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Fußball | 3. LigaFSV Zwickau im Abwärtsstrudel: "Rumheulen geht nicht"

Stand: 22. Oktober 2022, 16:11 Uhr

Seit fünf Spielen sieglos und drei Niederlagen in Serie: Der FSV Zwickau steckt im Tabellenkeller fest. Für Trainer Joe Enochs und Kapitän Davy Frick gilt es nun, "Ruhe zu bewahren", um die Trendwende zu schaffen.

Schon zur Halbzeit machten die Fans des FSV Zwickau ihrem Unmut über die Leistung ihrer Mannschaft im Heimspiel gegen den SC Freiburg II Luft. Mit vereinzelten Pfiffen wurden die eigenen Spieler in die Kabine begleitet. 45 Spielminuten später stand die dritte Pleite in Folge fest und der erhoffte Sprung aus der Abstiegszone blieb aus.

FSV Zwickau: Nur ein Sieg aus den letzten acht Spielen

"Scheiße", sei der Abend verlaufen, brachte Zwickaus Kapitän und Abwehrchef Davy Frick seinen Frust im Anschluss zum Ausdruck. "Das haben wir uns anders vorgestellt. Es sieht nicht gut aus in der Tabelle."

Ich kann jeden Fan verstehen, der unzufrieden ist.

Joe Enochs | Trainer FSV Zwickau

Seit fünf Spielen ist der FSV mittlerweile sieglos und holte dabei nur einen Punkt. Nur ein Sieg sprang in den letzten acht Drittliga-Begegnungen heraus. Die Euphorie nach dem Derbysieg gegen Erzgebirge Aue "ist längst verflogen", stellte auch Trainer Joe Enochs trocken fest. Die Reaktion der Fans konnte er nachvollziehen. "Wir stehen nicht da, wo wir stehen wollen. Wir müssen zusehen, dass wir Ergebnisse holen. Ich kann jeden Fan verstehen, der unzufrieden ist."

Frick: Hektik ist der falsche Ansatz

Immerhin ist man mit Situationen wie diesen in Zwickau vertraut. Schon in den vergangenen Jahren stand der FSV immer wieder bedrohlich nah an der Abstiegszone. Der Kopf konnte aber stets aus der Schlinge gezogen werden. Auch deshalb sind sich die Beteiligten einig, dass Hektik der falsche Ansatz ist, um die Trendwende einzuläuten.

"Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, auseinanderzufallen", meinte Frick. "Wir kennen die Situation, aber wir müssen schleunigst Punkte holen." In erster Linie gilt es, "Ruhe zu bewahren, nicht mit dem Finger auf irgendwen zeigen. Wir müssen uns wehren, rumheulen geht nicht."

Probleme in der Offensive und Defensive

Dabei ist der Grund für die negativen Ergebnisse der Westsachsen bestens bekannt. Die Einstellung stimmt, doch es fehlen einfach die Tore. "Wir hatten heute genug Chancen, ein Tor zu machen und das Spiel zu gewinnen", resümierte Enochs, wohlwissend, dass der FSV mit nur neun mageren Treffern gemeinsam mit Dortmund II hinter Bayreuth die zweitschlechteste Drittliga-Offensive stellt. Auf der Gegenseite sieht es nicht viel besser aus. 21 Gegentreffer kassierte man schon – drittschlechtester Wert in der Liga.

"Ich habe das Gefühl, dass jeder Fehler von uns ausgenutzt wird", klagte Enochs und wird dabei mit Sicherheit an das einzige Tor des Abends gedacht haben, als sich Filip Kusic und Leonhard von Schroetter beim Versuch, Robert Wagner den Ball abzunehmen, selbst behinderten und somit schlussendlich die Torchance einleiteten. Auch deshalb gehe es einmal mehr darum, "Fehler zu analysieren", so Frick. "Ich bin davon überzeugt, dass wir die nötigen Punkte holen."

Szene mit Symbolcharakter: Zwickaus Kusic (li.) und von Schroetter behindern sich gegenseitig beim Versuch, Robert Wagner zu stören. Frick (re.) kann nur tatenlos zusehen. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Wie lange hält Enochs Kredit in Zwickau?

Auch Enochs glaubt weiter fest an die Wende. "Die Phase haben wir schon öfter in Zwickau gehabt", weiß der US-Amerikaner, der bereits seit vier Jahren an der Seitenlinie der "Schwäne" steht. Und noch kann sich der dienstälteste Trainer der 3. Liga wohl auf die Rückendeckung im Verein verlassen. Erst Anfang Oktober lobte Sportchef Toni Wachsmuth im MDR-Interview Enochs und zollte "ihm höchsten Respekt".

"Es ist natürlich schön, dass der Verein immer meinen Rücken stärkt", erklärte Enochs. Nun gilt es, "sachlich und fachlich zu bleiben", um erneut den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Die erste Möglichkeit dafür bietet sich am kommenden Samstag, wenn Zwickau zum Gastspiel bei Rot-Weiss Essen antritt.

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jsc

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 22. Oktober 2022 | 16:00 Uhr

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