Fußball | 2. Bundesliga Erzgebirge Aue hakt 2. Liga ab: "Wäre Träumerei"
Hauptinhalt
32. Spieltag
Seit Wochen stemmt sich Erzgebirge Aue gegen die 3. Liga, jetzt ist die Lage grotesk: Ausgerechnet Dynamo Dresden kann den Abstieg von Aue besiegeln. Selbst wenn es anders kommt, an eine Rettung glaubt keiner mehr.
"Wir können, glaube ich, nicht mehr wiedergutmachen, was wir bis jetzt versäumt haben", ist sich Aue-Trainer Pavel Dotchev vor dem vorletzten Auswärtsspiel am Samstag (20:30 Uhr im Audiostream und Ticker) in Darmstadt sicher. Jetzt noch über den Glauben vom Klassenerhalt zu philosophieren, wäre "unseriös" und "Träumerei", legt Dotchev, der längst nicht mehr auf die Tabelle schaut, im Interview mit "Sport im Osten" nach.
Punktgewinn von Dynamo würde Aue-Abstieg bedeuten
Kein Wunder. Aue stand nahezu die gesamte Saison auf einem Abstiegsplatz, vermied einen sicheren früheren Sturz in die Drittklassigkeit durch kleine Zwischenhochs und profitierte zudem von der Sieglos-Serie von Dynamo Dresden. Am Samstag könnte der Abstieg nun auch rein rechnerisch feststehen. Und zwar schon vor dem Anpfiff. Gewinnt Dynamo Dresden sein Heimspiel gegen Jahn Regensburg (beginnt schon 13.30 Uhr), hat Aue Gewissheit.
Dass Aue bei einem feststehenden Abstieg in ein Loch falle, glaubt Dotchev nicht. "Diese Problematik haben wir seit langem. Wenn es amtlich wird, ist es halt so." Egal, wie die Lage am Samstag ist, eins fordert der Coach von seinem Team: "Wir müssen uns auf unsere Leistung konzentrieren. Alles andere ist irrelevant."
Darmstadt ist als Tabellendritter noch im Rennen um den Aufstieg in die 1. Bundesliga und wird alles geben. "Wenn dann bei uns die Luft raus ist, wird es eine Blamage. Das dürfen wir uns nicht erlauben", mahnt der Aue Trainer. Erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden lautet das Ziel der "Veilchen", die im Hintergrund längst die 3. Liga planen. Dann wird Dotchev wieder als Sportdirektor arbeiten und auch für die Zusammenstellung des Teams zuständig sein.
Elf Spieler haben Verträge
Einen krassen Umbruch wie beim Abstieg in der Saison 2014/15 wird es diesmal nicht geben, sagt er. Elf Spieler aus der aktuellen Mannschaften haben gültige Verträge. Mit einigen anderen aus der derzeitigen Mannschaft wolle man verlängern, zudem plant der Verein mit vier bis fünf Neuzugängen. Mit Innenverteidiger Felix Göttlicher (Spielvereinigung Unterhaching) ist der erste Neuzugang schon da.
Finanziell wird Aue in der kommenden Saison gut bestückt sein, sagt Dotchev. Das liegt am Geld, was Zweitliga-Absteiger für ein Jahr bekommen, um sich etablieren zu können. Es gab schon Klubs, die in ein Top-Team investiert haben, den direkten Wiederaufstieg aber trotzdem verpassten. Das soll in Aue nicht passieren. Der Verein plant für das Spieljahr 2022/23 mit einem Gesamtetat von knapp 11 Millionen Euro. Für die Profiabteilung sind rund 4,5 Mio. Euro vorgesehen.
Dotchev und Aue bewegen sich auf einem schmalen Grat, müssen eine schlagkräftige, aber finanzierbare Mannschaft zusammenstellen. Das wird nicht leicht. "Wir müssen sehr geschickt sein, dürfen nicht das ganze Geld auf eine Karte und den Aufstieg setzen, wenn das dann nicht klappt, stehen wir vor einem finanziellen Ruin. Jetzt Spieler für viel Geld zu holen und dann nicht aufzusteigen, daran würde der Verein kaputt gehen", weiß der erfahrene Fußball-Experte.
Im Vergleich zu dieser kniffligen Aufgabe scheint das Auswärtsspiel in Darmstadt fast leicht. Die Lilien haben Druck, für Aue geht es nur noch ums Prestige.
Sanny Stephan
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 01. Mai 2022 | 19:30 Uhr
Aldi1 vor 14 Wochen
Die Realität für euch ist Relegation und anschließend 3.Liga. Nach euren Leistungen in der 2. Halbserie kann ich mir nichts anderes vorstellen. Und das ist keine Häme. Grüße aus dem Schacht. ⚒️
WismutJenser vor 14 Wochen
Oldie68 was redest du hier immer bei unserer BSG rein und gibst sinnfreie Kommentare ab. Bleib in deinen Foren und feier noch ein bisschen den Punkt in Meuselwitz.
Einmal Aue Immer Aue. Glück Auf.
oldie68 vor 14 Wochen
Dann der 3 . ,verdient hätte man es nicht drin zu bleiben ,nach denn gebotenen Leistungen . Gegen Braunschweig wird es nicht einfach inder Relegation