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Fußball | 3. LigaBlitzausgleich: Starke Auer stressen Spitzenreiter Elversberg14. Spieltag

Stand: 30. Oktober 2022, 22:16 Uhr

Lachen oder weinen? Beim FC Erzgebirge Aue war man sich nach dem starken Spiel gegen den SV Elversberg über die Emotionen nicht ganz im Klaren, denn am Ende stand nur ein Punkt zu Buche. Noch bitterer: Aue rutscht damit auf den letzten Tabellenplatz ab.

Schöner Fußball bei Erzgebirge Aue

Wie ein Schlusslicht sah das nicht aus! Erzgebirge Aue hat beim 1:1 gegen den SV Elversberg seine beste erste Halbzeit in dieser Saison auf den Rasen gebracht - zum Sieg reichte es trotz enormer Power nicht. Dafür war die Chancenverwertung und die Konsequenz in der letzten Zone nicht gut genug. "Riesenkompliment an meine Mannschaft", sagte Interimscoach Carsten Müller, der von den Fans gefeiert wurde. Er kündigte an: "Wir werden das Positive aus diesem Spiel mitnehmen."

"Veilchen" wechseln fünf Mal - Besong erstmals von Beginn an

Müller hatte das Team nach dem 2:3 in Verl ordentlich durchgewirbelt. Erik Majetschak fehlte wegen einer Gelb-Rotsperre. Tom Baumgart, Lenn Jastremski und der frischgebackene Torschütze des Monats September, Dimitrij Nazarov, saßen nur auf der Bank. Anthony Barylla war nicht im Kader. Dafür gab Paul-Philipp Besong sein Startelf-Debüt und brachte frischen WInd in den Angriff. Schon nach wenigen Sekunden verbuchte er die erste gute Aktion.

Aue mit Feuer im Spiel - doch Tore bleiben aus

Aue agierte gegen den Spitzenreiter, der auswärts noch nicht verloren hat und im Schnitt zwei Tore pro Partie erzielte, herzerfrischend offensiv und mutig. Damit hatte der Tabellenführer offenbar nicht gerechnet. Außer zwei Fernschüssen brachte die Elf von Horst Steffen im Erzgebirge nichts zustande, weil Aue ihnen die Luft zum Atmen nahm und die Leidenschaft an den Tag legte, die Müller gefordert hatte. Die "Veilchen" gewannen die wichtigen Zweikämpfe und eroberten nahezu jeden zweiten Ball. Einzig die Chancenverwertung war mangelhaft. Dazu fehlte in einigen Situationen das Glück. So fehlten Boris Tashchy nach einer scharfen Eingabe von Tim Danhof nur Zentimeter zum Torerfolg. Auch die Schüsse von Alexander Sorge, Ulrich Taffertshofer und Marco Schikora fanden nicht den Weg ins Tor. "Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt", freute sich Sportdirektor Matthias Heidrich im Pausen-Interview bei "Sport im Osten".

Verrückte 38 Sekunden

Dem Powerfußball der ersten 45 Minuten musste Aue nach dem Wechsel etwas Tribut zollen. Die Durchschlagskraft ging zunächst flöten und Elversberg kam besser ins Spiel. Mit puren Willen verteidigte Aue alles vor Keeper Martin Männel weg. Bis Schiedsrichter-Assistent Niclas Rose Elversberg einen Eckball zu sprach, den es nie hätte geben dürfen. Jener Eckball führte zur Führung. Kapitän Luca Schnellbacher köpfte die Ecke unhaltbar ins Tor. Und Aue? Brauchte 38 Sekunden für die Antwort! Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld und anschließendem Pass in den Strafraum, patzte Marcel Correia, Besong nutzte die Chance und schob im Fallen zum verdienten Ausgleich ein: 1:1 (60.). "Es war mein erster Profitreffer", freute sich der junge Stürmer, der Werbung in eigener Sache machte.

Männel hält den Punkt für Aue fest

Danach drängten die "Veilchen" kurz auf den Siegtreffer, die besseren Chancen in einer packenden Schlussphase hatte aber der Tabellenführer. Torhüter Martin Männel hielt den Punkt mit Glanzparaden gegen Nick Woltemade, Valdrin Mustafa und Israell Suero Fernandez fest. "Ein Sieg wäre des Guten zu viel gewesen", sagte Elversberg-Trainer Horst Steffen ehrlich.

Trainerstimmen

Horst Steffen (SV Elversberg): "Aue hat gezeigt, warum sie vorher als Aufstiegskandidat gehandelt worden sind. Sie haben mächtig Druck gemacht. Die Mannschaft hat viel Power gehabt. Wir haben nur reagiert anstatt zu agieren und so war Dauerdruck da. Es war mächtig, was Aue gemacht hat. Wir waren nicht ganz so stark, wie wir sein können, aber vieles hat mit dem Gegner zu tun gehabt."

Carsten Müller (Erzgebirge Aue): "Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen, wie sie über 90 Minuten versucht hat, das Spiel zu gewinnen. Das wird von den Zuschauern anerkannt. Sicherlich hätte ich mir in unserer Situation drei Punkte gewünscht, aber man kann es sich nicht aussuchen. Das Positive überwiegt und das ziehen wir aus diesem Spiel heraus. Wir hatten die Überzeugung, gegen einen Gegner gewinnen zu können, der deutlich über uns in der Tabelle steht."

Sanny Stephan

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 29. Oktober 2022 | 16:00 Uhr

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