Fußball | 3. Liga HFC-Mannschaft reagiert mit offenem Brief auf 1:7 bei Dynamo

21. Spieltag

Nach dem 1:7 bei Dynamo Dresden hat die Mannschaft des Halleschen FC einen offenen Brief formuliert. Darin bedankt sie sich für die Unterstützung der Fans. Man sei "tief bewegt" und werde alles für den Klassenerhalt tun.

Fahne mit Logo Hallescher FC
Fahne mit Logo des Halleschen FC Bildrechte: imago images / Picture Point

Nach der 1:7-Niederlage bei Dynamo Dresden hat sich die Mannschaft von Fußball-Drittligist Hallescher FC an seine Anhänger gewandt. Die Kicker schrieben einen auf der HFC-Homepage veröffentlichten Offenen Brief. Zudem sprach Kapitän Jonas Nietfeld in einem Video auf Facebook zu den Fans.

Man wolle mit dem Brief zeigen, wie "wichtig uns die Unterstützung der Fans" sei und dass man es "wertschätze". Man glaube gemeinsam daran, den Klassenerhalt zu schaffen und sei "extrem dankbar" für das, was die Anhänger machen würden, so Nietfeld in dem Video.

Der Klub hatte am Samstag bei der SGD ein deftiges 1:7 einstecken müssen. Das Ergebnis täuschte aber darüber hinweg, dass Halle vor der Pause trotz des 0:3-Rückstand sehr gut dagegenhielt und selbst drei gute Chancen hatte. Nach der Pause gelang das schnelle 1:3, auf das das ungemein effektive Dresden mit einem Doppelschlag antworte. Zwei Tore in den letzten Minuten machten das Ergebnis dann perfekt.

Kapitän Nietfeld: "Ihr habt solche eine Schmach nicht verdient"

Die Mannschaft schrieb in dem offenen Brief unter anderem: "Wir als Team können auch am Tag nach dem sportlichen Debakel im Ostderby nicht erklären, was genau an jenem 4. Februar 2023 passiert ist. Was wir aber sehr genau wissen, auch weil es Dauer-Thema bei uns ist seit den Minuten rund um den Abpfiff am Samstag: Ihr habt solch eine Schmach nicht verdient. Euer Verhalten, Eure Unterstützung, Eure Leidensfähigkeit und Euer Kämpferherz hat uns alle tief bewegt. Ihr habt eindrucksvoll gezeigt was es heißt, wahre Fans zu sein."

 Dresdens Christian Conteh links jubelt nach seinem Tor zum 5:1
Enttäuschung beim HFC, Jubel bei Dynamo Dresden nach dem Treffer zum 5:1 durch Christian Conteh Bildrechte: IMAGO/Dennis Hetzschold

Schämen über die "Absteiger"-Rufe von Dynamo-Anhängern

Die Partie in Dresden sei "in allen Belangen extrem" gewesen. Man habe "besonders mutig sein und den ersten Auswärtssieg landen" wollen. Die Mannschaft schrieb weiter: "Der Weg in die Fankurve war am Sonnabend nach dem 1:7 der mit Abstand schwerste der Saison. Die allerwenigsten von uns haben jemals auf Eurer Seite des Zauns gestanden. Deshalb können wir auch nicht vollends nachvollziehen, was Ihr empfunden habt. Wir jedenfalls haben uns geschämt. Nicht für unsere Leistung, denn wir haben wirklich alles versucht und investiert. Sondern dafür, dass die rot-weiße Gemeinde von den rivalisierenden Anhängern hämische 'Absteiger, Absteiger!'-Rufe ertragen musste. Das tut uns in der Seele weh und wir werden alles dafür tun, dass wir eben genau das nicht sein werden nach 38 Spieltagen."

"Niemand von uns wird die aufmunternden Worte je vergessen"

Und weiter: "Ihr seid mit mehr als 2.000 Leuten nach Dresden gereist, habt unerschütterlich hinter uns gestanden. Niemand von uns wird die aufmunternden Worte am Zaun in einer der bittersten Momente der Vereinsgeschichte jemals vergessen. Dafür danken wir Euch und wissen um unsere Verantwortung. Wir als Mannschaft können den Klassenerhalt nicht garantieren, das wäre vermessen. Aber wir versprechen alles, wirklich alles dafür zu tun. Weil Ihr Profifußball einfach verdient habt. HFC-Fans, Ihr könnt stolz auf Euch sein. Nur zusammen!"

Die nächste Drittliga-Partie bestreitet Halle am kommenden Sonnabend (14:00 Uhr) gegen den SC Freiburg II.

cke

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 05. Februar 2023 | 14:00 Uhr

27 Kommentare

Montezuma vor 6 Wochen

Zitat: Für mich gilt das Prinzip „auf dem Platz“.

Augenscheinlich ja nicht, da Du rein nach dem Ergebnis gehst. Das Spiel der Hallenser war bis zur 80-85 Minute bei weitem nicht so schlecht wie das Ergebnis aussagt. Klar hat man sich letztlich hintenraus aufgegeben. Aber wären die Schiris bei der Abseits- und der Elfmetergeschichte auf Augenhöhe gewesen, wäre das Spiel vermutlich ganz anders ausgegangen. Und das sage ich als Dynamo.
D.h. die Arbeit auf dem Platz wurde am Samstag gemacht. Das haben letztlich die Fans vor Ort auch anerkannt.

AufmerksamerBeobachter vor 6 Wochen

Ja, Mittelalter, Glaube, Fanal.. was will man noch bemühen, um dieses ganz außerordentliche Ereignis zu metaphrasieren? Jetzt hilft nur noch Timurhilfe. .. es ist ja auch irgendwo 'Timur Geyret und sein Trupp'.

8-))

ein Dynamo vor 6 Wochen

Auch wenn Halle ein ostdeutscher Kontrahent ist, waren die Schmähgesänge "Absteiger" nicht angebracht. Sorgen um Halle muss man sich aber machen. Ich drücke Halle die Daumen, dass sie am Ende über dem Strich stehen.

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