Fußball | 3. LigaHallescher FC feiert Befreiungsschlag gegen Bayreuth13. Spieltag
Ein Stolpertor, ein Taktiktrick und ein Premierentreffer lassen beim Halleschen FC alle Knoten auf einmal platzen. Schlusslicht Bayreuth wurde bei einem Befreiungsfest klar mit 3:0 geschlagen, Trainer André Meyer rettet seinen Job mit einem kreativen Schachzug. Nach fünf sieglosen Ligaspielen klettert Halle aus der Abstiegszone und rangiert mit 13 Punkten nun auf Platz 15.
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Trainer André Meyer probierte es in seinem nächsten Schicksalsspiel mit einer Änderung gegenüber dem 1:1 in Aue und die beinhaltete einen neuen Taktik-Trick. Er beorderte Verteidiger Sören Reddemann für Angreifer Dominik Steczyk in die Startelf. Überraschend schickte Meyer Abwehrboss Jonas Nietfeld ins Sturmzentrum, würfelte seine Aufstellung sonst so durcheinander, dass er im 4:3:3-System zurück zur Viererkette kehren konnte.
HFC-Brustlöser dank Oberschenkel-Tor
Vor 6.526 Zuschauern entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit viel Tempo, in dem sich Bayreuth gar nicht versteckte und selbst zumindest in Anstätzen zu vielen guten Halbchancen kam. Die ersten großen Ausrufezeichen hatte aber Halle: Ein Freistoß von Niklas Kreuzer über die Mauer (23.) und ein Kopfball von Nietfeld (25.) zwangen Gäste-Keeper Sebastian Kolbe zu zwei Glanztaten. Dann erlöste Tom Zimmerschied die Saalestädter! Eine Flanke von links nickte Kreuzer aus halbrechter Position nochmal quer in die Mitte, dort prallte der Ball an den Oberschenkel von Zimmerschied und von da ins Tor - 1:0 (32.)! Ein irrer Treffer, da der Offensivmann quasi mit dem Ball über die Linie stolperte. Bezeichnend: Erstmals seit 379 Minuten traf Halle selbst und dann so ein krummes Ding.
Nietfeld findet seinen Torriecher
Die Spielvereinigung versuchte, sofort zu antworten. Doch Felix Gebhardt war sowohl bei einem Kopfball von Jann George als auch beim direkt anschließenden Abpraller von Alexander Nollenberger (37.) ein bärenstarker Rückhalt! So konnte Nietfeld auf der Gegenseite in klassischer Mittelstürmer-Manier nach einem Drehschuss von Nico Hug zum 2:0 (45.) abstauben. Der taktische Schachzug von Meyer stach und rettete ihm mit den Job. Denn Nietfeld war im Nachwuchs von Rot-Weiß Erfurt zwar als Angreifer ausgebildet worden, wurde in Halle bisher aber hauptsächlich als Innenverteidiger oder im Mittelfeld eingesetzt. Den Torriecher hatte er jedoch scheinbar nicht verloren!
Steczyk gelingt der Premierentreffer
In der zweiten Hälfte dominierten die Rot-Weißen die Partie deutlich klarer als im ausgeglichenen ersten Durchgang! Nur einmal musste man wirklich zittern, als Hug eine Hereingabe fast in die eigene Kiste löffelte. Gebhardt war aber auch gegen Mitspieler Hug auf der Hut (72.). Für den HFC kam es am Ende umso besser. Selbst der eingewechselte Dominik Steczyk packte seinen Premierentreffer. Der polnische Sturm-Neuzugang, der als großer Hoffnungsträger verpflichtet wurde, ließ bei einem Solo zwei Männer stehen und schob das Leder zur Vorentscheidung mit links zur 3:0-Vorentscheidung ins lange Eck (75.). Sein erstes Tor im achten Liga-Spiel, beim Jubel sah man auch seine Steine vom Herzen fallen. Danach hätte die Meyer-Elf sogar noch höher gewinnen können.
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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 25. Oktober 2022 | 19:30 Uhr
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