Fußball | 3. Liga Dynamo Dresden - Aufbruch statt Umbruch nach verpasstem Aufstieg
Hauptinhalt
38. Spieltag
Die Tränen sind am Tag nach dem verpassten Aufstieg getrocknet, die Aufbruchsstimmung ist groß. Dynamo Dresden will das Projekt 2. Bundesliga neu anpacken. Ob Torjäger Ahmet Arslan dabei helfen wird, ist unsicher.
Der persönliche Traum von Ahmet Arslan ist am Samstag geplatzt. Der erfolgreichste Torschütze der Liga wollte mit Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga. "Für mich wäre es das Beste und das Einfachste gewesen, wenn wir es geschafft hätten", sagte der Dynamo-Spieler der Saison mit Tränen in den Augen nach letzten Saisonspiel und der Gewissheit, dass die SGD drittklassig bleibt.
"Verein hat in dieser Liga nichts zu suchen"
Dass er der erste Mittelfeldspieler ist, der in der 3. Liga die Torjägerkanone gewinnt, konnte ihn wenig trösten. "Ich bin nicht hergekommen, um für mich zu spielen, sondern für den Verein", sagte Arslan, der Dynamo "perfekt" nannte: "Ein großer Verein und trotzdem familiär. Das hatte ich in meiner Karriere noch nie. Dieser Verein hat gar nichts in dieser Liga zu suchen", sagte er fast ein wenig trotzig.
Dynamo wird noch mindestens eine Saison in der 3. Liga spielen müssen, ob mit oder Arslan werden die nächsten Wochen zeigen. Anders als beim Abstieg vor einem Jahr, als die Mannschaft auseinander brach und das Verhältnis zu den Fans kippte, herrscht jetzt Aufbruch- statt Umbruchstimmung. Team und Fans standen Schulter und Schulter vereint in der Enttäuschung zusammen. Die Hoffnung und Vorfreude auf die neue Saison war spürbar und wurde gefeiert, als Stefan Kutschke zum Megafon griff: "Nächstes Jahr holen wir uns das, was dem Verein zusteht", brüllte der Stürmer, der Dynamo verinnerlicht wie kein Zweiter.
Mannschaft bleibt im Großen beisammen
Die Mannschaft wird im Wesentlichen zusammen bleiben. Einige Spieler konnten sich aber mit Leistungen nicht für ein neues Drittligajahr empfehlen. Punktuell braucht es Verstärkungen. "Wir müssen gucken, was gut war und gucken, was nicht gut war. Das braucht ein bisschen Zeit, aber es wird wichtig sein, dass wir recht früh auch einen Kader zusammen haben", sagte Trainer Markus Anfang, dessen Vertrag noch gültig ist.
Arslan schwer zu halten
Den Top-Torschützen Arslan würde man nur all zu gern halten. Er war der Garant für die starke Rückrunde der Dynamos, die zum Aufstieg gereicht hätte. Ob Arslan bleibt, ist offen. Er müsse sich jetzt erst einmal sammeln, erklärte der 29-Jährige, der von Dynamo schwärmt: "Egal, wie ich mich entscheiden werde, dieser Verein ist unfassbar. Es war die schönste Saison meiner Karriere." Die Worte klingen schwer nach Abschied, zumal Arslan nur bis zum Saisonende von Holstein Kiel ausgeliehen ist und sich mit 25 Treffern für höhere Aufgaben empfahl.
sst
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 28. Mai 2023 | 13:00 Uhr
wodi vor 18 Wochen
Sicher geht ohne Geld nichts. Aber Geld alleine macht es auch nicht, es kommt doch darauf an, wie es genutzt wird.
Wie man es gut macht, sieht man in Leipzig, wie man es nicht machen soll, in Berlin bei der Hertha.
Ostfussballfan73 vor 18 Wochen
Ich würde es mal so formulieren .... Dynamo hat keine Schulden. Ansonsten hat Dynamo etwas EIgenkapital. Wieviel ... so um 5-10 Mio.. Das ist im Fussball heutzutage nix. Klar, wir stehen immer noch besser da, als manch andere Drittligisten, bekommen aber immer noch, salopp gesagt, Wohngeld von der Stadt. Wir kleben zwar nicht mehr an einem Investor, sind aber von der Politik abhängig. Da können sich die Prioritäten schnell ändern.
Oli_75 vor 18 Wochen
Ich gratuliere Dynamo Dresden zu einer guten Drittliga-Saison (nicht sehr gut, dafür fehlte aber lediglich ein Punkt). Darauf läßt sich aufbauen, wenn man aus Fehlern lernt, gleich in der Hinrunde gut performt, bisl konsequenter vor dem Tor agiert usw. Das werden sich alle nichtaufgestiegene Mannschaften vornehmen und deshalb wird es wieder eine spannende Saison, wo überraschenderweise wieder mindestens 17 Mannschaften nicht aufsteigen werden.