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Fußball | 3. LigaHalle kämpft sich im Pannen-Gipfel beim SC Verl zurück26. Spieltag

von Patrick Franz

10. März 2023, 21:59 Uhr

Erst die falsche Aufstellung, dann viele Patzer zum 0:2, ein Teilausfall des Flutlichts und ein Gegner, der zum 2:2-Endstand einlud. Der Auftritt des Halleschen FC beim SC Verl bot verrückte Unterhaltung.

Sreto Ristic lag mit seiner Aufstellung erstmals nicht richtig. Bildrechte: IMAGO/Eibner

HFC-Trainer Sreto Ristic tauschte gegenüber dem 3:2-Sieg überraschend auf vier Positionen. Statt nur Kapitän Jonas Nietfeld (Außenbandriss) mit Sören Reddemann im Abwehrzentrum zu ersetzen, brachte er auch Jannes Vollert neu für Alexander Winkler, der auf der Bank Platz nahm. Das System wurde von einem 4:1:4:1 auf ein 5:3:2 umgestellt, Aljaz Casar rückte mit den beiden neuen Innenverteidigern in die Dreierkette. Für den gelbgesperrten Niklas Landgraf begann Aaron Herzog, als einzige Sturmspitze kam Andor Bolyki für Dominik Steczyk.

Verl überfällt HFC mit Chancen-Hattrick

Während Verl nur so in die Partie hineinstürmte, war Halle gedanklich noch gar nicht auf dem Feld und mit den vielen Umstellungen offensichtlich überfordert. Vollert unterlief nach 35 Sekunden fast ein Eigentor. Ihm rutschte eine Flanke beim Klärungsversuch über den Außenrist und mit viel Glück gerade so über die Latte. Direkt danach reagierte Stijn Meijer im Strafraum schneller als jeder HFC-Kicker, verzog aber knapp links (2.). Bei der dritten Chance in den ersten drei Minuten ging es nicht mehr gut aus: Langer Einwurf und wieder schalteten die Verler schneller. Mael Corboz schloss am Strafraum ab und zu allem Übel ließ Torhüter Felix Gebhardt das Leder zum 1:0 durchflutschen.

Felix Gebhardt erwischte nicht seinen besten Tag. In dieser Szene hätte es Elfer für Verl geben können. Bildrechte: IMAGO / Eibner

In der 17. Minute hätte es einen Foulelfmeter für die Ostwestfalen geben können, als Gebhardt Jesse Tugbenyo in die Beine griff. Halle sortierte sich nur kurzzeitig und hatte durch Bolyki (17.) eine Kopfballmöglichkeit, danach begann das Abwehrchaos von vorn. Nico Ochojski zog einen Freistoß vom linken Strafraumeck auf den langen Posten, mehrere Rot-Weiße sprangen ein, aber inklusive Keeper Gebhardt vorbei, sodass die Kugel hinten reinrutschte - 2:0 (24.).

Halle flippert sich fast zu größerem Rückstand

In dieser Phase stand der HFC komplett neben sich, permanent traten die Verteidiger am Ball vorbei oder wackelte U20-Nationalspieler Gebhardt, der bei einer Rettungstat das Spielgerät erneut fallen ließ und sich bei einem Abwehrkollegen bedanken konnte, dass dieser den Nachschuss von Joel Grodowski kurz vor der Linie klärte (30.). Bei Verler Chancen im Minutentakt hätte es längst 3:0 stehen können.

Verl-Torwart patzt HFC zurück ins Spiel

Doch bei Halles Pannenshow wollten plötzlich auch andere mitwirken. Erst fiel das Flutlicht auf einer Tribünenseite aus und es ging nach kurzer Unterbrechung weiter, weil Schiedsrichter Nico Fuchs die Beleuchtung für ausreichend hielt (40.). Dann patzte SCV-Torwart Niclas Thiede! Er ließ einen Distanzschuss von Tunay Deniz, der direkt auf ihn zu flog, durch die Finger und bekam ihn auch im Nachgreifen nicht - 1:2 (44.). Halle war quasi aus dem Nichts mit dem Pausenpfiff zurück.

Ristic-Elf plötzlich wie verwandelt, Zimmerschied besorgt 2:2

Niklas Kreuzer holte sich in der Schlussphase die fünfte Gelbe Karte ab und ist am Dienstag gesperrt. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Die Saalestädter schöpften so Mut und kamen wie verwandelt aus der Kabine. Ristic ließ die Mannschaft ab da wieder mit Viererkette im gewohnten 4:1:4:1-System ran. Ausgerechnet der zuvor schwache Vollert hatte auf Deniz-Vorlage den Ausgleich auf dem Fuß (48.), der sieben Minuten später dem besten Hallenser auf dem Feld gelang. Tom Zimmerschied drückte eine flache und scharfe Hereingabe von Erich Berko zum 2:2 (54.) rein. Passenderweise zum bishergen Pannengipfel hatten sich die Verler vorher am eigenen Strafraum selbst angeschossen und so den Gegenangriff in nächster Nähe eingeleitet.

Dritter Auswärtssieg in Folge knapp verpasst, Kreuzer gesperrt

Tunay Deniz vergab nach 0:2-Rückstand sogar noch den 3:2-Siegtreffer, ärgert sich. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Anschließend hatte Deniz noch die größte Möglichkeit des Spiels, als Zimmerschied den Ball von links vors Tor legte und der Innenseitschuss des Spielmachers vor der Linie geblockt wurde (59.). Die Gäste verdienten sich mit viel Engagement und Moral den Punkt und verpassten es sogar, mehr auf den möglichen Auswärtssieg zu gehen. Doof war lediglich, dass sich Ersatzkapitän Niklas Kreuzer mit der letzten Aktion für eine Ringeinlage die fünfte Gelbe Karte abholte und beim Heimspiel am Dienstag gegen Viktoria Köln gesperrt ist.

Fazit: Obwohl sich Ristic erst mit der Aufstellung verzockte, zeigten er und sein Team eine große Reaktion. Im vierten Spiel unter dem neuen Coach bleibt Halle so ungeschlagen und kann im Abstiegskampf hoffen, auch nach diesem Spieltag über dem Strich zu bleiben.

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 11. März 2023 | 14:00 Uhr

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