
Fußball | 3. Liga "In die Fresse" - Dynamo in Saarbrücken wie ein Aufsteiger
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Nachbericht
21. April 2025, 11:01 Uhr
Weniger Ballbesitz, weniger Torschüsse - dafür die drei Punkte. Dynamo Dresden überzeugte am Sontag in Saarbrücken durch einen wenig euphorischen, dafür extrem seriösen Auftritt. Jetzt kommt ein Abstiegskandidat.
So spielt ein Aufsteiger. Oder, um es mit Saarbrückens Torwarttrainer Michael Weirich zu sagen: "Dynamo hat uns richtig in die Fresse reingeschlagen, hat uns richtig auf die Bretter geschickt." Mit einem 4:1 beim direkten Aufstiegskonkurrenten 1. FC Saarbrücken eroberte die SGD am Ostersonntag die Tabellenspitze zurück – und untermauerte deutlich, dass die Schwarz-Gelben in diesem Frühjahr Aufstiegskandidat Nummer eins in der 3. Liga sind.
Stamm: "Hatten die Effizienz"
Weirich, der Dynamo-Keeper Tim Schreiber aus gemeinsamen Zeiten in Saarbrücken kennt, gestand nach der Demontage durch die Sachsen: "Diese Niederlage schmerzt." Wie Weirich sah auch Dynamo-Coach Thomas Stamm einen Sieg, der "verdient war über die 90 Minuten, wenn man die Qualität der Chancen nimmt." Der große Unterschied zur jüngsten Dresdner Heimniederlage gegen Osnabrück: "Wir hatten heute die Effizienz."
Wenn zur spielerischen Qualität der Dresdner die Effizienz kommt, sind die Schwarz-Gelben in dieser Saison nur schwer zu stoppen. "Insgesamt ist es beeindruckend, wie Dynamo spielt. Es ist faszinierend, was Dynamo aufzieht", beobachtete bereits Ex-Dynamo Pascal Testroet nach dem 2:2 seines FC Ingolstadt Anfang April in Dresden. Testroet prophezeite damals: "Dresden geht auf eins hoch." Respekt, der auch von Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl kommt: "Dresden steht zurecht da oben."
Erster Dynamo-Sieg gegen FCS seit 2010
Sieben Punkte liegen die Sachsen vor dem vierten Platz. Zudem beendeten die Dresdner eine kurze Schwächephase von zwei Spielen ohne Sieg. Und zugleich eine lange Schwächephase gegen Saarbrücken: Erstmals seit August 2010 und erstmals nach acht Spielen konnte Dynamo gegen die Saarländer wieder gewinnen - und macht damit einen großen Schritt Richtung Zweitliga-Rückkehr.
Auch wenn sowohl Stamm als auch Dynamo-Kapitän Niklas Hauptmann auf die Euphorie-Bremse treten: "Die drei Punkte tun uns gut. Es sind noch zwölf zu vergeben, wir haben noch nicht zwölf Punkte Vorsprung", so Stamm. "Ich der Nachbetrachtung kann man vielleicht sehen, ob der Sieg heute wichtig war", sagte Hauptmann.
Gegen Sandhausen "vielleicht nochmal schwieriger"
Denn: "Wir dürfen das heute genießen, denn wir dürfen Siege nicht für selbstverständlich nehmen. Wir müssen auch nächste Woche gegen Sandhausen unsere Aufgaben machen", so Hauptmann. Dynamos kommender Gegner Sandhausen (Sa., 14 Uhr live im MDR FERNSEHEN) steckt mitten im Abstiegskampf, kann nur mit einem Sieg in Dresden auf den Klassenverbleib hoffen. "Es wird vielleicht nochmal schwieriger, denn bei Sandhausen geht es noch um was", erwartet Stamm.
Schwere Aufgaben für direkte Konkurrenten
Weil die Dynamo-Verfolger Ingolstadt und Bielefeld im direkten Duell aufeinandertreffen und Saarbrücken beim Spitzenreiter der Rückrundentabelle Essen vor einer schweren Aufgabe steht, könnte Dynamo mit einem Sieg einen weiteren großen Schritt Richtung Aufstieg machen. "Wichtig wäre, wenn wir eine Leistung wie heute zeigen. Mit der gleichen Energie, mit der gleichen Art und Weise", fordert Stamm von seiner Mannschaft.
"Das Leben ist eine Reise. Wenn wir stehenbleiben, geht es schief." Das Zitat stammt zwar nicht von Dynamo-Trainer Stamm sondern vom am Montag (21. April 2025) gestorbenen Papst Franziskus. Es lässt sich aber auch auf Dynamos Reise Richtung zweite Liga anwenden.
Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 21. April 2025 | 10:40 Uhr
Ausgewanderter_Dynamo vor 2 Wochen
Bei all dem Hass, der hier der Person Diekmeier entgegengebracht wird, sollte man aber auch im Kopf haben, was Diekmeier gerade alles durch macht! Er hat sich diese schwere Aufgabe als Interim-Trainer angenommen, wobei er gerade viel grössere Sorgen hat. Seine Tochter (14) hat Lungenkrebs und kämpft um ihr Leben. Die Eier musst Du dann erst mal haben, sich dieser schweren Aufgabe beim Sandhaufen zu stellen. Er war als Spieler sicher ein Typ, den viele gehasst haben, aber wenn er dann in seiner persönlich schweren Situation sich bereit erklärt, den Trümmerhaufen Sandhausen anzutun, dann zeugt das schon von Charakter und Stärke, die nicht jeder an den Tag legt, wenn man seine private Situation bedenkt. Davor habe ich grossen Respekt, auch wenn ich ihn als Mensch nicht mag und auch mit Sandhausen nichts anfangen kann!
Ich wünsche ihm, seiner Tochter und seiner Familie viel Kraft beim Kampf gegen diese sche.... Krebs!
#fuckcancer
Vogtlaender vor 2 Wochen
Ja, der geschenkte Klassenerhalt 2013, als wir die Relegation gegen Osnabrück gewannen und somit die Klasse hielten. Kurz darauf wurde Duisburg die Lizenz entzogen und am grünen Tisch wurde dann so getan, als hätte Sandhausen gegen Osnabrück gewonnen. Das fand ich damals mehr als nur unfair.
Meiner Meinung nach sollte dann der Verlierer der Relegation nachrutschen.
Aber, das ist ein anderes Thema.
Robert Paulson vor 2 Wochen
Also ich freu mich drauf - rappelvolle Bude (zwinkizwonki nach Fuschl), Stimmung mit echten Emotionen und dann ein hart erkämpfter Sieg und weiterhin Platz 1.