Fußball | 3. Liga FSV Zwickau vor einer Herkulesaufgabe – Kommentar zum Aus von Enochs und Wachsmuth
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Der dienstälteste Drittliga-Trainer Joe Enochs und Klubikone Toni Wachsmuth müssen den FSV Zwickau verlassen. Sowohl der Zeitpunkt als auch die Entscheidung an sich muten merkwürdig an, kommentiert MDR-Reporter Alexander Küpper.
Das war ein echter Hammer heute in Zwickau. Das Personalbeben von Westsachsen. Der FSV stellt sowohl Cheftrainer Joe Enochs als auch Sportdirektor Toni Wachsmuth frei. Zwei Entscheidungen, die in der Form nicht zu erwarten waren bei einem Verein, der in solchen Fragen bislang immer mit größtmöglicher Besonnenheit agierte. Und Entscheidungen, die – was man so hört – auch im Vereinsumfeld und mannschaftsintern durchaus mit Überraschung zur Kenntnis genommen wurden.
Team zeigt Reaktion, aber Enochs und Wachsmuth müssen gehen
Der Vereinsvorstand hat betont, dass man Signale setzen will, dass man Energien freisetzen will für den Klassenerhalt. Dennoch mutet der Zeitpunkt merkwürdig an. Die Mannschaft des FSV hat eine klare Reaktion gezeigt – nicht zuletzt vergangene Woche beim 2:0-Auswärtssieg in Halle. Sie hat aus den vergangenen zwei Spielen vier Punkte geholt.
Trotzdem müssen beide Verantwortliche des Profiteams gehen. Joe Enochs, der in seiner Zwickauer Zeit mehrfach bewiesen hat, dass er in der Lage ist, Krisen wie die aktuelle zu meistern. Und Toni Wachsmuth, der es bislang immer geschafft hat, aus begrenzten finanziellen Mitteln viel herauszuholen. Das Aus des 36-Jährigen kam eine Woche, nachdem das Wintertransferfenster geschlossen hat.
FSV: Wer holt mehr heraus als Enochs und Wachsmuth?
Der FSV Zwickau geht ein großes Risiko ein, denn die Klubverantwortlichen müssen jetzt Personalien finden, die zum einen aus den finanziellen Mitteln mehr herausholen, als es Toni Wachsmuth geschafft hat, und die aus dem aktuellen Kader sportlich mehr herausholen, als es Joe Enochs konnte. Das wird ein echtes Mammutprojekt.
In jedem Fall ist der heutige Tag für den FSV die vielleicht größte personelle Zäsur in diesem Jahrtausend. Mit Toni Wachsmuth geht der Mann, der wie kein zweiter den Verein verkörpert, der Aufstiegskapitän von 2016, der Drittliga-Kapitän der ersten Jahre, der Sportdirektor der letzten fast vier Jahre. Und der 2018 angetretene Joe Enochs, der es geschafft hat – was man sich immer wieder vor Augen führen muss –, beim FSV Zwickau zum dienstältesten Trainer der 3. Liga zu werden.
Eine echte Herkulesaufgabe
Beide sind nicht mehr da, da geht so viel Identität von Bord, wie man es bei traditionsreichen Fußballvereinen selten erlebt. Das aufzufangen und in sportlich erfolgreiche Bahnen zu lenken, wird eine echte Herkulesaufgabe, die sich der FSV Zwickau jetzt selbst gestellt hat.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 11. Februar 2023 | 16:00 Uhr
Joe 09 vor 6 Wochen
Sehe ich genauso.Als Leege ging hatte ich meine Befürchtungen, leider jetzt eingetreten! Bei Frank Fischer sowieso, spielt bitte Morgen sein Interview in der HZ Pause vom HFC Spiel ab und hinterfragt es. Aber was ist mein Geschwätzt von Gestern wert.Olaf Scholz redet in ein paar Wochen genauso! Vertrauen sieht anders aus,aber unsere Meinung zählt leider nicht!
FAN aus Bayern vor 6 Wochen
An alle interessierten FSV-Fans: Lest mal alle die Artikel bei Tag24.de vom 07.02.23 und 08.02.23 und bildet Euch eure Meinung. Beide Artikel lassen mich fassungslos werden was da hinter den Kulissen abgelaufen ist. Das ist unterirdisch und uferlos seitens der "Vereinsführung incl. Geschäftsführung"! Ich schreibe es nochmal: VORSTAND und GESCHÄFTSFÜHRUNG raus.
Und liebe MDR-Sportredaktion. solltet Ihr morgen bei der Pressekonferenz vor Ort sein, dann stellt hoffentlich kritische Fragen und bringt die auf dem "Podium sitzenden Personen ins wanken"!
Stephan vor 6 Wochen
Hier wollen sich Funktionäre als Macher präsentieren. Mit der ältesten Idee, seit es Fußball gibt. "Der Trainer erreicht die Mannschaft nicht mehr. Kann keine Impulse setzen." Eitel und egoistisch.