Fußball | 3. LigaSchreck trifft hinten und vorn – Erzgebirge Aue rettet Nervenkitzel-Punkt gegen Halle12. Spieltag
Erzgebirge Aue und der Hallesche FC liefern sich bis zum Schluss einen rasanten Schlagabtausch mit offenem Visier, bei dem beide Keller-Kontrahenten einen Punkt einfahren, weil ein Auer früh hinten und spät vorn trifft.
Auf den letzten Drücker hat der FC Erzgebirge Aue noch ein 1:1 (0:1)-Heimremis gegen den Halleschen FC gerettet. Vor 10.214 Zuschauern – darunter gut 1.300 Auswärtsfans – lieferten sich die beiden mitteldeutschen Kontrahenten ein hochgradig intensives, hitziges und mitreißendes Drittliga-Kellerduell, bei dem insbesondere Sam Schreck im Mittelpunkt stand. Der Auer traf früh slapstick-mäßig ins eigene Tor (3.), ehe ihm kurz vor Ende der regulären Spielzeit der verdiente Ausgleich für die Gastgeber gelingen sollte (89.).
Schreck überrascht Männel und lässt HFC jubeln
Während Aues Interimstrainer Carsten Müller der identischen Startelf des Sieges in Oldenburg vertraute, überraschte HFC-Coach André Meyer mit Aljaz Casar im Mittelfeldzentrum vor der Dreierkette. Sein Verein hatte erst vor wenigen Tagen gemeldet, dass der Sechser an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel laboriere, der sich nun jedoch als "ältere und bereits vernarbte Verletzung" herausgestellt habe.
Die nächste erfreuliche Nachricht aus Hallenser Sicht gab es dann gleich in der 3. Minute, als Schreck übersah, dass sich Keeper Martin Männel neben dem Kasten für einen Rückpass anbot – stattdessen legte der Auer den Ball punktgenau ins lange Eck zur Gästeführung. Die Veilchen reagierten prompt, aber HFC-Keeper Felix Gebhardt fischte Dimitrij Nazarovs Dropkick aus dem linken Eck (9.).
HFC-Keeper Gebhardt mit starken Paraden
Während die gut organisierten Hallenser in der Folge wiederholt forsch konterten, wurde das Müller-Team – bei dem vor allem Marvin Stefaniak an den Ketten zog – von Minute zu Minute spielbestimmender. Allerdings trumpfte Gebhardt weiter auf. Zunächst entschärfte der U20-Nationaltorwart Stefaniaks Versuch im kurzen Eck, dann bekam er gegen Tom Baumgarts vollkommen freien Abschluss aus sieben Metern irgendwie noch den Arm hoch (22./33.).
Zimmerschied verpasst die Vorentscheidung
Nach Wiederanpfiff blieb das Tempo hoch, allerdings nahmen auch die Nickligkeiten zu. Fouls auf beiden Seiten unterbrachen wiederholt den Spielfluss, sorgten für Diskussionen und brauchten letztendlich sieben Gelbe Karten des umsichtigen Schiris Patrick Hanslbauer. Rein sportlich drang der FCE ab Mitte der zweiten Halbzeit wieder vermehrt auf den Ausgleich, doch Schreck traf aus Nahdistanz nach Tim Danhofs Rückpass zunächst nur das Außennetz (63.).
Der womöglichen Vorentscheidung war der HFC dann binnen kaum 60 Sekunden zweimal ganz nahe – aber erst schmiss sich Aue-Verteidiger Steffen Nkansah entscheidend in Tom Zimmerschieds Volley, ehe Zimmerschied nach der folgenden Ecke am langen Pfosten um Zentimeter an Tunay Deniz' Kopfballverlängerung vorbeisegelte (72./73.).
Schreck hat das Auge, Hug rettet gegen Besong
Erst auf den letzten Metern des Spiels belohnten sich die Gastgeber für ihr Anrennen. Schreck – der Pechvogel der ersten Halbzeit – verarbeitete Stefaniaks hohe Flanke und hatte die Ruhe für einen technisch astreinen Abschluss mit dem Innenspann ins lange Eck (89.). Kurz darauf hätte Joker Paul-Philipp Besong die Szenerie beihnah sogar noch komplett auf den Kopf gestellt, aber Nico Hug rettete für den bereits geschlagenen Gebhardt vor der Linie (90.+1).
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mhe
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Erzgebirge Aue
Hallescher FC
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 15. Oktober 2022 | 16:00 Uhr
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