Trainer Sreto Ristic jubelt nach dem Sieg gegen Essen
Halles Coach Sreto Ristic jubelt nach dem wichtigen Sieg gegen RW Essen Bildrechte: IMAGO/Picture Point

Fußball | 3. Liga Dauerpiepen auf der Autobahn: So erfuhr HFC-Coach Ristic vom Klassenerhalt

22. Mai 2023, 19:45 Uhr

Als der Klassenerhalt des Halleschen FC in der 3. Fußball-Liga auch rechnerisch feststand, war Trainer Sreto Ristic gerade mit der Familie unterwegs. Die Rettung vom letzten Platz aus gelang dank mehrerer Faktoren.

Freude beim HFC nach Spielende 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Freude beim HFC nach Spielende 1 min
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Nach dem eigenen 2:0-Erfolg gegen Rot-Weiss Essen am Sonnabend (20.05.2023) musste Fußball-Drittligist Hallescher FC noch einen Tag warten. Dann stand der ersehnte Klassenerhalt auch rechnerisch fest. Als der VfB Oldenburg sein Heimspiel gegen den FSV Zwickau nicht gewonnen, sondern sogar mit 1:2 verloren hatte.

Da befand sich HFC-Retter Sreto Ristic gerade auf der Autobahn Richtung Stuttgart. Durch diverse Nachrichten während der Fahrt bekam er Ergebnis und Klassenerhalt mit. Und das mehr als einmal: "Das Telefon piepte tausend Mal. Aber während der Fahrt habe ich gelernt, sollte man nicht mit dem Handy spielen", so der 47-Jährige, der die Saalestädter nach dem Beurlaubung von André Meyer in der Liga halten konnte.

Ristic übernahm den HFC auf dem letzten Platz

Als er kam war Halle Letzter, mit vier Punkten Rückstand zum rettenden Ufer: "Ohne die Überzeugung es mit dem Team noch schaffen zu können, hätte ich die Aufgabe nicht übernommen. Allerdings haben stets sehr viele Faktoren Einfluss auf den sportlichen Erfolg. Verletzungen, Sperren, Spielglück, Schiedsrichterentscheidungen. Insofern war es keineswegs selbstverständlich, dass wir es trotz der prekären Ausgangslage tatsächlich gemeinsam geschafft haben" so Ristic auf der HFC-Homepage.

Sieg im ersten Auswärtsspiel half

Er holte in 15 Partien 24 Punkte: "Klar ist: Nur weil ein anderer Trainer draußen auf der Bank sitzt, gewinnt keine Mannschaft plötzlich Spiele. Es ging immer um Inhalte. Natürlich hat uns geholfen, dass wir sofort das erste Auswärtsspiel gewonnen haben und dann zehn Spiele ungeschlagen blieben. Der Glaube an die eigene Stärke kam sukzessive zurück, das Selbstvertrauen wuchs. Die Jungs waren von Anfang bereit und lernwillig. Es nützt keine Spielidee, wenn sie von der Mannschaft nicht verstanden und getragen wird. Wichtig war, nichts zu verkomplizieren. Kompaktheit, Stabilität, Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten – das waren unsere Tugenden."

Niklas Kreuzer, Hallescher FC, 8, jubelt über das Tor.
Goldenes Tor zur Aufholjagd: Niklas Kreuzer freute sich über sein Treffern zum 1:0 beim VfB Oldenburg. Bildrechte: IMAGO/Jan Huebner

Credo: Verteidigen das eigene Tor, mit allem, was wir haben

Die Basis bildete für den Ex-Stürmer dabei die Abwehrarbeit: "Wir sind unter dem Ergebnisdruck nicht zerbrochen. Jeder kannte seine Aufgaben, seine Stärken, seine Fähigkeiten, seine Rolle. Nur so waren die vielen Ausfälle zu kompensieren und Rückschläge zu verkraften. Unser Credo war von Anfang an: Wir verteidigen das eigene Tor mit allem, was wir haben. Die sechs Spiele ohne Gegentor waren Bestätigung und Fundament für unsere jetzige Tabellenposition."

 v.li. Elias Löder / Loeder (Hallescher FC) und Trainer Sreto Ristic (Hallescher FC)
Sreto Ristic (re.) legte in seiner bisherigen Zeit beim HFC viel Wert auf die Defensive. Bildrechte: IMAGO / Fotostand

Drei Aufgaben warten nun noch auf Ristic und sein Team: Der Saisonabschluss in der 3. Liga bei Aufstiegsaspirant Wehen Wiesbaden, das FSA-Pokalfinale gegen Außenseiter Wernigerode und ein Testspiel gegen den fünfmaligen Deutschen Meister Bor. M'gladbach.

HFC - Essen 1 min
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Sa 20.05.2023 17:16Uhr 01:14 min

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cke

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Dynamo-Trainer Markus Anfang
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Mit der 1:3-Niederlage gegen Saarbrücken wächst auch die Kritik an Dynamo-Trainer Markus Anfang. Der zeigt Verständnis und will aktuell nicht mehr über den Aufstiegskampf sprechen.

So 07.04.2024 16:22Uhr 03:40 min

https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/video-markus-anfang-nach-dynamo-saarbruecken-100.html

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Dynamo-Angreifer Manuel Schäffler
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3 min

Manuel Schäffler war nach der 1:3-Niederlage gegen Saarbrücken sichtlich mitgenommen. Der Dynamo-Angreifer schoss den Anschlusstreffer, konnte sich über sein Tor aber nicht wirklich freuen.

So 07.04.2024 16:20Uhr 03:29 min

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 22. Mai 2023 | 19:30 Uhr

14 Kommentare

Abseits vor 47 Wochen

Dank an den Trainer! Tolle Arbeit mit z.T. limitierten Spielern. Als Trainer den Tabellen-Letzten zu übernehmen und sich dieser Aufgabe zu stellen ist schon crazy. SR jederzeit sympathisch, auch neben dem Platz und in Interviews. Sein Anteil am Erfolg ist überdurchschnittlich! Die Veränderungen zum Vorgänger sehr deutlich, auch personell gerade im Mittelfeld bzw der Mittelachse im Spiel (Samson, Herzog u Winkler die Verlierer zurecht) Deniz volles Vertrauen u Nietfeld endlich stabil! Ich hoffe er hat ebenso mit dem neuen Manager ein gutes Feeling bei Neuverpflichtungen, die Chemie zwischen beiden scheint ja zu stimmen. ❤️🤍

Flo vor 47 Wochen

Erstmal Chapeau,denn du lagst ja richtig mit der Punktvorhersage.
Der große Vorteil von Ristic gegenüber seinen 3 Vorgängern ist m.E. , dass er selber Fußballprofi war und immernoch zeigen kann wie es geht.
Praxis schlägt Theorie.

Dirk Brockhaus vor 47 Wochen

Wer mit diesem Trainer keinen signifikanten Unterschied gesehen hat, hat von Fussball keine Ahnung. Die Zusammenstellung des Kaders könnte Ristic nicht ändern, dafür aber Taktik, Teamgeist und Kampfeswille. Er hätte es mit diesem Team auch in der nächsten Saison nicht einfach, man muss zusehen das man die Schwachstellen los wird und punktuell so verstärkt das der Kader in seinem einzelnen Positionen besser aufgestellt ist. Und ja, ein Knipser muss her, ich glaube wir waren das Team was die meisten Eigentore geschenkt bekommen hat.

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