Fußball | 3. Liga "Dieser Fall ist einmalig" - Entsetzen nach Spielabbruch beim FSV Zwickau
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33. Spieltag
Große Bestürzung nach dem Spielabbruch von Zwickau. Ex-FIFA-Referee Sather und Bundesliga-Schiri Ittrich haben sich zur Attacke auf den Unparteiischen geäußert. Die Polizei ermittelt zudem wegen einem weiteren Fall der mutmaßlichen Körperverletzung. Zwickau muss zudem mit einer harten Strafe rechnen.
Nach der Bier-Attacke auf Referee Nicolas Winter beim Drittliga-Spiel FSV Zwickau gegen Rot-Weiß Essen haben sich Schiedsrichter-Kollegen entsetzt geäußert. "Hier wurden die Grenzen ganz klar überschritten", sagte Ex-FIFA-Referee Harald Sather im MDR. "Unfassbar wie wir Schiris behandelt werden", schrieb Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich.
"Abbruch war alternativlos"
Einig sind sich Sather und Ittrich auch in der Bewertung des Spielabbruchs. Sather, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses in Sachsen, sagt: "Das ging direkt ins Gesicht. Sobald das Gesicht beteiligt ist, muss abgebrochen werden." Auch Ittrich bezeichnete den Abbruch der Drittliga-Partie alternativlos.
Referee Nicolas Winter war am Sonntag (23.04.2023) nach dem Halbzeitpfiff beim Gang in die Kabine von einem Zwickau-Fan mit einer Bierdusche ins Gesicht attackiert worden. Der Referee brach die Partie daraufhin beim Stand von 1:1 ab. Kurz vor der Pause hatten sich die Zwickau-Anhänger über einen Platzverweis und einen Strafstoß gegen der FSV emotional erregt. "Durch so eine Aktion verlieren wir wieder eine Haufen Schiedsrichter", beschreibt Sather zudem die abschreckende Wirkung der Attacke auf die Schiedsrichter-Gewinnung. "Das ist wieder ein negatives Zeichen".
Schiri-Chef Meyer verurteilt Eklat
Auch Florian Meyer, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Schiedsrichterchef der 3. Liga, hat den Eklat von Zwickau "aufs Schärfste" verurteilt. "Mit diesem höchst respektlosen Übergriff ist eine Grenze sehr deutlich überschritten worden. Dies ist ein Angriff gegen einen Menschen, gegen den Schiedsrichter und gegen grundlegende Werthaltungen nicht nur des Fußballs", teilte Meyer auf SID-Anfrage mit. Den Spielabbruch bezeichnete der Ex-Referee als "folgerichtige und absolut alternativlose Entscheidung".
Auch RWE-Spieler angegriffen - Anzeige wegen Körperverletzung
Unterdessen gab die Polizei Sachsen bekannt, dass man den Tatverdächtigen identifiziert habe. Gegen den Mann, der laut Angaben von FSV-Vorstandssprecher Frank Fischer ein Sponsor des Vereins sein soll, werde nun wegen Körperverletzung ermittelt, hieß es von der Polizei. Auch der Verein kündigte Konsequenzen gegen den Mann an. Außerdem erklärte die Polizei, dass man einen weiteren Tatverdächtigen ermittelt habe, der mutmaßlich an einem Übergriff auf einen Essener Spieler beteiligt war. Gegen ihn wurde eine Anzeige wegen Körperverletzung gestellt.
Zwickau "muss mit einem harten Strafmaß rechnen"
Zwickau muss nun mit einer hohen Strafe rechnen. Nach einem Becherwurf auf einen Schiedsrichter-Assistenten in der Bundesliga im März 2022 war der gastgebende VfL Bochum zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro und einem Teil-Ausschluss von Zuschauern verurteilt worden. FSV-Vorstandssprecher hatte direkt nach dem Spielabbruch die Hoffnung geäußert, dass es ein Wiederholungsspiel geben könnte. Doch daran glaubt Sather nicht: "Die Punkte sind wohl weg. Ich glaube auch, dass eine hohe Geldstrafe an Zwickau ausgesprochen wird", sagt Sather und erklärt: "Dieser Fall ist einmalig in den letzten Jahren auf den deutschen Fußballplätzen. Hier wird man mit einem harten Strafmaß rechnen müssen."
Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 23. April 2023 | 16:00 Uhr
ossi1231 vor 21 Wochen
Eskalation auf dem Fußballplatz: Rund 30 Personen gehen aufeinander los
(August 2022)
Dietzenbach – Mit einem Spielabbruch wegen Ausschreitungen und einer Attacke auf den Schiedsrichter endete am Sonntag das Dietzenbacher Derby der Fußball-Kreisliga A Offenbach 1 zwischen Al Amal und Türkgücü.
Auslöser war in der 79. Spielminute beim Stand von 2:2 angeblich ein simpler Zweikampf, in dessen Nachgang ein Al-Amal-Spieler mehrfach gegen seinen Gegenspieler getreten haben soll. Der Türkgücü-Spieler habe sich dann irgendwann gewehrt, woraufhin der Schiedsrichter beide Spieler mit der Roten Karte des Feldes verwies
ossi1231 vor 21 Wochen
(März 2023)
Brutale Gewalt im Hamburger Amateur-Fußball!
Bei der Kreisliga-Partie (8. Liga) zwischen den Vereinen FC Hamburger Berg und SV Lohkamp im Sternschanzenpark kam es Samstag kurz vor Abpfiff zur Rudelbildung. Als der Schiedsrichter dazwischenging, wurde er mit Faustschlägen attackiert. Spielabbruch!
Der Schiri wurde bei dem Angriff so schwer verletzt, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste und auch drei Tage danach noch gesundheitliche Probleme hat.
Beim Stand von 0:0 wurde in der 88. Spielminute Strafstoß für Lohkamp gepfiffen und anschließend zur 1:0-Führung verwandelt. Bei einem Zweikampf in der nächsten Spielsituation blieb ein Lohkamp-Spieler verletzt am Boden liegen. Daraufhin kam es zur Rudelbildung – und zu den Schlägen. Beides soll von den Spielern von Hamburger Berg ausgegangen sein, wie der HFV unter Berufung auf Schiedsrichtergespann und Schiedsrichter-Beobachter berichtet. Die Spieler von Lohkamp hätten sich deeskalierend verhalten.
Simone vor 21 Wochen
@Zwickscher
Gegenfrage.... bist du der Vati von dem kriminellen Typen der da eine Körperverletzung begangen und den Spielabbruch herbeigeführt hat?
Mal ehrlich was soll ihre Unterstellung mit "Oder bist du die Mutti von Herrn Winter?"?
Sie machen schreiben viel bla bla und Machen Stimmung gegen Kommentatoren. Da wirkt der Halbsatz "ich verurteile die Bierdusche auch" doch sehr halbherzig. Diese Bierdusche ist ein Angriff auf einen Schiedsrichter, egal ob man in ihren Kreisen gerne mal mit Bier duscht. Dieser Angriff hatte einen SPielabbruch mit all seinen Konsequenzen zur Folge. Manche Menschen sollten halt erst denken bevor sie handeln..... So etwas anzusprechen wäre wichtiger als andere Kommentatoren hier anzupflaumen.