen Zweikampf und sah fünf Minuten nach seiner ersten Verwarnung zu Recht Gelb-Rot (39.).
Ex-Zwickauer Lauberbach macht den Sack
Kurz darauf kam es für Dynamo noch bitterer, nachdem Kiels Emmanuel Iyoha auf der linken Seite nicht gestört wurde und mit einem Sonntagsschuss ins lange Eck den Führungstreffer erzielte. Nach der Pause war Kiel weiter die drückende Mannschaft, verpasste es aber, den zweiten Treffer draufzulegen. Stattdessen bäumte sich Dresden noch einmal auf und kam noch einige Male gefährlich vor das gegnerische Tor. Zehn Minuten vor Schluss waren es aber die Gastgeber, die in Person von Lion Lauberbach einen Konter eiskalt verwerteten und auch den letzten Hoffnungsschimmer der Sachsen zerschlugen. Alexander Jeremejeff hätte vier Minuten vor Schluss fast noch für den Anschlusstreffer gesorgt, stand beim Zuspiel aber im Abseits. Dynamo bleibt damit mit 28 Punkten abgeschlagenes Schlusslicht und kann so langsam aber sicher für die 3. Liga planen.
Löwe kritisiert DFL hart
Nach der Partie übte Chris Löwe heftige Kritik an der Deutschen Fußball-Liga (DFL). "Glauben Sie, dass einer in der DFL sich nur eine Sekunde Gedanken macht, was bei uns in den Köpfen vorgeht? Das ist denen alles scheißegal. Wir sind die, die den verfickten Preis bezahlen für den ganzen Scheiß. Die Leute sitzen in ihren 5.000-Euro-teuren Bürostühlen und entscheiden etwas über unsere Köpfe hinweg. Wir sind am Ende die, die das Ganze ausbaden", erklärte der Außenverteidiger beim Pay-TV-Sender "Sky".
Stimmen zum Spiel:
Markus Kauczinski (Trainer Dresden): "Wir haben es versucht, aber am Ende hat es in Unterzahl einfach nicht gereicht. Wir sind einfach durchgenudelt."
Jannik Müller (Spieler Dresden): "Das Ding geht auf meine Kappe, ich muss da einfach wegbleiben. Das tut mir einfach nur leid für die Jungs, es war einfach nur dumm."
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 18. Juni 2020 | 21:45 Uhr
Hubert vor 37 Wochen
Danke, ich wollte ja nur einen Vergleich ziehen, weil.damals auf den letzten Metern noch der Aufstieg geschafft worden ist, ich glaube 13/14 war es, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.
erzgebirger vor 37 Wochen
Wer weiß schon, was dann passiert? Aber so schell wirft man bei uns im Erzgebirge nicht hin. Das, was die Leo's von den Angestellten verlangen, leben sie ja auch vor. Es ist und bleibt eben schon eine wunderbare Sache, dass so ein kleiner Verein wie der FC Erzgebirge in der 2. Liga spielt. Als Erzgebirger kann man da nur stolz darauf sein und sich mitfreuen, dass man so zusammenhält (siehe Union, siehe Freiburg). Glück Auf und alles Gute!
Hilfe vor 37 Wochen
Die Wahrheit ist das größte Abenteuer. Der Sky-Kommentator sagte, unsere Jungs sind gegen Bielefeld sieben Kilometer weniger gelaufen als der Gegner. Das war in der Hinrunde bei etlichen Spielen genauso. Auch die Schlafmützigkeit, mit der unsere Kicker ein Spiel angehen, zieht sich durch die gesamte Saison. Ich habe es schon mehrfach erwähnt … wir brauchen professionelle Strukturen und keine Vereins-Vetternwirtschaft. Den Abstieg würde ich allein schon aus finanzieller Sicht nicht begrüßen und ein direkter Aufstieg wird sicher kein Selbstläufer. Am Sonntag muss ein Sieg her!