Fußball | 3. Liga FSV Zwickau: Enochs vertraut seiner Offensive und sucht nach dem Kusic-Ersatz
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21 Spiele bleiben dem FSV Zwickau noch, um zum siebten Mal in Serie den Drittliga-Klassenerhalt zu schaffen – einmal mehr eine große Herausforderung. Trainer Joe Enochs ist trotz aller personeller und finanzieller Sorgen zuversichtlich.
Joe Enochs ist niemand, der nach Ausreden sucht. "Wir wussten von Anfang an, dass es eine schwere Saison wird. Aber wir hätten es besser machen müssen, wir hätten mehr Punkte haben können", bringt der Trainer die ausbaufähige Zwischenbilanz des FSV Zwickau auf den Punkt. Die Westsachsen haben nach 17 Drittliga-Partien erst 16 Punkte auf dem Konto und überwintern auf Abstiegsplatz 17. Es ist also einiges zu tun in der am vergangenem Montag (5. Dezember) gestarteten Vorbereitung auf die noch ausstehenden 21 Saisonspiele.
Es ist unser erster Ansatz, Filip Kusic zu ersetzen.
Knappe Kasse lässt kaum Spielraum auf Transfermarkt
Sportlich gilt es vor allem zwei Schlüsselthemen zu bearbeiten. Die schwere Knieverletzung von Innenverteidiger Filip Kusic hat eine schmerzliche Lücke in die zentrale Defensive des alles andere als üppig bestückten Kaders gerissen. "Es ist unser erster Ansatz, ihn zu ersetzen", unterstreicht Enochs daher und dämpft die Erwartungen an den erst 21-jährigen kanadischen Probespieler Cristian Campagna: "Wir schauen, wie er sich in der Woche hier macht. Wir haben viele Kandidaten."
Die finanziellen Möglichkeiten sind bekanntermaßen sehr begrenzt. Der Etat des FSV gehört seit jeher zu einem der kleinsten der gesamten Konkurrenz, darüber hinaus muss der Verein bis Ende Januar 2023 einen mittleren sechsstelligen Betrag für die Nachlizenzierung beim DFB nachweisen. "Andere Trainer würden vielleicht Spieler um Spieler fordern, aber Toni Wachsmuth und ich gehen kein Risiko ein, um den Verein zu gefährden", betont Enochs. Viel mehr als eine Kusic-Alternative dürfte die Kasse also nicht hergeben.
Enochs redet Baumann, König und Co. stark
Das bedeutet jedoch auch, dass die zweite Baustelle wohl eher ohne Impulse vom Transfermarkt gelöst werden muss: Mit nur 15 Toren stellen die "Schwäne" bis dato die drittschlechteste Angriffsabteilung der Liga. Neunmal blieb Zwickau in den 17 Partien gänzlich ohne eigenen Treffer. Dennoch stärkt Joe Enochs seinem Offensivpersonal vehement den Rücken: "Ich bin von unserem Sturm überzeugt, ich bin von unseren Standardschützen überzeugt, ich bin von unseren Spielern überzeugt, die aus dem Mittelfeld heraus torgefährlich sind."
Die Torchancen seien vorhanden, doch "es hapert manchmal an der Effektivität", so der 51-Jährige. Aber sowohl Dominic Baumann, Noel Eichinger, Ronny König, Rapha Mensah, Johan Gomez als auch Lukas Krüger hätten "nachgewiesen, dass sie Tore schießen können".
Ich habe großes Vertrauen in meine Spieler, die jahrelang hier die Knochen hinhalten, die nicht die bestbezahltesten sind, aber die einfach Charakter und Mentalität haben. Was sie hier unter diesen Voraussetzungen leisten, ist überragend.
Wegweisende Kellerduelle zum Start
Trotz aller Widrigkeiten ist der Cheftrainer vom abermaligen Zwickauer Drittliga-Klassenerhalt überzeugt – es wäre der dann fünfte unter seiner Führung und der ingesamt schon siebte in Serie des FSV. "Natürlich dürfen keine Verletzungen dazukommen, natürlich müssen wir alle über die ganze Rückrunde unsere Form haben", aber "ich glaube, dass wir stark genug sind", sagt Joe Enochs optimistisch. Er habe "großen Vertrauen in meine Spieler, die jahrelang hier die Knochen hinhalten, die nicht die bestbezahltesten sind, aber die einfach Charakter und Mentalität haben. Was sie hier unter diesen Voraussetzungen leisten, ist überragend und deswegen habe ich diese Zuversicht."
Umso wegweisender für den Verlauf der Restsaison dürfte der Beginn sein – in den ersten vier Partien warten gleich drei Aufgaben gegen die direkte Konkurrenz. Zuerst reist der punktgleiche Tabellennachbar VfB Oldenburg in die GGZ-Arena (13. Januar), nach der folgenden schweren Auswärtshürde bei den zweitligaambitionierten Münchner Löwen (21. Januar) schließen sich die Keller-Duelle in Halle (28. Januar) und daheim gegen den SV Meppen (4. Februar) an. "Ein guter Start ist extrem wichtig", weiß Enochs.
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mhe
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 13. Januar 2023 | 21:45 Uhr
SGDHarzer66 vor 7 Wochen
Ich wünsche dem FSV unter Enochs und Wachsmuth alles Gute auf dem Weg zum Klassenerhalt! Aber es wird am Ende sehr knapp zugehen....