Fußball | 3. Liga Ex-Auer Wiegel: "Ich weiß, wie schwer es ist, hier zu bestehen"
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Andreas Wiegel spielte einst in der 2. Bundesliga für Erzgebirge Aue. Nun kehrt er mit Rot-Weiss Essen an seine alte Wirkungsstätte zurück. Wie er auf seine Zeit bei den "Veilchen" blickt, verriet er im "SpiO"-Talk.
Ein wenig "Erzgebirgsluft" hat Andreas Wiegel bereits in den letzten Tagen schnuppern können. Zumindest die Witterungsbedingungen in dieser Trainingswoche erinnerten den Fußballer von Rot-Weiss Essen, der mit seiner Mannschaft am Samstag bei Erzgebirge Aue (11. März, 14 Uhr, live im MDR Fernsehen sowie im Stream und Ticker auf sport-im-osten.de und in der SpiO-App) gastiert, an seine eigene Vergangenheit bei den "Veilchen". Auch tief im Westen ist der Winter noch einmal hereingebrochen. "Wir haben auf Schnee trainiert und konnten uns ein bisschen an den Platz gewöhnen", schmunzelte Wiegel im "Sport im Osten"-Talk des MDR am Donnerstag (9. März).
Er selbst weiß noch allzu gut, wie es ist, in Aue zu spielen, wo es gerade in der kalten Jahreszeit häufig etwas schmuddeliger zugeht als im Rest der Republik: Von 2012 bis 2013 stand Wiegel im Kader des damaligen Zweitligisten. Unter Trainer Karsten Baumann kam er zu 15 Einsätzen und einem Tor beim 3:0-Sieg auf St. Pauli. Über die Stationen Rot-Weiß Erfurt, MSV Duisburg, SK Beveren (Belgien) und BFC Dynamo ist er nun in Essen gelandet – und trifft am Samstag auf seinen Ex-Verein.
In all den Jahren hat sich natürlich vieles verändert. Nicht nur Wiegel hat einiges erlebt, auch in Aue ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Nur einer ist aus der damaligen Zeit im Kader der "Veilchen" noch übrig: der "ewige" Martin Männel im Tor. Mit ihm habe er die letzten Jahre und Monate immer wieder Kontakt gehabt, verriet Wiegel. Auf seine Zeit im Erzgebirge blickt er mit einem guten Gefühl zurück, auch wenn sich der Trainerwechsel von Baumann zu Falko Götz im Frühjahr 2013 für ihn nicht auszahlte, weshalb er damals nach Erfurt verliehen wurde, um wieder mehr Spielpraxis zu sammeln.
Essen hat sich in der 3. Liga ein Polster erarbeitet
Nun gibt es ein Wiedersehen in der 3. Liga – ein Duell, in das beide Teams mit Selbstvertrauen gehen können. Nicht nur die Auer sind seit dem Jahreswechsel gut drauf, auch der Aufsteiger aus Essen hat zugelegt und sich ein Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet. Aus den letzten drei Spielen holte die Mannschaft sieben Punkte und hat nun acht Zähler Vorsprung auf Platz 17. Nach einer "schwierigen Anfangsphase" habe man sich "stabilisiert", urteilt Wiegel, der "relativ zufrieden" mit dem bisherigen Saisonverlauf ist. Das Ziel in Essen ist natürlich ausschließlich der Klassenerhalt, und diesem Vorhaben ist der Verein dicht auf der Spur.
Ein "enges Spiel" erwartet Wiegel, der sich in Essen recht wohl zu fühlen scheint. In seiner Mannschaft füllt er eine wichtige Rolle aus, als Rechtsverteidiger kommt er häufig zum Einsatz. Ein Saisontor hat er bislang geschossen, beim 1:3 in Wiesbaden. Auch am Samstag wird es auf ihn ankommen, schließlich weiß er neben dem langjährigen Auer Clemens Fandrich am besten von allen Rot-Weissen, wie es ist, im Erzgebirgsstadion zu spielen: "Ich weiß, wie schwer es ist, in Aue zu bestehen." Mit Respekt, aber ohne Angst gehe Essen die Aufgabe an.
Ex-Kollege aus Aue verhalf Wiegel zu Wechsel nach Belgien
Übrigens verbindet Wiegel mit Aue noch ein weiterer entscheidender Moment in seiner Profikarriere, von dem er im "SpiO"-Talk berichtet. Nach dem Zweitliga-Abstieg mit Duisburg im Jahr 2019 habe er zunächst keinen neuen Verein gefunden, erzählt er. Dann kam sein Auer Ex-Teamkollege Tobias Nickenig auf ihn zu. Der ehemalige Abwehrspieler ist mittlerweile als Spielerberater tätig. "Er betreut einige Spieler im Ausland und hat gute Kontakte", sagt Wiegel.
Nickenig habe ihn gefragt, ob ein Wechsel nach Belgien eine Option sein könnte: "Als dann das Angebot aus Beveren kam, bin ich hingefahren, habe mir das Ganze angeschaut." So kam der Wechsel ins Nachbarland zustande, wo er in der 1. Liga Spielpraxis gegen Europapokal-Teilnehmer wie den KRC Genk und Club Brügge sammeln konnte.
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mze
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 11. März 2023 | 14:00 Uhr